Donald Trump schaltete sich überraschend in die US-japanischen Handelsgespräche ein und verkündete "große Fortschritte", ohne konkrete Details zu nennen. Obwohl die japanische Delegation von Trumps Anwesenheit überrascht war und weitere Treffen vereinbart wurden, bleibt Japan vorsichtig und will keine großen Zugeständnisse im Zollstreit machen. Trumps Engagement unterstreicht seinen Fokus auf schnelle Handelsabkommen angesichts der Konkurrenz durch China.
Donald Trump hat sich unerwartet in die laufenden Handelsverhandlungen zwischen den USA und Japan eingeschaltet und im Anschluss von „großen Fortschritten“ im Zollstreit gesprochen. Wie Cryptopolitan berichtet (www.cryptopolitan.com/trump-shocks-japan-with-surprise-trade-talk/), traf Trump am Mittwoch im Weißen Haus mit einer japanischen Delegation unter Leitung von Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa zusammen. Auch Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick waren anwesend. Trump verkündete auf Truth Social: „Es war eine große Ehre, mich gerade mit der japanischen Delegation zum Thema Handel getroffen zu haben. Große Fortschritte!“. Konkrete Inhalte der Gespräche wurden jedoch nicht genannt.
Japan gehört zu den ersten Ländern, die nach Trumps Ankündigung umfassender Zölle Anfang April offizielle Verhandlungen mit den USA aufgenommen haben. Laut Reuters (www.reuters.com/world/japan-set-kick-off-tariff-talks-washington-2025-04-16/) sieht Japan diese Gespräche als Test dafür, ob die US-Regierung im Zollstreit zu Zugeständnissen bereit ist. Die Zölle hatten die Finanzmärkte verunsichert und Rezessionsängste geschürt, woraufhin Trump einen Teil der Zölle für 90 Tage aussetzte. Japan blieb zwar vorerst von den pauschalen 24-Prozent-Zöllen verschont, es gelten aber weiterhin ein Basiszoll von 10 Prozent sowie ein Zoll von 25 Prozent auf Autos, Autoteile, Stahl und Aluminium.
Die japanische Seite hatte laut Reuters nicht mit Trumps persönlicher Teilnahme an den Gesprächen gerechnet, die sie als Sondierungsgespräch betrachtete. Akazawa äußerte sich nach dem Treffen zurückhaltend zu den Inhalten, bestätigte aber eine Vereinbarung für ein weiteres Treffen noch im selben Monat. Trump habe die Verhandlungen mit Japan als „höchste Priorität“ bezeichnet. Das Thema Wechselkurse, welches Trump in der Vergangenheit wiederholt angesprochen und Japan der Manipulation beschuldigt hatte, sei nicht diskutiert worden.
Wie die New York Times (www.nytimes.com/2025/04/16/world/asia/japan-trump-tariffs.html) berichtet, nimmt Japan in Trumps Weltsicht einen besonderen Platz ein. Der wirtschaftliche Aufstieg Japans in den 1980er Jahren prägte seine Ansichten zum Welthandel und seine Vorliebe für Zölle. Trump wirft Japan unfaire Handelspraktiken und ein ungleiches Sicherheitsverhältnis vor, lobt das Land aber gleichzeitig als engen Verbündeten mit alter Kultur und als geschickten Verhandlungspartner.
Premierminister Shigeru Ishiba erklärte laut Yahoo News (sg.news.yahoo.com/trump-claims-big-progress-tariff-052323094.html), die Verhandlungen seien nicht einfach, aber „offen und konstruktiv“ verlaufen. Er betonte, dass Japan keine großen Zugeständnisse machen werde. Die stark vom Export abhängige japanische Wirtschaft könnte durch die Zölle hart getroffen werden. Laut Yahoo News könnten dem japanischen Automobilsektor, der 20 Prozent der Gesamtexporte ausmacht, durch die Zölle Exporteinbußen von 17 Milliarden Dollar in den USA entstehen.
Laut ABC News (abcnews.go.com/Business/wireStory/trump-joins-tariff-talks-japan-us-seeks-deals-120859065) unterstreicht Trumps persönliche Teilnahme an den Verhandlungen seinen Wunsch, schnellstmöglich eine Reihe von Handelsabkommen abzuschließen, während China parallel eigene Abkommen verfolgt. Die Gespräche mit Japan seien ein wichtiger Indikator dafür, ob die Trump-Administration ein substanzielles Abkommen erzielen kann, das die Märkte, die amerikanischen Wähler und die ausländischen Verbündeten beruhigt.