16.1.2025
Politik

Zinserhöhung der Bank of Japan und ihre Auswirkungen auf den Kryptomarkt

Der Kryptomarkt beobachtet gespannt eine mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan (BoJ) am 24. Januar, die mit 90%iger Wahrscheinlichkeit vom Markt eingepreist wird und nach der letzten Zinserhöhung im August zu Turbulenzen und Kursverlusten bei Bitcoin führte. Die steigende Inflation in Japan und ein starker US-Dollar erhöhen den Druck auf die BoJ, die Zinsen anzuheben, wobei der endgültige Entscheid von der Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung und dem japanischen Inflationsbericht beeinflusst werden könnte.

Kryptomarkt beobachtet mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan

Während die Amtseinführung des US-Präsidenten am 20. Januar von vielen Investoren als potenzieller Kurstreiber für Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen gesehen wird, rückt eine mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan (BoJ) nur wenige Tage später in den Fokus. Eine von Bloomberg erstellte und vom Analysten Michael Kramer auf X geteilte Grafik zeigt, dass der Markt aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 90% für eine Zinserhöhung am 24. Januar einpreist. Cryptonews.net berichtet, dass die letzte Zinserhöhung der BoJ zu Turbulenzen an den traditionellen Märkten und im Krypto-Sektor führte. Sie war ein maßgeblicher Faktor für die Auflösung des Yen-Carry-Trades Anfang August, der Bitcoin auf 49.000 US-Dollar fallen ließ. Händler könnten sich nun auf einen erneuten Ausverkauf vorbereiten.

Die BoJ hält seit 2016 Negativzinsen aufrecht, erhöhte diese jedoch 2024 bereits zweimal von -0,1% auf 0,25%. Der implizite Zinssatz vor der Sitzung liegt bei 0,45%, könnte sich aber noch deutlich verändern, da Japan am 23. Januar, einen Tag vor der Sitzung, seinen Inflationsbericht veröffentlicht. Die jährliche Gesamtinflation liegt bei 2,9%, dem höchsten Stand seit August. Ein höher als erwarteter Inflationswert könnte die Märkte verunsichern und eine erneute Auflösung des Yen-Carry-Trades auslösen.

Auch der DXY-Index, der den Wert des US-Dollars gegenüber einem Korb wichtiger ausländischer Währungen misst, zeigt sich stark und liegt aktuell über 109, dem höchsten Stand seit November 2022. Seit seinem Tief im September ist er von 100 gestiegen. Die Entwicklung des DXY-Index ähnelt dem Verlauf während der ersten Amtszeit von Donald Trump, als er im Vorfeld der Amtseinführung eine Rallye erlebte und anschließend deutlich fiel, was Risikoanlagen Auftrieb verlieh.

Der japanische Yen steht gegenüber dem Dollar auf dem stärksten Niveau seit dem 16. Dezember und notiert bei 156. Laut IG findet die BoJ-Sitzung vom 23. bis 24. Januar statt, und die Märkte erwarten eine Anhebung um 25 Basispunkte. Die steigende Inflation in Tokio, die im Dezember 3% erreichte und damit den höchsten Stand seit Oktober 2023 markierte, unterstützt die Erwartung einer Zinserhöhung. Im Rahmen der Sitzung wird die BoJ auch ihren Inflationsausblick aktualisieren. Ein wichtiger Faktor für die Entscheidung der BoJ ist die Klarheit über die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung. Erhöhte Marktvolatilität oder Unsicherheiten in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und Japan könnten die BoJ dazu bewegen, die Zinserhöhung zu verschieben.

Wie FX Empire berichtet, hat die Reuters Tankan-Umfrage vom 15. Januar die Erwartungen einer Zinserhöhung der BoJ weiter verstärkt. Der Index stieg im Januar auf +2 im Vergleich zu -1 im Dezember, was auf eine verbesserte Stimmung hindeutet. Gleichzeitig deuten die jüngsten Daten aus dem Dienstleistungssektor auf einen Aufwärtstrend bei Auftragseingängen, Beschäftigung und Preisen hin, was einen restriktiveren Zinspfad der BoJ unterstützt. Auch die Äußerungen des stellvertretenden Gouverneurs der Bank of Japan, Ryozo Himino, vom 14. Januar, dass der Vorstand auf Grundlage des zu erstellenden Ausblicks über eine Zinserhöhung beraten werde, deuten auf eine mögliche Anhebung hin.

Quellen:
- Cryptonews.net
- IG
- FX Empire
- Fastbull

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