23.1.2025
Bitcoin

Wachsende Sicherheitsbedenken in der Krypto-Welt

Die Krypto-Branche verzeichnete 2024 und 2025 einen starken Anstieg von Hacks und Betrugsfällen mit Verlusten von über 3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024, bedingt durch die steigenden Krypto-Bewertungen und Sicherheitslücken. Neben finanziellen Motiven nutzen auch staatlich gesponserte Gruppen Krypto-Hacks zur Finanzierung.

Zunehmende Bedrohung durch Krypto-Hacks und Betrug

Die Krypto-Branche sieht sich einer wachsenden Welle von Hacks und Betrugsfällen gegenüber. Wie cryptopolitan.com berichtet, beliefen sich die Verluste im Jahr 2024 auf über 3 Milliarden US-Dollar, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 2,61 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. Als einer der Gründe hierfür wird die steigende Bewertung von Kryptowährungen, insbesondere nach dem erstmaligen Überschreiten der 100.000-Dollar-Marke durch Bitcoin, genannt. Dieser Trend setzte sich auch 2025 fort. Bereits im Januar führten verschiedene Sicherheitsvorfälle zu millionenschweren Schäden. Beispielsweise sperrte die Kryptobörse Phemex Auszahlungen, nachdem Cybersicherheitsunternehmen die Plattform über eine Abhebung von 30 Millionen US-Dollar informiert hatten. Weitere Vorfälle betrafen Token-Bewegungen auf BNB Chain, Polygon, Arbitrum und Base Chains. Das Jahr 2025 begann turbulent mit einer Reihe von Sicherheitslücken. Anfang des Monats wurde der Twitter-Account von Dawn Internet, einem Projekt für dezentrale drahtlose Netzwerke, gehackt. Die Angreifer nutzten den Account für Phishing-Nachrichten mit Links zu gefälschten Telegram-Kanälen. Dort setzten sie Bots wie SafeguardsAuthenticationRobot ein, um sensible Kryptowährungsdaten der Nutzer zu stehlen. Ebenfalls im Januar wurde die DeFi-Plattform UniLend Finance Opfer eines Angriffs. Durch Manipulation der Einlösungsfunktion wurden 197.600 US-Dollar entwendet. Die Täter manipulierten die Aktienkurse von Sicherheiten, um sich unberechtigten Zugriff auf Benutzergelder zu verschaffen. Die Folgen des Datenlecks beim E-Mail-Anbieter von OpenSea sind weiterhin spürbar. Sieben Millionen E-Mail-Adressen wurden offengelegt und werden aktuell für Phishing-Angriffe missbraucht. Nutzer werden dazu verleitet, bestimmte Websites zu besuchen oder Dateien herunterzuladen. Auch der offizielle X-Account der Kryptowährung Litecoin wurde kompromittiert. Die Betrüger nutzten die Plattform, um einen gefälschten Token auf der Solana-Blockchain zu bewerben. Berichten zufolge konnte der Angriff jedoch schnell unterbunden werden. Bereits 2024 wurden traurige Rekorde aufgestellt. Ein Bericht von Chainalysis zeigt, dass Hacker im Jahr 2024 Kryptowährungen im Wert von 2,2 Milliarden US-Dollar erbeuteten, ein Anstieg von 22 % gegenüber den 1,8 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. DeFi-Protokolle und zentralisierte Börsen waren besonders betroffen. Zu den größten Hacks des Jahres 2024 zählen: der Angriff auf die japanische DMM Bitcoin-Börse im Mai 2024, bei dem 4.500 BTC im Wert von über 300 Millionen US-Dollar gestohlen wurden (Behörden vermuten nordkoreanische Akteure); die zwei Angriffe auf die PlayDapp DeFi- und Gaming-Plattform im Februar 2024 mit einem Schaden von 290 Millionen US-Dollar in PLA-Token; und der Hack der indischen Börse WazirX im Juni 2024, bei dem Hacker Berichten zufolge die Multi-Signatur-Wallet knackten. Die Hauptmotivation hinter diesen Angriffen ist finanzieller Natur. Kryptowährungen sind aufgrund ihrer Dezentralisierung und der Anonymität der Besitzer für Hacker attraktiv. Im Gegensatz zu traditionellen Finanzsystemen können gestohlene digitale Währungen mithilfe von Mixern und Privacy Coins relativ leicht "gewaschen" werden. Die schnelle Innovation in der Branche führt dazu, dass viele Projekte anfällig für Hacks und Betrug sind. Oftmals priorisieren Projekte die schnelle Veröffentlichung ihrer Plattformen, ohne ausreichende Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen. Dies führt zu Schwachstellen in Smart Contracts, Multi-Signatur-Wallets und der Börseninfrastruktur. Cross-Chain-Bridges sind aufgrund ihrer komplexen Struktur und der großen Mengen an Vermögenswerten, die sie verwalten, besonders häufig Ziel von Angriffen. Laut Chainalysis nutzen staatlich gesponserte Gruppen wie die nordkoreanische Lazarus Group zunehmend Krypto-Hacks, um ihre Aktivitäten trotz internationaler Sanktionen zu finanzieren. Trotz der steigenden Anzahl von Angriffen sind Verhaftungen selten. Im Jahr 2024 wurden weniger als 20 Personen im Zusammenhang mit den größten Krypto-Hacks festgenommen. Die meisten dieser Verhaftungen wurden durch internationale Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden wie Interpol und Europol sowie Blockchain-Analyseunternehmen ermöglicht. Die Rückgewinnung gestohlener Gelder gestaltet sich ebenfalls schwierig. Von den gemeldeten 4,5 Milliarden US-Dollar Verlusten im Jahr 2024 wurden nur 1,35 Milliarden US-Dollar wiederhergestellt. Hacker nutzen häufig Mixing-Dienste, um die Herkunft der Gelder zu verschleiern, was eine vollständige Wiederherstellung nahezu unmöglich macht. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Hacker das Geld freiwillig zurückgegeben haben. Im Jahr 2024 stahl eine Gruppe von "ethischen Hackern" 200 Millionen US-Dollar von einer DeFi-Plattform, um deren Sicherheitslücken aufzuzeigen, und gab das Geld anschließend zurück. Quellen: - cryptopolitan.com - mitrade.com - binance.com - coinpedia.org - thehackernews.com - de.fi - cointelegraph.com - the-blockchain.com - lukka.tech
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