Strategische Bitcoin-Reserve: Ein potenzieller Wandel in der globalen Wirtschaftsordnung
Donald Trump unterzeichnete eine Anordnung zur "potenziellen Schaffung" einer strategischen Bitcoin-Reserve, deren Umfang und Finanzierung jedoch unklar bleiben und eher auf digitale Vermögenswerte im Allgemeinen abzielt. Obwohl die Krypto-Industrie die damit verbundene regulatorische Initiative begrüßte, halten Experten ein Gesetz für eine tatsächliche Bitcoin-Reserve für notwendig, während mehrere US-Bundesstaaten eigene Initiativen verfolgen.
Während seines Wahlkampfes kündigte der ehemalige US-Präsident Donald Trump die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve an. Cointelegraph berichtet, dass er zwar eine entsprechende Anordnung unterzeichnet hat, deren Wortlaut jedoch Interpretationsspielraum lässt. Es ist von der "potenziellen Schaffung und Erhaltung eines nationalen Bestands an digitalen Vermögenswerten" die Rede, was nicht zwangsläufig auf Bitcoin beschränkt ist. Auch die Finanzierung bleibt unklar: Es wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, bereits bestehende Krypto-Bestände der Regierung zu verwenden, anstatt neue Bitcoins zu erwerben. (Quelle: Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/us-states-lead-strategic-bitcoin-reserve-creation-will-trump-deliver-his-btc-promise)
Die Anordnung sieht außerdem die Bildung einer Arbeitsgruppe vor, die für regulatorische Klarheit sorgen soll. Dies wurde von der Krypto-Industrie begrüßt, die sich häufig über unklare Vorschriften und das Vorgehen der US-Börsenaufsicht SEC beschwert hatte. Tatsächlich hob die SEC nach der Anordnung eine umstrittene Bilanzierungsregel auf, die es traditionellen Banken erschwerte, Bitcoin zu verwahren. Senatorin Cynthia Lummis (Republikanerin, Wyoming) bezeichnete diese Regel als "katastrophal" für den Bankensektor und als Innovationshemmnis im Bereich digitaler Vermögenswerte.
Laut Investopedia sank die Wahrscheinlichkeit einer Bitcoin-Reserve in den USA laut der Prognoseplattform Polymarket nach Trumps Anordnung von 76% auf 61%. Nic Carter von Castle Island Ventures ist der Ansicht, dass für eine "echte" strategische Bitcoin-Reserve ein Gesetz notwendig wäre, welches aber wahrscheinlich nicht verabschiedet werden würde. (Quelle: Investopedia: https://www.investopedia.com/did-trump-crypto-order-deliver-on-his-promise-of-a-bitcoin-strategic-reserve-8779675)
Die Diskussion über eine staatliche Bitcoin-Reserve beschränkt sich nicht nur auf die Bundesebene. Cryptopolitan zufolge wollen mindestens 15, möglicherweise sogar 16 US-Bundesstaaten eine entsprechende Gesetzgebung einführen. Dennis Porter vom Satoshi Action Fund, der an der Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen in mehreren Bundesstaaten beteiligt war, bezeichnet diese Entwicklung als "unbestreitbaren" Trend. In Ohio beispielsweise sieht ein Gesetzesvorschlag vor, dass der Staat bis zu 10% seiner Mittel in digitale Vermögenswerte investieren darf, wobei Bitcoin aufgrund seiner Marktkapitalisierung derzeit das einzige Krypto-Asset wäre, das die Anforderungen erfüllt. (Quelle: Cryptopolitan: https://www.binance.com/en/square/post/19482409168906)
Wie The Conversation erläutert, könnte eine strategische Bitcoin-Reserve die globale Wirtschaftsordnung verändern. Die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen und die damit einhergehende Machtverschiebung von Staaten hin zu privaten Akteuren wie Krypto-Anbietern und Börsen stellen einen fundamentalen Wandel dar. Sollten die USA oder andere große Volkswirtschaften Bitcoin in ihren Reserven halten, könnte dies einen "Währungsrüstungswettlauf" auslösen, bei dem immer mehr Länder ihre Bestände aufstocken. Es gibt bereits Berichte, dass Japan, Russland und China Bitcoin akkumulieren. (Quelle: The Conversation: https://theconversation.com/trumps-plan-for-a-strategic-bitcoin-reserve-could-trigger-a-crypto-arms-race-and-reshape-the-global-economic-order-247277)
Quellen:
(CryptoDnes: https://cryptodnes.bg/en/will-trump-follow-through-on-his-bitcoin-reserve-promise/)