Die Transaktionsgebühren im Ethereum-Netzwerk sind auf ein Fünfjahrestief gefallen, bedingt durch geringe Aktivität und Layer-2-Lösungen. Dies senkt zwar die Kosten für Nutzer, könnte aber auch den ETH-Preisanstieg bremsen, da weniger Ether verbrannt wird und die Konkurrenz durch alternative Blockchains zunimmt. Ob die niedrigen Gebühren ein positives oder negatives Signal sind, bleibt abzuwarten.
Die Transaktionsgebühren im Ethereum-Netzwerk sind aktuell auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Diverse Quellen berichten von durchschnittlichen Gebühren von nur 0,168 US-Dollar (Crypto News). Grund dafür ist die derzeit geringe Aktivität im Netzwerk. Crypto News zitiert die Kryptoanalysefirma Santiment, die den Rückgang auf eine reduzierte Anzahl von Ethereum-Überweisungen und Interaktionen mit Smart Contracts, wie sie beispielsweise im DeFi- und NFT-Bereich üblich sind, zurückführt. Das Ethereum-Netzwerk basiert auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Bei geringer Auslastung können Nutzer Transaktionen mit niedrigeren Gebührenangeboten durchführen.
Santiment erläutert diesen Mechanismus: Bei hoher Netzauslastung bieten Nutzer höhere Gebühren, um die schnelle Bearbeitung ihrer Transaktionen zu gewährleisten. Dies treibt die durchschnittlichen Transaktionskosten in die Höhe. Bei geringer Auslastung, wie aktuell, reichen niedrigere Gebote für die Durchführung von Transaktionen aus, was zu niedrigeren Transaktionsgebühren führt.
Auch Coinpedia berichtet über das Fünfjahrestief der Ethereum-Transaktionsgebühren und sieht darin eine mögliche Chance für Ether-Anleger. Die Plattform betont die Verbesserungen des Ethereum-Netzwerks durch Layer-2-Lösungen in den letzten Jahren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Coinpedia erwähnt zudem den anhaltenden Abwärtstrend des ETH-Kurses seit Anfang Dezember 2024 und verweist auf die Analyse von Benjamin Cowen, der ein ähnliches Fraktalmuster wie im Bullenzyklus 2020/2021 erkennt.
Coingape hebt hervor, dass die niedrigen Gasgebühren zwar Vorteile für die Nutzer bieten, aber gleichzeitig zu einer Erhöhung der gesamten ETH-Menge führen, da weniger ETH bei Transaktionen verbrannt wird. Dies könnte den Preisanstieg von ETH, trotz der Zulassung des Ether-ETF in den USA, kurzfristig bremsen. Coingape verweist auf den Einfluss von Layer-2-Lösungen und dem Dencun-Upgrade im März auf die Reduzierung der Gasgebühren.
Bitcoinist meldet ebenfalls den Rückgang der Transaktionsgebühren auf ein Vierjahrestief aufgrund der geringeren Nachfrage nach Blockspace. Die Plattform zitiert Crypto Miners, die einen Rückgang der Gebühren um ca. 60% im ersten Quartal 2025 auf 208 Millionen US-Dollar bis zum 4. April feststellten. Als Gründe werden Layer-2-Lösungen, insbesondere Base, und das Dencun-Update genannt.
Trakx erklärt die allgemeine Funktionsweise von Gasgebühren und speziell auf der Ethereum-Blockchain. Die Plattform erläutert die Umstellung von festen Gebühren auf ein Zwei-Komponenten-Modell mit Basisgebühr und einer zusätzlichen Prioritätsgebühr (Tip) im Jahr 2021. Trakx betont, dass die Basisgebühr verbrannt und somit das ETH-Angebot reduziert wird, während der Tip direkt an die Validatoren geht.
Yahoo Finance berichtet über das Fünfjahrestief des ETH/BTC-Verhältnisses und die damit verbundene schwächere Performance von Ethereum im Vergleich zu Bitcoin. Analysten sehen darin eine mögliche Folge der Verlagerung der Nutzeraktivität auf Layer-2-Netzwerke und die unkontrollierte Token-Erstellung. Nic Carter von Castle Island Ventures kritisiert die "gierigen Eth L2s", die Aktivität absorbieren, ohne viel an die Basisschicht zurückzugeben.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Rückgang der Transaktionsgebühren auf Ethereum zwar positive Aspekte wie geringere Kosten für Nutzer und bessere Entwicklungsmöglichkeiten mit sich bringt, gleichzeitig aber auch Bedenken hinsichtlich des steigenden ETH-Angebots und der Konkurrenz durch alternative Blockchains aufkommen lässt. Ob die niedrigen Gebühren ein positives Signal für eine bevorstehende Kurserholung oder ein Anzeichen anhaltender Schwäche sind, bleibt abzuwarten.
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