Protektionismus und Zölle: Risiken für die Krypto-Branche
Der CEO von EVAA Protocol, Vlad Kamyshov, warnt vor den negativen Auswirkungen protektionistischer Handelspolitik und steigender Zölle auf Krypto-Ökosysteme. Höhere Zölle könnten zu Zinssteigerungen führen, was wiederum Liquiditätsengpässe bei Kryptowährungen und Stablecoins verursacht und DeFi-Plattformen belastet. Langfristig könnte dies zwar die Bedeutung dezentraler Finanzlösungen stärken, doch die Anpassungsfähigkeit von DeFi-Protokollen an das unsichere Makroumfeld bleibt entscheidend.

Zollunsicherheit gefährdet Krypto-Ökosysteme, so EVAA-CEO
Die zunehmende protektionistische Handelspolitik weltweit gibt Anlass zur Sorge um die Stabilität digitaler Finanzsysteme. Vlad Kamyshov, CEO von EVAA Protocol, äußerte gegenüber crypto.news seine Befürchtungen über die negativen Auswirkungen von Zöllen auf den Krypto-Sektor.
Wie crypto.news berichtet, warnt Kamyshov vor potenziellen Störungen im Krypto-Bereich. "Importzölle treiben in der Regel die Verbraucherpreise in die Höhe und verschärfen den Inflationsdruck", erklärte er gegenüber crypto.news. "Zentralbanken, insbesondere die Federal Reserve, könnten darauf mit Zinserhöhungen oder dem Aufschub geplanter Zinssenkungen reagieren."
Innerhalb der Federal Reserve herrscht Uneinigkeit über den zukünftigen Kurs der Geldpolitik. Während einige Entscheidungsträger für stabile Zinsen oder schrittweise Senkungen plädieren, warnen andere vor steigenden kurzfristigen Inflationserwartungen, die höhere Zinsen rechtfertigen könnten.
Kamyshov unterstreicht die Belastung für digitale Vermögenswerte: "Höhere Zinsen und ein stärkerer Dollar führen typischerweise zu Liquiditätsengpässen und verteuern den Zugang zu Kapital. Risikoreiche Anlagen wie Kryptowährungen und DeFi-Token erleben unter solchen Bedingungen häufig Abflüsse, da Investoren in sicherere Anlageklassen wie Anleihen oder Gold umschichten", zitiert crypto.news Kamyshov.
Auch Stablecoins, die für DeFi-Operationen essentiell sind, bleiben nicht verschont. "Ein stärkerer Dollar – und der DXY steigt aufgrund der Erwartung einer Straffung der Fed-Politik – setzt USD-gebundene Stablecoins wie USDC, USDT und DAI indirekt unter Druck. Für internationale Nutzer wird es durch einen stärkeren Dollar teurer, On-Chain-Dollar zu erwerben und zu halten", so Kamyshov laut crypto.news.
Die Auswirkungen erstrecken sich ebenfalls auf DeFi-Plattformen. "Protokolle wie Uniswap, Aave und Compound verzeichnen sinkende Aktivitäten und TVLs, wenn der Zugang zu diesen digitalen Vermögenswerten erschwert wird oder sie an Attraktivität verlieren", beobachtet er. Kamyshov geht davon aus, dass geringere Stablecoin-Zuflüsse zu reduzierter Liquidität, größeren Spreads und weniger effizienten Handelsprozessen führen können.
Angesichts dieser Herausforderungen sieht Kamyshov eine potenzielle Verschiebung der Finanzlandschaft. Mit zunehmender staatlicher Intervention und der Belastung traditioneller Systeme könnte die dezentrale Finanzierung als Schutz vor Zentralisierung wieder an Bedeutung gewinnen. Innovationen, die die Abhängigkeit vom Dollar reduzieren, die Kapitaleffizienz steigern oder alternative Stablecoin-Lösungen anbieten, könnten erhebliche Wachstumschancen eröffnen, argumentiert Kamyshov.
Er mahnt jedoch zur Vorsicht: "Die entscheidende Frage ist, ob DeFi-Protokolle sich schnell genug an ein Makroumfeld anpassen können, das von Inflation, Protektionismus und regulatorischer Unsicherheit geprägt ist." Ähnliche Bedenken hinsichtlich der globalen Wirtschaftslage und deren Auswirkungen äußerte auch Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates. Er warnt vor einer Krise, die "schlimmer als eine Rezession" sein könnte, unter anderem verursacht durch hohe Staatsverschuldung und interne politische Konflikte. Wie crypto.news berichtet, sieht Dalio Bitcoin jedoch nicht als universelle Lösung für diese Probleme, sondern eher als spekulatives Anlageobjekt.
Quellen:
- https://cryptonews.net/news/analytics/30824542/
- https://crypto.news/predicted-the-2008-crisis-says-the-us-is-on-the-brink-of-something-worse/