Die Anzahl der Bitcoin-Adressen mit Guthaben steigt trotz stabilem Bitcoin-Preis, was auf eine Akkumulationsphase und wachsendes Interesse hindeutet. Experten sehen Bitcoin als potenziellen Inflationsschutz und "digitales Gold", betonen aber gleichzeitig die anhaltende Volatilität aufgrund von Spekulation und begrenzter Handelbarkeit. Obwohl die Akzeptanz als Zahlungsmittel noch gering ist, deutet die Entwicklung auf ein langfristiges Investitionspotenzial hin.
Die Zahl der Bitcoin-Adressen mit einem Guthaben von mehr als null steigt kontinuierlich, während der Bitcoin-Preis relativ konstant bleibt. Dies signalisiert ein wachsendes Interesse an der Kryptowährung, trotz der zuletzt geringeren Preisschwankungen. Cryptonews.net berichtet, dass dies ein Indiz für eine Akkumulationsphase sein könnte, in der Investoren Bitcoin eher kaufen und halten, anstatt aktiv damit zu handeln. Diese Entwicklung könnte langfristig zu steigenden Preisen führen, da das Angebot an verfügbaren Bitcoins auf dem Markt sinkt.
Im Gegensatz zu traditionellen, staatlich gestützten Währungen wie dem Dollar oder dem Euro ist Bitcoin dezentral und unabhängig von staatlicher Kontrolle. Wie Marion Laboure, Analystin der Deutschen Bank Research, in einem Interview auf db.com erläutert, betrachten viele Bitcoin als Inflationsschutz, da die Gesamtmenge an Bitcoins auf 21 Millionen begrenzt ist. Zentralbanken hingegen können die Geldmenge von Fiat-Währungen steuern und erhöhen, was Inflation zur Folge haben kann.
Laboure vergleicht Bitcoin mit Gold und bezeichnet es als mögliches "digitales Gold des 21. Jahrhunderts". Ähnlich wie Gold in der Vergangenheit unterlag auch Bitcoin in seinen Anfangsjahren starken Kursschwankungen. Laboure führt die Volatilität von Bitcoin auf drei Hauptgründe zurück: Erstens werden etwa zwei Drittel der Bitcoins für Investitionen und Spekulationen genutzt. Zweitens können aufgrund der begrenzten Handelbarkeit bereits geringe Mengen an Käufen oder Verkäufen das Verhältnis von Angebot und Nachfrage signifikant beeinflussen. Drittens hängt der Wert von Bitcoin stark von der Wahrnehmung der Anleger ab. Schon kleine Veränderungen in der allgemeinen Meinung zu Bitcoin können große Auswirkungen auf den Preis haben.
Obwohl Bitcoin als Zahlungsmittel eingesetzt werden kann, ist die Akzeptanz im Einzelhandel noch gering. Bitcoin-Transaktionen können im Vergleich zu herkömmlichen Zahlungsmethoden länger dauern und höhere Gebühren verursachen. Ethereum, die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung, bietet im Vergleich zu Bitcoin ein breiteres Anwendungsspektrum, beispielsweise dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) und Non-Fungible Tokens (NFTs). Während Bitcoin oft als "digitales Gold" bezeichnet wird, wird Ethereum im Vergleich dazu manchmal als "digitales Silber" bezeichnet.
Die steigende Anzahl von Bitcoin-Adressen mit positivem Guthaben bei gleichzeitiger Preisstabilität könnte auf eine wachsende Akzeptanz und ein langfristiges Investitionsinteresse hindeuten. Obwohl Bitcoin als Inflationsschutz und potenzielles "digitales Gold" angesehen wird, bleibt die Volatilität ein wichtiger Faktor, der bei der Bewertung der Kryptowährung berücksichtigt werden muss.
Quellen: - https://cryptonews.net/news/bitcoin/30509998/ - https://www.db.com/what-next/digital-disruption/dossier-payments/i-could-potentially-see-bitcoin-to-become-the-21st-century-gold