Erik Voorhees' KI-Startup Venice und dessen Token (VVV) werden der Marktmanipulation beschuldigt, nachdem On-Chain-Analysen große Token-Verkäufe durch Insider kurz nach dem Launch zeigten. Voorhees weist die Vorwürfe zurück und betont die Transparenz der Token-Verteilung, während Kritiker insbesondere die Rolle der Market Maker und nicht offengelegte Deals hinterfragen.
Der Venice Token (VVV), herausgegeben vom KI-Startup Venice des Bitcoin-Unternehmers Erik Voorhees, steht im Zentrum von Anschuldigungen bezüglich Pump-and-Dump-Praktiken. On-Chain-Analysen werfen laut News Bitcoin News Fragen zur Verteilung und zum Verkauf des Tokens unmittelbar nach dem Launch auf.
Amir Ormu, On-Chain-Analyst bei Castle Labs, einer Krypto-Marketingfirma, analysierte die VVV-Token-Transaktionen und erhob daraufhin öffentlich Vorwürfe gegen das Venice-Team. Seine Analyse, die er auf X veröffentlichte, legt nahe, dass Insider von Venice unmittelbar nach dem Launch VVV-Token im Wert von 10,2 Millionen US-Dollar verkauft haben. Ormu behauptet laut News Bitcoin News, diese Insider hätten die Token vier Tage vor dem öffentlichen Start erhalten und sie dann "sofort nach dem Launch abgeladen". Die Daten zeigen, dass sechzehn Wallets von einem Multi-Signatur-Wallet des Venice-Teams, das 23% des gesamten Token-Angebots enthielt, finanziert wurden. Coinpro.ch berichtet von einer Marktkapitalisierung von 306,4 Millionen Dollar zum Launch, bei einem zirkulierenden Angebot von 25 Millionen von insgesamt 100 Millionen Tokens.
Erik Voorhees reagierte auf die Anschuldigungen mit einer klaren Zurückweisung. Er betonte die im Vorfeld kommunizierte Transparenz der Token-Verteilung. "Der Ankündigungsblog hat die Bedingungen des Tokens klar dargelegt. Ungefähr 2,5% des Angebots könnten verkauft werden… Ein Bruchteil dieser 2,5% wurde tatsächlich verkauft. Dies wurde alles im Voraus mitgeteilt", erklärte Voorhees laut News Bitcoin News. Die offiziellen Tokenomics von Venice sahen eine Verteilung von 35% des Gesamtangebots an das Unternehmen und 10% an das Team vor, wobei 25% der Team-Token sofort freigeschaltet wurden. Die restlichen Team-Token sollten über zwei Jahre verteilt werden.
Ormu erhob weitere Vorwürfe in Bezug auf seiner Meinung nach undurchsichtige Token-Deals, die nicht in den offiziellen Tokenomics von Venice offengelegt wurden. Er behauptet, 5,5% des VVV-Angebots seien an die Market Maker Wintermute und Kbit gegangen. Obwohl Venice öffentlich die Vergabe von 10% an Market Maker bekannt gegeben hatte, kritisiert Ormu, dass Wintermute seinen Anteil verkaufte, bevor der Token überhaupt gelistet war. "Wintermute hat Token abgeladen, bevor es irgendwelche CEX-Listings gab", so Ormu. Voorhees hingegen betonte die Transparenz der Transaktionen und wird von News Bitcoin News mit den Worten zitiert: "Die Genesis-Adressen waren alle offensichtlich, und alles ist on-chain und transparent."
Venice präsentiert sich als datenschutzorientierter, unzensierter KI-Chatbot, der auf Open-Source-Sprachmodellen wie Llama und Deepseek basiert. Das Startup von Erik Voorhees will die Infrastruktur für Krypto-KI-Agenten bereitstellen, die auf Netzwerken wie Base zunehmend an Bedeutung gewinnen. Coinpro.ch berichtet, dass Venice seit seinem Start im Mai über 400.000 registrierte Nutzer hat und 15.000 Anfragen pro Stunde verzeichnet. Der VVV-Token erreichte kurz nach dem Launch eine Bewertung von 1,6 Milliarden Dollar, verzeichnete seitdem aber einen deutlichen Rückgang.