Ex-Präsident Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung zur Prüfung einer "nationalen strategischen Reserve für digitale Vermögenswerte", was einen kurzzeitigen Bitcoin-Kursanstieg gefolgt von einem Rückgang verursachte. Die Verordnung beauftragt eine Arbeitsgruppe mit der Ausarbeitung eines Regulierungsrahmens für digitale Vermögenswerte und Stablecoins und untersagt gleichzeitig die Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung. Obwohl die Verordnung die Möglichkeit des Kaufs von Bitcoin durch die Regierung offenlässt, enthält sie keine explizite Anweisung dazu und hebt die Krypto-Verordnung der Biden-Administration auf.
Nach der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die die Bildung einer "nationalen strategischen Reserve für digitale Vermögenswerte" prüft, gab der Bitcoin-Kurs nach. Wie Cointelegraph berichtet, unterzeichnete Trump den Erlass am 23. Januar 2025. Die Verordnung sieht die Einsetzung einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von David Sacks, dem „KI- und Krypto-Zar“ des Weißen Hauses, vor. Diese Arbeitsgruppe soll die Möglichkeit der Schaffung eines solchen Bestands an digitalen Vermögenswerten untersuchen und einen regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte und Stablecoins ausarbeiten. Darüber hinaus untersagt die Verordnung Bundesbehörden, Maßnahmen zur Einführung, Ausgabe oder Förderung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) zu ergreifen.
Crypto Briefing zufolge gehören neben Sacks auch der Finanzminister, der Vorsitzende der Börsenaufsichtsbehörde SEC und weitere hochrangige Beamte der Arbeitsgruppe an. Die Verordnung hebt die Krypto-Verordnung der Biden-Administration von 2022 auf. Trump hatte bereits im Juli 2024 die Schaffung einer "strategischen nationalen Bitcoin-Reserve" in Aussicht gestellt, scheint den Umfang nun aber auf andere digitale Vermögenswerte auszuweiten.
Decrypt bemerkt, dass die Durchführungsverordnung zwar den Weg für eine staatliche Krypto-Reserve ebnet, Bitcoin aber nicht explizit erwähnt. Senatorin Cynthia Lummis setzt sich für eine Gesetzgebung ein, die die Einrichtung einer Bitcoin-Reserve formal festschreibt und den Verkauf eines Teils der Goldreserven der US-Regierung zum Erwerb von 1 Million Bitcoin vorsieht. Trump selbst hat bereits seine Offenheit für andere Kryptowährungen gezeigt, indem er in der vergangenen Woche seinen eigenen Memecoin auf der Solana-Blockchain lancierte, wie CryptoPotato berichtet.
CryptoSlate berichtet, dass die Verordnung auch die Entwicklung eines bundesstaatlichen Regulierungsrahmens für digitale Vermögenswerte, einschließlich Stablecoins, vorsieht. Laut Alex Thorn, Forschungsleiter bei Galaxy Digital, ist der Begriff "Bestand" (Stockpile) ein Jargon dafür, dass die US-Regierung bereits existierende Coins hält, aber nicht unbedingt neue kauft. Arkham-Daten zeigen, dass die US-Behörden neben Bitcoin digitale Vermögenswerte im Wert von 1 Million US-Dollar halten.
CoinGape berichtet, dass die Arbeitsgruppe auch mit dem Kongress an einer Krypto-Gesetzgebung zusammenarbeiten wird. Es gibt jedoch unterschiedliche Interpretationen darüber, ob die Verordnung die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve garantiert. Binance-Mitbegründer Changpeng „CZ“ Zhao zeigte sich optimistisch hinsichtlich der Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve nach der Ernennung von Senatorin Lummis zur Vorsitzenden des Unterausschusses für digitale Vermögenswerte des Senats.
Die New York Times berichtet, dass Trump ein persönliches Interesse am Erfolg der Kryptoindustrie hat. Er und seine Söhne waren im vergangenen Jahr an der Gründung des Krypto-Unternehmens World Liberty Financial beteiligt, welches die digitale Währung WLFI vertreibt. Die Zeitung merkt an, dass die Durchführungsverordnung nicht so weitreichend ist, wie von vielen in der Kryptoindustrie erhofft. So wurden Bundesbehörden weder angewiesen, Klagen gegen Krypto-Unternehmen fallen zu lassen, noch die Regierung, Bitcoin zu kaufen.
Binance News berichtet, dass Bitcoin nach der Ankündigung kurzzeitig auf über 106.000 US-Dollar stieg, bevor der Kurs wieder auf 103.500 US-Dollar fiel, was einem Rückgang von 0,51 % in den letzten 24 Stunden entspricht. Die Verordnung untersagt außerdem jegliche Arbeit an einer digitalen Zentralbankwährung der USA während Trumps Amtszeit.