Der Artikel diskutiert, wie Quantencomputer die vermeintliche Knappheit von Bitcoin beeinflussen könnten, indem sie verlorene Wallets mit veralteter Kryptografie knacken und die darin enthaltenen Bitcoins wieder in Umlauf bringen. Dies stellt die Annahme in Frage, dass "verlorene" Bitcoins dauerhaft vom Markt verschwunden sind und könnte die Narrative von Bitcoins Knappheit langfristig verändern, während das Bitcoin-Netzwerk sich durch Protokoll-Updates an die neue Bedrohung anpassen muss.
Die Bitcoin-Community geht seit Jahren davon aus, dass ein gewisser Anteil der 21 Millionen Bitcoins unwiederbringlich verloren ist, gefangen in Wallets mit vergessenen Schlüsseln. Diese "verlorenen" Coins galten als dauerhafte Reduzierung des im Umlauf befindlichen Angebots, was Bitcoin noch knapper macht, als es die festgelegte Obergrenze ohnehin schon vorgibt. Doch was wäre, wenn diese Knappheit nicht so endgültig ist, wie wir glauben? Wie blockworks.co berichtet, haben der Aufstieg des Quantencomputings und die Fortschritte in kryptografischen Techniken Spekulationen darüber ausgelöst, dass möglicherweise kein Bitcoin wirklich "verloren" ist.
Mit der steigenden Rechenleistung könnte die Sicherheit der ältesten Bitcoin-Schlüsselpaare – generiert mit einer potenziell bald veralteten Kryptografie – gefährdet sein. Dies stellt keine unmittelbare Bedrohung dar, da Bitcoin-Entwickler gut vorbereitet sind, Protokoll-Updates zu implementieren, die aktive Wallets schützen. Allerdings könnten lange aufgegebene Wallets – wie die von Satoshi Nakamoto –, deren Besitzer sie wahrscheinlich nicht auf neue Verschlüsselungsverfahren migrieren werden, zu Angriffszielen werden.
Man stelle sich Quantencomputer vor, die so fortschrittlich sind, dass "Schlüssel-Miner" private Schlüssel aus öffentlichen ableiten und so diese vergessenen Wallets effektiv "knacken" können. Dies würde ruhende Bitcoins wieder in den Umlauf bringen – nicht durch den Willen der ursprünglichen Besitzer, sondern durch neue Akteure, die die technologischen Fortschritte an den Grenzen des Möglichen nutzen. Wie in einem Artikel von Deloitte erläutert, beruht die Sicherheit asymmetrischer Kryptografie auf mathematischen Prinzipien, die durch Quantenalgorithmen wie Shor's Algorithmus gebrochen werden könnten.
Diese Idee, weit davon entfernt, FUD (Angst, Unsicherheit und Zweifel) zu schüren, verändert den Blickwinkel auf die Entwicklung von Bitcoin. Die Anpassungsfähigkeit des Netzwerks stellt sicher, dass es auch in einer Quanten-Zukunft robust bleibt, hinterfragt aber gleichzeitig die Annahme, dass das zirkulierende Angebot dauerhaft verlorene Coins ausschließen wird. Wie Nic Carter bemerkte, fungiert das Sicherheitsmodell von Bitcoin gleichzeitig als ein 400 Milliarden Dollar schweres "Bug Bounty", das Quantenfortschritte vorantreibt. Die Suche nach alten Wallets könnte eines Tages zu einem wettbewerbsorientierten Markt werden und die Narrative von Bitcoins Knappheit neu definieren.
In dieser Zukunft bleiben "verlorene" Bitcoins nicht verloren – sie warten nur darauf, von jemandem freigeschaltet zu werden, und das Versprechen von 21 Millionen zirkulierenden Coins bliebe intakt. Ob dieses Versprechen selbst zukünftig Bestand hat, ist eine andere Frage, aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.
Wie in einem Reddit-Thread diskutiert, besteht eine der Hauptsorgen darin, dass ein Quantencomputer den privaten Schlüssel berechnen könnte, der zum Signieren von Transaktionen verwendet wird, und somit nicht autorisierte Ausgaben ermöglichen würde. Es gibt verschiedene Schwachstellen, die Quantencomputern potenziell den Zugriff auf Coins ermöglichen könnten, wie zum Beispiel die Offenlegung des öffentlichen Schlüssels während einer Transaktion. Auch der Artikel von Amar Chenkova befasst sich mit der Frage, wie groß ein Quantencomputer sein müsste, um Bitcoin zu "brechen".
Ein Podcast von Protiviti diskutiert die Bedrohung für Kryptowährungen durch Quantencomputer und die Möglichkeit, eine quantensichere Alternative wie das Quantum Resistant Ledger (QRL) zu entwickeln. Auch Mark Moss thematisiert in einem YouTube-Video die Frage, ob Googles Quantenchip "Willow" Bitcoin zerstören könnte.