Die Finanzmärkte erwarten trotz leicht gestiegener Inflation mehrheitlich eine Zinssenkung der US-Notenbank FED in ihrer nächsten Sitzung. Die Kerninflation verbleibt zwar auf hohem Niveau, doch verschiedene Experten, darunter ING und Goldman Sachs, rechnen weiterhin mit einer Zinssenkung, unterstützt durch den jüngsten Beschäftigungsbericht und eine hohe Wahrscheinlichkeit von über 96% laut Economic Times.
Die Finanzmärkte beschäftigen sich derzeit intensiv mit der Frage, ob die US-Notenbank Federal Reserve (FED) in ihrer morgigen Sitzung die Leitzinsen senken wird. Cryptopolitan berichtet, dass die aktuellen Inflationsdaten auf eine zurückhaltende Strategie der FED im Jahr 2025 hindeuten. Die Kerninflation in den USA stieg im November den vierten Monat in Folge um 0,3% im Monatsvergleich. Dies deutet darauf hin, dass der Fortschritt in Richtung des Inflationsziels der FED stagniert.
James Knightley, Chefvolkswirt International bei ING, analysiert die Situation in einem Artikel auf ING THINK. Er hebt hervor, dass die Kerninflation in den USA im November zwar erwartungsgemäß bei 0,3% im Monatsvergleich lag, die Gesamtinflation jedoch ebenfalls um 0,3% zunahm. Die jährliche Gesamtinflationsrate stieg von 2,6% auf 2,7%, während die jährliche Kerninflationsrate bei 3,3% blieb. Knightley betont, dass der Preisdruck hauptsächlich von steigenden Fahrzeugpreisen ausging, während andere Komponenten im Durchschnitt um 0,3% stiegen.
Laut der Economic Times wird weiterhin auf eine Zinssenkung der FED um 25 Basispunkte in der kommenden Woche spekuliert. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt nach den Inflationsdaten bei über 96%, verglichen mit 86% vor deren Veröffentlichung. Diese Erwartung wurde durch den Beschäftigungsbericht vom Freitag bestärkt, der einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Wachstum der Beschäftigung zeigte.
Forex.com prognostiziert in seiner S&P500-Prognose, dass die US-Aktienmärkte nach den Inflationsdaten tendenziell steigen. Die Daten hätten keine Überraschungen enthalten und die Erwartung einer weiteren Zinssenkung durch die FED in der kommenden Woche gefestigt. Der Markt preise nun eine Wahrscheinlichkeit von 98% für eine Zinssenkung im Dezember ein.
CNBC Select beleuchtet in einem Artikel die Frage, wann die Zinsen sinken werden. Demnach hat die FED die Zinsen bereits im September und November gesenkt. Für die Sitzung am 17. und 18. Dezember wird eine weitere Senkung erwartet. Goldman Sachs prognostiziert vorsichtig eine Zinssenkung im Dezember, gefolgt von vier weiteren Zinssenkungen im ersten Halbjahr 2025.
Obwohl die Inflationsdaten eine leichte Verlangsamung des Inflationsrückgangs zeigen, deuten die meisten Experten weiterhin auf eine Zinssenkung durch die FED in der morgigen Sitzung hin. Die zukünftige Entwicklung der Inflation und die Signale der FED in den kommenden Wochen werden ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der Finanzmärkte sein.