Australien plant eine Verschärfung der Krypto-Regulierung, um Steuertransparenz zu erhöhen und Geldwäsche zu bekämpfen, basierend auf dem Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) der OECD. Die australische Regierung führt aktuell eine öffentliche Konsultation zur Implementierung von CARF durch und erwägt zwei Optionen: die direkte Übernahme des OECD-Modells oder die Entwicklung eines eigenen Frameworks. Krypto-Dienstleister mit Verbindungen zu Australien werden von den neuen Berichtspflichten betroffen sein.
Australien verschärft seine Regulierung im Krypto-Bereich, um die Einhaltung von Vorschriften verpflichtend zu machen. Ziel der neuen Richtlinienentwürfe, über die Cryptonews.net berichtet, ist die Verbesserung der Steuertransparenz und die Bekämpfung von Geldwäsche. Derzeit führt die australische Regierung eine öffentliche Konsultation zur Umsetzung des Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) durch, einem globalen Standard der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). CARF soll den automatisierten Austausch von Informationen über Krypto-Asset-Transaktionen zwischen verschiedenen Ländern ermöglichen.
Die Implementierung von CARF in Australien erfordert Anpassungen der Steuergesetze, um den internationalen Vorgaben zu entsprechen. Zwei Optionen werden in Erwägung gezogen: die direkte Übernahme des OECD-CARF-Modells oder die Entwicklung eines eigenen australischen CARF-Frameworks. Option 1 bietet den Vorteil der globalen Harmonisierung, während Option 2 mehr Flexibilität bietet, um auf die spezifischen Bedürfnisse Australiens einzugehen.
Die neuen Richtlinien betreffen Krypto-Asset-Dienstleister wie Börsen, Wallet-Anbieter und Broker, die Transaktionen zwischen Krypto-Assets und Fiat-Währungen oder zwischen verschiedenen Krypto-Assets ermöglichen. Unternehmen mit einer Verbindung zu Australien, sei es durch ihren Steuerwohnsitz, Gründungsort, die zentrale Geschäftsführung oder einen festen Geschäftssitz, fallen unter die neuen Vorschriften. Zu den Berichtspflichten gehören Benutzer- und Transaktionsdaten, die Art der Transaktionen und Details zum Anbieter.
Die Konsultationsphase der Regierung zur CARF-Implementierung läuft vom 21. November 2024 bis zum 24. Januar 2025. Branchenvertreter, Marktteilnehmer und interessierte Bürger sind aufgefordert, ihre Meinung zur Umsetzung des Frameworks zu äußern. Piper Alderman betont in einem Insight-Artikel die Bedeutung von Klarheit, Effizienz und Konsistenz bei der CARF-Implementierung. Die Branche befürwortet einen Ansatz, der die Compliance-Kosten minimiert, insbesondere für kleinere Krypto-Dienstleister, und eine enge Abstimmung mit dem globalen OECD-Standard sicherstellt, um doppelte Berichtspflichten zu vermeiden.
Zusätzlich zu CARF hat Australien den Cyber Security Act 2024 verabschiedet, der unter anderem die Meldung von Ransomware-Zahlungen vorschreibt. Organisationen müssen Ransomware-Zahlungen innerhalb von 72 Stunden nach der Zahlung oder Kenntnisnahme des Vorfalls an das Department of Home Affairs und das Australian Signals Directorate (ASD) melden.
Die Australian Securities and Investments Commission (ASIC) arbeitet an neuen Regeln für die Krypto-Industrie. ASIC-Vorsitzender Joe Longo bestätigte in einer Senatsanhörung, dass die ASIC bis Ende des Jahres einen Entwurf für Kryptowährungsregulierungen veröffentlichen wird. Dies folgt auf eine Reihe von Gerichtsentscheidungen zu kryptobezogenen Produkten und Signalen der ASIC, dass alle Krypto-Unternehmen möglicherweise bald eine Australian Financial Services Licence (AFSL) benötigen, um operieren zu dürfen. Longo betonte, dass das derzeitige Regime nicht alle Facetten dieser Aktivitäten abdeckt und der Markt mehr Klarheit über die Lizenzanforderungen wünscht.
Die Einordnung digitaler Vermögenswerte im australischen Finanzdienstleistungsrahmen ist komplex. Wie Dentons in einem Artikel vom 12. August 2024 erläutert, ist die Frage, wann ein digitales oder kryptobezogenes Produkt ein Finanzprodukt oder eine Kreditfazilität darstellt, nicht immer einfach zu beantworten. ASIC Information Sheet 225 bietet zwar eine gewisse Orientierung, aber eine eindeutige Bestimmung erfordert eine detaillierte Analyse der spezifischen Gegebenheiten.
Der Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX im Dezember 2022 hat den Fokus der ASIC auf den Sektor verstärkt. Die Behörde hat eine Reihe von Verfahren gegen Unternehmen eingeleitet, die Krypto-Produkte anbieten. Die australische Regierung hat die Risiken für Verbraucher erkannt und schlägt Reformen für digitale Anlageplattformen vor, einschließlich der Schaffung einer neuen Finanzproduktkategorie, der "digital asset facility".
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