Smart Accounts, basierend auf Smart Contracts, gelten als die Zukunft der Ethereum-Blockchain und bieten im Gegensatz zu den herkömmlichen Externally Owned Accounts (EOAs) mehr Sicherheit und Flexibilität. Sie ermöglichen Funktionen wie Multi-Signaturen und flexible Gasgebühren und werden von Experten wie Vitalik Buterin und Unternehmen wie Safe aktiv vorangetrieben, um die Massenadaption von Ethereum zu fördern. Die Modularität von Smart Accounts verspricht zudem spezialisierte Lösungen für verschiedene Anwendungsfälle.
Die Zukunft der digitalen Eigentumsverwaltung auf Ethereum könnte in Smart Accounts liegen. Externally Owned Accounts (EOAs), die derzeit gängige Methode zur Interaktion mit der Ethereum-Blockchain, stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Wie Lukas Schor, Mitgründer von Safe, einem führenden Anbieter von Smart-Account-Infrastruktur, auf der Safe{Con}2 im Mai 2024 in Berlin betonte, bieten EOAs nicht die Flexibilität und Sicherheit, die für eine breite Akzeptanz von Ethereum notwendig sind (Safe Blog). Auch Vitalik Buterin, Mitgründer von Ethereum, unterstützt diesen Wandel und sieht in Smart Accounts die Lösung für viele Herausforderungen im Ethereum-Ökosystem (crypto.news).
EOAs basieren auf privaten Schlüsseln, die oft als Seed Phrase dargestellt werden. Diese Schlüssel ermöglichen es Nutzern, Transaktionen auf der Blockchain durchzuführen. Die Einfachheit dieses Systems birgt jedoch auch Risiken. Der Verlust oder die Kompromittierung des privaten Schlüssels führt zum unwiderruflichen Verlust der damit verbundenen Vermögenswerte. Zudem mangelt es EOAs an Sicherheitsfunktionen wie Transaktionslimits oder der Möglichkeit, Interaktionen mit bestimmten Smart Contracts zu blockieren. Wie Safe in einem Blogbeitrag ausführt, wurden allein im Jahr 2022 über 3,8 Milliarden US-Dollar durch Krypto-Hacks verloren.
Smart Accounts hingegen basieren auf Smart Contracts, die die Authentifizierungsregeln definieren. Diese Programmierbarkeit eröffnet neue Möglichkeiten für die Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit. Funktionen wie Multi-Signaturen, bei denen mehrere Schlüssel für die Autorisierung einer Transaktion erforderlich sind, oder die Möglichkeit, Gasgebühren in verschiedenen Token zu bezahlen, vereinfachen die Nutzung von Ethereum erheblich (LongHash Ventures). Darüber hinaus ermöglichen Smart Accounts Funktionen wie Social Logins oder die Wiederherstellung von Konten, was die Hürden für neue Nutzer senkt.
Die Umstellung auf Smart Accounts steht vor Herausforderungen, da EOAs nach wie vor weit verbreitet sind. Layer-2-Lösungen bieten jedoch die Chance, Smart Accounts von Anfang an zu priorisieren. Ein Beispiel hierfür ist Scroll, das in Zusammenarbeit mit Safe eine Lösung für die Cross-Chain-Schlüsselverwaltung entwickelt hat (Safe Blog). Auch EIP-3074 und EIP-5003, zwei Vorschläge zur Erweiterung des Ethereum-Protokolls, könnten den Übergang von EOAs zu Smart Accounts erleichtern (Safe Blog). Die Integration von Smart Accounts in Plattformen wie WalletConnect und Coinbase unterstreicht das wachsende Interesse an dieser Technologie (Safe Blog).
Die Zukunft von Smart Accounts liegt in ihrer Modularität und Spezialisierung. Wie Rhinestone in einem Blogbeitrag erläutert, ermöglichen modulare Smart Accounts die Entwicklung von individuellen Lösungen für unterschiedliche Anwendungsfälle. So könnten beispielsweise spezialisierte Wallets für Gamer, DeFi-Nutzer oder NFT-Sammler entstehen. Diese Entwicklung wird durch Standards wie ERC-6900 vorangetrieben, der die Interoperabilität von Modulen für Smart Accounts fördert (Rui S.).
Safe spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Verbreitung von Smart Accounts. Mit über 100 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögenswerten und über 8 Millionen Nutzern ist Safe bereits eine etablierte Plattform für Smart-Account-Lösungen (Safe Blog). Die Safe{Con}2 bot zahlreiche Ankündigungen und Demonstrationen von Innovationen im Bereich Smart Accounts, was die führende Position von Safe in diesem Bereich unterstreicht (Safe Blog). Auch die Integration von Safe in andere Plattformen wie World App und WalletConnect trägt zur breiten Akzeptanz von Smart Accounts bei (Safe Blog).
Trotz des großen Potenzials stehen Smart Accounts noch am Anfang ihrer Entwicklung. Die Modularität und Spezialisierung bringen auch Herausforderungen mit sich, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit und Interoperabilität. Die Standardisierung von Modulen und Schnittstellen ist entscheidend für den Erfolg von Smart Accounts. Die Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Ökosystem, wie Safe, Rhinestone, Scroll und andere, ist daher von großer Bedeutung (Messari).