CFTC-Vorsitzender Rostin Behnam tritt am 20. Januar zurück, nach den Rücktritten anderer Regulierungschefs im Finanzsektor. Obwohl er eine stärkere Krypto-Aufsicht befürwortete und die CFTC-Klage gegen Binance leitete, galt Behnam als moderater im Vergleich zu anderen und betonte die Notwendigkeit eines durchdachten Regulierungsansatzes für digitale Vermögenswerte. Sein Rücktritt erfolgt im Kontext des Wechsels zur als kryptofreundlicher geltenden Trump-Administration.
Rostin Behnam, der Vorsitzende der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC), wird sein Amt am 20. Januar niederlegen. Bitcoin.com berichtet über diesen Schritt, der auf die Rücktritte von Michael Barr, Gouverneur des Federal Reserve Board und Vizepräsident für Aufsicht, und SEC-Vorsitzendem Gary Gensler im November folgt. Beide spielten eine Schlüsselrolle in der staatlichen Kampagne gegen die Kryptoindustrie, oft als "Operation Choke Point 2.0" bezeichnet. Die Rücktritte werden im Kontext des bevorstehenden Amtsantritts der als kryptofreundlich geltenden Trump-Administration gesehen. Während Gensler und Barr als treibende Kräfte hinter der strengen Regulierung wahrgenommen wurden, vertrat Behnam einen moderateren Kurs. Er gilt allgemein als weniger kontrovers, jedoch nicht als explizit kryptofreundlich. In einer Stellungnahme betonte Behnam laut Bitcoin.com seine Bemühungen, regulatorische Lücken zu schließen, Unsicherheiten zu beseitigen und verantwortungsvoll mit neuen Marktteilnehmern umzugehen, um Innovationen zu fördern.
Behnams Rücktritt markiert eine weitere Veränderung in der US-amerikanischen Regulierungslandschaft für digitale Vermögenswerte. Binance News berichtet, dass Behnam zuvor Bedenken hinsichtlich der unzureichenden Regulierung von Kryptowährungen wie Bitcoin geäußert und eine stärkere Aufsicht gefordert hatte. Während seiner Amtszeit förderte er die ersten bundesstaatlichen Richtlinien für Kohlenstoffkompensationen und verstärkte die Kontrolle von Kryptowährungen und Eventkontrakten, wie beispielsweise Wahlwetten. Er leitete auch die Klage der CFTC gegen Binance, die zu einem Vergleich in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar führte. Behnam vertritt die Ansicht, dass ein Großteil des US-Kryptosektors unreguliert bleibt, obwohl die CFTC die Möglichkeit hat, digitale Rohstoffe zu regulieren. Er betonte die Notwendigkeit umfassender und durchdachter Regulierungen anstelle von kurzfristigen Lösungen.
In seinen öffentlichen Reden und Aussagen vor dem Kongress hat Behnam wiederholt die Notwendigkeit einer Gesetzgebung zur Regulierung des digitalen Rohstoffmarktes unterstrichen. Wie aus seinen Aussagen vor dem US-Senatsausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft im Juli 2024 und dem US-Repräsentantenhausausschuss für Landwirtschaft im Juni 2023 hervorgeht, warnte er vor den Risiken für Anleger und die Finanzmärkte, die von unregulierten digitalen Vermögenswerten ausgehen. Er betonte die Notwendigkeit von Kundenschutz, Marktstabilität und der Verhinderung von Ansteckungseffekten auf das traditionelle Finanzsystem. Behnam befürwortete einen prinzipienbasierten Aufsichtsansatz, der auf Transparenz, Berichterstattung und Registrierung basiert. Er forderte zudem eine angemessene Finanzierung der CFTC, um die neuen Aufgaben im Zusammenhang mit der Regulierung digitaler Vermögenswerte bewältigen zu können.
Behnams Rücktritt findet in einer Zeit des Umbruchs im Krypto-Bereich statt. Die Ernennung des bekannten Krypto-Befürworters Paul Atkins zum Leiter der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC durch die Trump-Administration deutet auf eine mögliche Änderung der Regulierungsstrategie hin. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen auf die Zukunft der Krypto-Regulierung in den USA auswirken werden.
Quellen: