Donald Trump versucht im US-Wahlkampfendspurt, auch Krypto-Wähler zu gewinnen, indem er sich auf Truth Social als Befürworter von Kryptowährungen präsentiert und die Regulierungspolitik der Biden-Regierung kritisiert. Er verspricht eine kryptofreundliche Politik und nutzt die Skepsis der Szene gegenüber staatlicher Kontrolle, während sein eigenes Krypto-Projekt Fragen zu Interessenkonflikten aufwirft. Der Erfolg dieser Strategie ist jedoch fraglich, da Trumps Haltung zu Kryptowährungen in der Vergangenheit schwankte.
Im Endspurt des US-Wahlkampfes versucht Donald Trump, auch die Wählerschaft der Krypto-Community für sich zu gewinnen. Wie Cointelegraph berichtet, nutzt er dafür unter anderem seine eigene Social-Media-Plattform Truth Social. Dort präsentiert er sich als Befürworter von Kryptowährungen und positioniert sich gegen die aktuelle Regulierungspolitik der Biden-Administration.
Trump betont in seinen Botschaften die Bedeutung von Innovation und freier Märkte und kritisiert die seiner Meinung nach zu strenge Regulierung durch die Securities and Exchange Commission (SEC) unter Gary Gensler. Er verspricht, im Falle seiner Wiederwahl Gensler zu entlassen und eine kryptofreundliche Politik zu verfolgen. Diese Rhetorik zielt darauf ab, die in der Krypto-Szene verbreitete Skepsis gegenüber staatlicher Kontrolle für sich zu nutzen.
Trumps Krypto-Offensive beschränkt sich nicht nur auf politische Aussagen. Er hat auch ein eigenes Krypto-Projekt namens World Liberty Financial ins Leben gerufen. Dieses Projekt wirft jedoch Fragen hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte auf, sollte Trump wieder Präsident werden. Wie Euronews berichtet, könnte die Vermischung von politischen Ambitionen und persönlichen Geschäftsinteressen im Krypto-Bereich problematisch sein.
Die Krypto-Community ist eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen politischen Ansichten. Es ist daher fraglich, wie viele Wähler sich tatsächlich von Trumps Krypto-Aussagen beeinflussen lassen. Wie Yahoo Finance berichtet, hat Trump sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber Kryptowährungen geäußert und erst kürzlich seine Position geändert. Diese Kehrtwende könnte von einigen als opportunistisch wahrgenommen werden.
Auch Kamala Harris versucht, die Krypto-Wähler für sich zu gewinnen, verfolgt dabei aber einen anderen Ansatz. Sie betont den Schutz von Investoren und die Notwendigkeit einer Regulierung, um Betrug und Marktmanipulation zu verhindern. Wie The Conversation berichtet, ist die Demokratische Partei in der Frage der Krypto-Regulierung gespalten, was Harris' Positionierung erschwert.
Der Einfluss der Krypto-Community auf den Wahlausgang ist schwer einzuschätzen. Wie Crypto.news berichtet, könnte die Anzahl der Krypto-Wähler zwar entscheidend sein, aber es ist unklar, ob Trump oder Harris die Mehrheit dieser Wählerschaft für sich gewinnen können. Die New York Times bezeichnet die Bemühungen beider Kandidaten als Anbiederung an "Krypto-Plutokraten".
Die Entwicklung des Bitcoin-Kurses im Zusammenhang mit dem Wahlkampf ist ebenfalls interessant. Wie Fortune berichtet, erreichte der Bitcoin-Kurs kurz vor der Wahl beinahe ein neues Allzeithoch. Ob dieser Anstieg mit den Wahlaussagen der Kandidaten zusammenhängt, ist jedoch spekulativ.
Quellen:
- Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/donald-trump-crypto-voters-appeal-truth-social - Fortune: https://fortune.com/crypto/2024/10/30/bitcoin-teases-all-time-high-days-from-presidential-election/ - Yahoo Finance: https://finance.yahoo.com/news/donald-trump-latest-appeal-pro-143847547.html - Euronews: https://www.euronews.com/business/2024/09/05/trumps-crypto-business-could-this-create-problems-if-he-wins-the-election - Crypto.news: https://crypto.news/is-trump-just-using-crypto-voters/ - The Conversation: https://theconversation.com/where-harris-and-trump-stand-on-cryptocurrencies-and-how-it-could-sway-some-american-voters-236186 - The New York Times: https://www.nytimes.com/2024/10/23/opinion/crypto-trump-election.html