19.1.2025
Politik

Trumps Krypto-Vision und ihre potenziellen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft

Donald Trump plant im Falle einer zweiten Amtszeit die USA zur "Krypto-Hauptstadt der Welt" zu machen, mit Fokus auf Deregulierung, Bitcoin-Reserve und Mining-Förderung. Experten sehen sowohl Chancen für Innovation als auch Risiken für die Finanzstabilität und fordern ein ausgewogenes Regulierungssystem, das Investorenschutz gewährleistet und gleichzeitig das Wachstum des Krypto-Sektors ermöglicht.

Könnte Trumps Krypto-Politik seine Amtszeit überdauern?

Donald Trumps zweite Amtszeit als US-Präsident dürfte stark vom Thema Kryptowährungen geprägt sein. Wie Cointelegraph berichtet, strebt er an, die USA zur "Krypto-Hauptstadt der Welt" zu machen. Zu seinen ambitionierten Vorhaben zählen die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve, die Wiederbelebung des Krypto-Minings im Land und die Deregulierung des Sektors. Dieser pro-Krypto-Ansatz steht im Kontrast zur eher zurückhaltenden Regulierungsstrategie der Biden-Administration, die von Durchsetzungsmaßnahmen der Securities and Exchange Commission (SEC) unter Gary Gensler gekennzeichnet war.

Bloomberg Law berichtet, dass die Nominierung des Krypto-Befürworters Paul Atkins zum SEC-Vorsitzenden Trumps Vision einer deregulierten Krypto-Landschaft Realität werden lassen könnte. Gleichzeitig betonen Experten die Notwendigkeit einer gewissen Regulierung, um Betrug zu bekämpfen und das Vertrauen in den Sektor zu stärken. Es gilt, ein Gleichgewicht zu finden, das Innovation fördert und gleichzeitig Investoren schützt. Ein zentraler Aspekt ist die Klärung der rechtlichen Einordnung von Kryptowährungen, insbesondere in Bezug auf den Howey-Test, der darüber entscheidet, ob ein digitaler Vermögenswert als Wertpapier einzustufen ist und somit strengeren Regularien unterliegt.

Die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve (SBR) ist eines der umstrittensten Themen. The Conversation analysiert die potenziellen Auswirkungen einer solchen Reserve auf die globale Wirtschaftsordnung. Befürworter argumentieren, Bitcoin könne als "digitales Gold" fungieren und die US-Wirtschaft vor Inflation und Währungsabwertung schützen. Skeptiker wie der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, warnen dagegen vor einer möglichen Destabilisierung des Dollars und finanzieller Instabilität aufgrund der Volatilität von Bitcoin. Die Umsetzung einer SBR auf Bundesebene ist zudem fraglich, da sie im Repräsentantenhaus möglicherweise nicht genügend Unterstützung findet. Einige Bundesstaaten erwägen jedoch bereits eigene Bitcoin-Reserven.

Wie Coinpedia berichtet, hat Trumps Wahlsieg Optimismus in der Krypto-Community ausgelöst. Experten rechnen nach der Amtseinführung mit einem deutlichen Kursanstieg bei Bitcoin, gestützt durch jüngste Investitionen und das wachsende Interesse an Call-Optionen mit höheren Ausübungspreisen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass Verzögerungen bei der Umsetzung kryptofreundlicher Maßnahmen zu Marktvolatilität führen könnten.

Cooper Parry hebt hervor, dass Trumps Präsidentschaft die USA zu einem globalen Wettbewerber im Krypto-Bereich machen könnte. Während die Europäische Union mit der MiCAR-Verordnung (Markets in Crypto-Assets Regulation) einen regulatorischen Rahmen geschaffen hat, hinken die USA hinterher. Trump könnte die USA mit einer kohärenten Krypto-Politik auf Augenhöhe mit Europa und anderen kryptofreundlichen Nationen wie der Schweiz und den Vereinigten Arabischen Emiraten bringen.

Sherwood News berichtet, dass Trumps Krypto-Agenda über Bitcoin hinausgeht und das gesamte Ökosystem begünstigen könnte. Die Zulassung von Altcoin-ETFs, steigende Aktienkurse von Krypto-Unternehmen wie Coinbase und eine Wiederbelebung des Bitcoin-Minings in den USA werden als mögliche Folgen genannt. Auch die rechtliche Klärung des Status von Altcoins wie Solana und Uniswap könnte unter der Trump-Administration vorangetrieben werden.

Brownstein Hyatt Farber Schreck LLP betont, dass die SEC unter Trump voraussichtlich ihren bisherigen Kurs der "Regulierung durch Durchsetzung" korrigieren wird. Die Aufhebung des Staff Accounting Bulletin Nr. 121, welches Banken die Verwahrung von Krypto-Vermögenswerten erschwert, wird als eine der ersten Maßnahmen erwartet. Auch die umstrittene "Dealer Rule", die die Definition von Wertpapierhändlern erweitert, könnte überarbeitet werden.

Quellen:

  • https://cointelegraph.com/news/can-trump-crypto-policies-survive-beyond-administration
  • https://news.bloomberglaw.com/us-law-week/how-crypto-regulation-could-change-under-trump-and-the-new-sec
  • https://mx.advfn.com/bolsa-de-valores/COIN/BTCUSD/crypto-news/95273854/can-trump-s-pro-crypto-policies-survive-beyond-hi
  • https://theconversation.com/trumps-plan-for-a-strategic-bitcoin-reserve-could-trigger-a-crypto-arms-race-and-reshape-the-global-economic-order-247277
  • https://www.cooperparry.com/news/the-trump-presidency-and-the-crypto-revolution-whats-next-for-digital-assets/
  • https://www.bhfs.com/insights/alerts-articles/2024/crypto-policy-outlook-in-the-trump-administration
  • https://coinpedia.org/news/could-donald-trumps-2025-inauguration-be-the-key-to-bitcoins-next-rally/
  • https://sherwood.news/crypto/trump-crypto-industry-meme-coin-catalyst-beyond-bitcoin/
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