Donald Trump plant angeblich, direkt nach Amtsantritt weitgreifende Krypto-Regulierungen per Dekret zu erlassen, darunter Maßnahmen gegen das "De-Banking" von Krypto-Unternehmen und die Aufhebung restriktiver Bilanzierungsrichtlinien. Mit der Unterstützung von Branchenexperten wie Marc Andreessen und David Sacks zielt diese Politik auf Deregulierung und Förderung von Innovationen ab, im Gegensatz zur strengeren Regulierung unter der Biden-Administration.
Berichten zufolge plant der designierte US-Präsident Donald Trump, bereits an seinem ersten Tag im Amt weitreichende Maßnahmen zur Regulierung von Kryptowährungen zu ergreifen. Die Washington Post, zitiert von Cointelegraph, berichtet, dass Trumps Übergangsteam eng mit führenden Persönlichkeiten der Krypto-Branche zusammenarbeitet, um eine umfassende Gesetzesstrategie zu entwickeln.
Cointelegraph zufolge plant Trump unter anderem, per Dekret gegen das sogenannte „De-Banking“ vorzugehen. Hierbei handelt es sich um die Praxis einiger Banken, Krypto-Unternehmen den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verweigern. Zusätzlich soll eine umstrittene Bilanzierungsrichtlinie (SAB 121), die Banken verpflichtet, Krypto-Bestände als Verbindlichkeiten auszuweisen, aufgehoben werden. Diese Richtlinie wurde zwar kürzlich von beiden Kammern des Kongresses aufgehoben, jedoch von Präsident Biden per Veto blockiert. Daily Hodl merkt an, dass die Aufhebung von SAB 121 Banken und Finanzinstituten effektiv erlauben würde, Bitcoin und andere Kryptowährungen für ihre Kunden zu verwahren.
Decrypt berichtet, dass der erste Erlass die Einrichtung eines präsidialen Krypto-Rates mit etwa 20 Branchenführern vorsieht. Weitere Dekrete sollen folgen, die sich mit komplexeren Fragen befassen, darunter die Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von CFTC und SEC zur Harmonisierung der Regulierung digitaler Vermögenswerte und die Rücknahme der umstrittenen Börsenregel der SEC, die dezentrale Finanzprojekte (DeFi) betrifft. Ein weiterer Entwurf, so Decrypt, sieht vor, das US-Außenministerium zu beauftragen, die Rolle von Kryptowährungen in der US-Außenpolitik zu untersuchen.
Brave New Coin hebt die Rolle von Persönlichkeiten wie Marc Andreessen, Mitbegründer der Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz, und David Sacks, der als „KI- und Krypto-Zar“ bezeichnet wird, bei der Gestaltung der neuen Krypto-Politik hervor. Andreessen, der Trump bereits im vergangenen Sommer traf, befürwortet Deregulierung und die Förderung von Innovationen. Sacks, ein ehemaliger PayPal-Manager und enger Vertrauter von Elon Musk, soll die US-Politik in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen leiten. Crypto Briefing betont, dass diese Personalentscheidungen eine deutliche Abkehr von der Regulierungsstrategie der Biden-Administration signalisieren, die nach dem Zusammenbruch von FTX im Jahr 2022 die Regulierung verschärft hatte.
Binance berichtet, dass viele von Trumps Kabinettsmitgliedern und anderen Amtsträgern ebenfalls Krypto-Befürworter sind, darunter der neue SEC-Vorsitzende Paul Atkins. Diese Personalien könnten den Zugang für Risikokapitalgeber und Tech-Manager zur Regierung erleichtern. Es wird erwartet, dass die US-Kryptoindustrie unter den neuen Regeln wachsen wird, da Krypto-Investoren eine stärkere institutionelle Unterstützung erhalten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die angekündigten Maßnahmen konkret gestalten und welche Auswirkungen sie tatsächlich auf die Krypto-Branche haben werden. Die von verschiedenen Medienberichten skizzierten Pläne deuten jedoch auf eine grundlegende Neuausrichtung der US-Krypto-Politik unter der Trump-Administration hin.