16.4.2025
Politik

Anhaltender Druck auf den Wohnungsmarkt der Eurozone durch steigende Preise und Kreditanfragen

Die Immobilienpreise in der Eurozone steigen weiter, begleitet von einer erhöhten Nachfrage nach Wohnbaukrediten aufgrund niedriger Zinsen und gelockerter Kreditvergabestandards. Der anhaltende Angebotsmangel, demografische Entwicklungen und die Nutzung von Immobilien als Kapitalanlage verschärfen die Situation und führen zu einer hohen Belastung der Haushalte durch Wohnkosten, insbesondere in Ländern wie Griechenland. Diverse Institutionen wie die EZB und Fitch Ratings beobachten diese Entwicklungen aufgrund ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Finanzstabilität.

Steigende Immobilienpreise und erhöhte Nachfrage nach Wohnbaukrediten in der Eurozone

Aktuelle Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen eine steigende Nachfrage nach Wohnbaukrediten in der Eurozone. Cryptopolitan führt dies auf gelockerte Kreditvergabestandards und niedrigere Zinsen zurück. Parallel dazu steigen die Immobilienpreise und Mieten in der EU. Eine Infografik des Europäischen Parlaments vom 17.10.2024 (aktualisiert am 03.02.2025) verdeutlicht die Belastung durch Wohnkosten: Für 10,6% der städtischen und 7% der ländlichen Haushalte in der EU übersteigen diese 40% ihres verfügbaren Einkommens. Griechenland ist mit 31% der Stadtbevölkerung, die mehr als 40% ihres Einkommens für Wohnen aufwenden, besonders betroffen, während die Slowakei mit 6% deutlich weniger belastet ist.

Das Europäische Parlament berichtet von einem durchschnittlichen Anstieg der Immobilienpreise in der EU um 48% zwischen 2015 und 2023. Ungarn verzeichnete mit 173% den stärksten Anstieg, Finnland mit 5% den geringsten. Als Gründe werden höhere Baukosten und Hypothekenzinsen, weniger Neubauaktivitäten und der verstärkte Erwerb von Immobilien als Kapitalanlage angeführt. Auch die Mietpreise in der EU stiegen zwischen 2010 und 2022 im Durchschnitt um 18%, teilweise bedingt durch die Zunahme von Kurzzeitvermietungen.

Die ING analysierte am 2. Juli 2024 strukturelle Faktoren für die steigende Nachfrage im Wohnungsmarkt der Eurozone vor dem Zinserhöhungszyklus der EZB. Demografische Entwicklungen und zunehmender Wohlstand führten zu einer Angebotslücke. Zwischen 2013 und 2023 stieg die Anzahl der Haushalte um 7%, die Bevölkerung jedoch nur um 3%. Dies veränderte die Nachfrage nach Wohnraumtypen und verschärfte die Wohnungsknappheit in Ländern wie den Niederlanden, wo die Zahl der Haushalte schneller wuchs als der Wohnungsbestand.

Im Wirtschaftsbulletin 2/2025 analysierte die EZB die Immobilienpreisentwicklung im Euroraum. Der jüngste Rückgang der Preise war im Vergleich zu früheren Zyklen, wie der globalen Finanzkrise und der Staatsschuldenkrise, moderat und kurz. Die Preise erholten sich rasch und erreichten im dritten Quartal 2022 wieder das vorherige Höchstniveau. Dies steht im Gegensatz zu den Schätzungen der Immobilienbewertungen im Verhältnis zu den Fundamentaldaten, die vor dem Höchststand 2022 höher lagen als in den vorherigen Krisen.

Fitch Ratings prognostiziert in einem Bericht vom 10. Dezember 2024 für 2025 Preissteigerungen in sechs von sieben europäischen Ländern. Sinkende Hypothekenzinsen und solides Einkommenswachstum werden die Nachfrage angesichts des anhaltenden Angebotsdefizits stützen. In den Niederlanden wird das Preiswachstum zwar leicht zurückgehen, aber mit 8-10% weiterhin hoch bleiben. Für Spanien wird ein weiteres Jahr mit solidem Preiswachstum von 4-6% erwartet. In Deutschland wird sich das Preiswachstum voraussichtlich auf 2-4% beschleunigen. In Frankreich könnten die Immobilienpreise nach einem Rückgang von 3% im Jahr 2024 ihren Tiefpunkt erreichen.

Zusammenfassend zeigt sich ein angespannter Immobilienmarkt in der Eurozone mit steigenden Preisen und anhaltendem Angebotsmangel. Die steigende Nachfrage nach Wohnbaukrediten, angetrieben durch niedrige Zinsen und gelockerte Kreditbedingungen, verstärkt diese Situation. Diese Entwicklung wird von der EZB, anderen Institutionen und Analysten genau beobachtet, da sie erhebliche Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzstabilität haben kann.

Quellen:
    - Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/strong-demand-for-home-loans-in-the-eurozone-eu-housing-prices-rise/ - Europäisches Parlament: https://www.europarl.europa.eu/topics/en/article/20241014STO24542/rising-housing-costs-in-the-eu-the-facts-infographics - ING: https://think.ing.com/articles/excess-demand-returns-as-a-structural-price-driver-in-the-eurozone-housing-market/ - Europäische Zentralbank: https://www.ecb.europa.eu/press/economic-bulletin/articles/2025/html/ecb.ebart202502_01~2f59dafb26.en.html - Fitch Ratings: https://www.fitchratings.com/research/structured-finance/most-european-housing-markets-to-see-price-rises-in-2025-10-12-2024 - Cryptopanic: https://cryptopanic.com/news/21114212/Strong-demand-for-home-loans-in-the-eurozone-EU-housing-prices-rise - Financial Times: https://www.ft.com/content/42e5d304-d639-44e9-980d-8a6e91ae8a05 - Allianz: https://www.allianz.com/en/economic_research/insights/publications/specials_fmo/european-housing-market.html
Die bereitgestellten Informationen und Analysen sind keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung, mehr dazu unter unserem Disclaimer. Dieser Artikel wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellt.
Im Fokus
Trumps Unerwartete Rolle in den Handelsverhandlungen zwischen den USA und Japan
Donald Trump hat überraschend an den Handelsgesprächen zwischen den USA und Japan teilgenommen und von „großen Fortschritten“ im Zollstreit gesprochen. Japan erwartet keine großen Zugeständnisse und betrachtet die Gespräche als Test für die US-Regierung. Die Verhandlungen wurden als „offen und konstruktiv“ beschrieben, während die japanische Wirtschaft durch die Zölle erheblich betroffen sein könnte.
17/4/2025
Politik
Kanadas Inflationsrückgang und seine politischen Implikationen
Die Inflationsrate in Kanada ist im März auf 2,3 % gesunken, was auf die politische Situation und die Rhetorik von Donald Trump zurückzuführen sein könnte. Trumps Äußerungen über eine mögliche Annexion Kanadas haben zu einer Zurückhaltung bei Reisen in die USA geführt, was die Preise für Benzin und Reisen gesenkt hat. Die bevorstehenden Wahlen in Kanada sind von dieser Kontroversen geprägt, während die politische Stimmung sich verändert und neue Herausforderungen für die Liberale Partei mit sich bringt.
17/4/2025
Politik
Weitere Posts zum Thema