Bitcoin und Gold signalisieren Vertrauensverlust in Fiatwährungen, laut Galaxy CEO

Der jüngste Bitcoin-Aufstieg ist nicht nur auf spekulative Handelsaktivitäten zurückzuführen, sondern vielmehr eine Reaktion auf die zunehmende makroökonomische Instabilität und einen Wandel in der globalen Finanzarchitektur. Das erklärte Mike Novogratz, Gründer und CEO von Galaxy Digital, wie crypto.news berichtet.

In einem Interview mit CNBCs "Squawk Box" am Mittwochmorgen brachte Novogratz die aktuelle Bitcoin (BTC) Performance mit umfassenderen geopolitischen und fiskalischen Entwicklungen in Verbindung. Er nannte unter anderem plötzliche Änderungen in der Zollpolitik, steigende Zinsen und wechselnde Strategien in Washington. Die daraus resultierende Unsicherheit führe zu einer Neubewertung der traditionellen Sicherheits- und Wirtschaftssysteme, die seit der Nachkriegszeit bestehen.

Bitcoin performe in Zeiten makroökonomischer Unsicherheit üblicherweise gut, so Novogratz. Gleichzeitig betonte er die duale Natur des Assets: Bitcoin fungiere sowohl als geopolitische Absicherung, ähnlich wie Gold, als auch als Risikoanlage, deren Wert von der Akzeptanz der Investoren abhängt. "Bitcoin profitiert generell von solchen Makrobedingungen, es sei denn, es herrscht Risikoaversion", sagte er und fügte hinzu: "Und wenn Chaos herrscht, verschwinden neue Käufer."

Trotz Fortschritten bei der institutionellen Akzeptanz habe sich die Beteiligung von Kleinanlegern verlangsamt. Der BTC-Markt habe zuletzt mehr kurzfristige Handelsaktivitäten als langfristige Akkumulation verzeichnet, so Novogratz.

Bitcoin und Gold seien beides "Gradmesser für das Vertrauen in die Finanzführung", sagte Novogratz. Die jüngste Gold-Performance spiegele den abnehmenden Glauben an traditionelle Fiat-Systeme wider. Er wies darauf hin, dass ausländische Zentralbanken, nicht Klein- oder institutionelle Anleger, die aktuelle Goldnachfrage antreiben.

Novogratz prognostizierte zudem die Entstehung einer von den BRICS-Staaten unterstützten Währung, möglicherweise mit Golddeckung, innerhalb der nächsten 24 Monate. Solche Entwicklungen unterstreichen eine globale Abkehr von der Abhängigkeit vom US-Dollar und den westlichen Währungssystemen.

Novogratz warnte, dass sich die US-Wirtschaft zunehmend wie ein Schwellenland und weniger wie eine entwickelte Volkswirtschaft verhalte. "Ich sage nicht, dass wir schon da sind", sagte er. "Es sind die frühen Stadien, und das sollte uns alle beunruhigen." Er betonte die Ironie, hehre Ziele wie die Verringerung von Ungleichheit und Defiziten zu verfolgen und gleichzeitig die langfristige Stabilität zu untergraben. Es sei nicht möglich, 30 Jahre globale Handelssysteme und Lieferketten einfach "wegzuwünschen".