Bitcoin verzeichnet die größten Abflüsse von Kryptobörsen seit dem FTX-Kollaps, was auf eine Akkumulation durch Großinvestoren hindeutet, jedoch keinen unmittelbaren Preisanstieg erwarten lässt. Analysten sehen positive Signale wie Kaufinteresse auf Coinbase und eine mögliche Trendwende durch die Korrelation mit traditionellen Märkten, betonen aber, dass die weitere Entwicklung von der allgemeinen Marktstimmung abhängt.
Der Bitcoin-Kurs verharrt unterhalb der 100.000-Dollar-Marke und notiert zum Zeitpunkt dieses Artikels bei knapp über 97.000 Dollar, was einem Rückgang von etwa 6,5 % in der letzten Woche entspricht. Wie newsbtc.com berichtet, herrscht unter den Marktteilnehmern Unsicherheit hinsichtlich der kurzfristigen Preisentwicklung.
Vor diesem Hintergrund analysierte der CryptoQuant-Analyst caueconomy eine bedeutende Entwicklung bezüglich der Bitcoin-Abflüsse von Krypto-Börsen.
In einem aktuellen Beitrag hob caueconomy das größte Abflussvolumen von Börsen seit dem FTX-Zusammenbruch hervor. Den Daten zufolge wurden über 47.000 BTC aus den Börsenreserven abgezogen. Wie Crypto.ro berichtet, könnten einige dieser Bewegungen intern sein, deuten aber gleichzeitig auf eine mögliche Akkumulation durch institutionelle Anleger oder sogenannte "Wale" (große Marktteilnehmer) hin. Solche Abflüsse von Bitcoin von Börsen signalisieren typischerweise eine langfristige optimistische Haltung, da weniger verfügbare Coins für den Handel den Verkaufsdruck im Laufe der Zeit verringern können.
Der Analyst stellte jedoch klar, dass diese Verschiebung keinen unmittelbaren Angebotsschock auslöst, der den Bitcoin-Preis kurzfristig beeinflussen würde. Vielmehr deute dies auf eine schrittweise Akkumulationsphase hin, die zukünftige Preisanstiege unterstützen könnte. Laut cryptonews.net erklärte caueconomy: "Obwohl diese Abflüsse keinen unmittelbaren 'Angebotsschock' für den Bitcoin-Preis darstellen... zeigen sie dennoch einen Trend der Akkumulation durch große Akteure."
Ein weiterer CryptoQuant-Analyst, Onatt, analysierte mögliche Ausbruchsszenarien für Bitcoin. Er wies auf das starke Kaufinteresse hin, das im Coinbase Premium Index, einem Maß, das den Bitcoin-Preis auf Coinbase mit anderen Börsen vergleicht, erkennbar ist.
Eine positive Prämie deutet häufig auf eine erhöhte Nachfrage von institutionellen Anlegern hin und signalisiert, dass das Aufwärtspotenzial des Marktes intakt ist. Onatt bemerkte auch die Kreuzung wichtiger gleitender Durchschnitte – SMA14 und SMA60 – was auf einen möglichen Aufbau von bullischem Momentum hindeutet. Wie The Guardian berichtet, hat die FTX-Krise den Bitcoin-Preis auf den tiefsten Stand seit 2020 fallen lassen.
Der Analyst hob zudem die zunehmende Korrelation von Bitcoin mit Gold und dem S&P 500 hervor. Dies deutet darauf hin, dass die Wertentwicklung der Kryptowährung sich stärker an traditionellen Risikoanlagen orientieren könnte. Sollte die Stimmung an den breiteren Finanzmärkten in Richtung "Risk-on" umschwenken, könnte Bitcoin einen Aufwärtstrend erleben. Laut TechTarget hat sich der Bitcoin-Preis seit Januar 2023 wieder erholt, nachdem er im November 2022, als die FTX-Nachrichten bekannt wurden, unter 16.000 $ gefallen war.
Zusätzlich haben die jüngsten Äußerungen des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, zu den begrenzten Auswirkungen der Beschäftigungsdaten auf die Inflation dazu beigetragen, die Markterwartungen zu stabilisieren. Solange die Wirtschaftsdaten im prognostizierten Bereich bleiben, könnte die positive Stimmung gegenüber Bitcoin und anderen Risikoanlagen weiter zunehmen. Binance berichtet, dass die Pleite von FTX die Notwendigkeit für Krypto-Börsen unterstrichen hat, zu beweisen, dass sie über genügend Reserven verfügen.
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