Immer mehr amerikanische Familien investieren in Bitcoin, um das Studium ihrer Kinder zu finanzieren, angetrieben von der Hoffnung auf höhere Renditen als bei traditionellen Sparplänen. Obwohl einige Experten vor den Risiken warnen und diversifizierte Portfolios empfehlen, sehen viele Eltern in der Kryptowährung eine langfristige Chance, den steigenden Bildungskosten zu begegnen.
Immer mehr amerikanische Familien nutzen Bitcoin als alternative Anlagemöglichkeit, um die Ausbildung ihrer Kinder zu finanzieren. Angetrieben von der Hoffnung auf höhere Renditen im Vergleich zu traditionellen Anlageformen wie den staatlich geförderten 529-Sparplänen, wagen sie den Sprung in die Welt der Kryptowährungen. Wie Bloomberg berichtet, sehen einige Eltern in Bitcoin eine Chance, die vergleichsweise geringen Renditen der 529-Pläne zu übertreffen. Andere wiederum streben nach Diversifizierung ihres Portfolios, motiviert durch das starke Wachstum von Bitcoin in den vergangenen Jahren. So verzeichnete Bitcoin seit Ende 2022 einen Kursanstieg von über 500% und überschritt im Dezember 2024 die Marke von 100.000 US-Dollar.
Diese Entwicklung hat das Interesse vieler Eltern geweckt, die nun einen Teil der College-Ersparnisse ihrer Kinder in Bitcoin investieren. Sie argumentieren, dass der lange Anlagehorizont ihrer Kinder ausreichend Zeit lässt, potenzielle Kursschwankungen auszugleichen. Jim Crider, ein Finanzplaner aus Texas, plant beispielsweise, für jedes seiner vier Kinder bis zu deren 18. Geburtstag einen ganzen Bitcoin anzusparen. Er ist überzeugt, dass Bitcoin innerhalb eines Jahrzehnts die Millionengrenze erreichen wird. Ähnlich denkt Travis Headley, ein Arzt aus Louisiana. Genius Group AI berichtet, dass er die Ersparnisse seiner Kinder aus dem 529-Plan abgezogen und in Kryptowährungen investiert hat. Er glaubt, dass seine Kinder genügend Zeit haben, sich von einem möglichen Kursrückgang zu erholen.
Auch der Profifußballer Alex Crognale setzt auf Bitcoin für die Zukunft seiner Tochter. Enttäuscht von den Renditen der 529-Konten, sieht er in Bitcoin eine flexiblere und vielversprechendere Anlagemöglichkeit. AInvest berichtet, dass er Bitcoin langfristig bessere Chancen einräumt als einem 529-Plan. Für manche Familien ist Bitcoin mehr als nur eine strategische Investition, sondern ein Teil ihres Lebensstils. Chris Bobay aus Nashville hat ein Kinderbuch mit dem Titel "Bitcoin for Kiddos" geschrieben, um seinen Kindern das Thema digitale Vermögenswerte näherzubringen. Stephanie Stranko aus Iowa lehrt ihre Kinder, wie man NFTs prägt und Krypto-Wallets verwaltet.
Trotz der wachsenden Begeisterung raten Finanzberater zur Vorsicht und warnen davor, alles auf eine Karte zu setzen. Filip Telibasa, Inhaber von Benzina Wealth, räumt ein, dass ein gewisser Anteil an Kryptowährungen im Portfolio von Kindern nicht per se schlecht sei. Er bevorzugt jedoch weiterhin 529-Pläne, die staatliche Steuervergünstigungen, steuerfreies Wachstum und garantierte Bildungsleistungen bieten – Vorteile, die Bitcoin nicht bietet. Stanford-Professorin Annamaria Lusardi stimmt zu, dass risikoreiche Anlagen für junge Anleger mit langem Anlagehorizont sinnvoll sein können, bevorzugt aber Roth IRAs gegenüber Bitcoin aufgrund ihrer Einfachheit und Steuervorteile.
Dennoch wird es für Eltern zunehmend schwieriger, ihre Kinder von Kryptowährungen fernzuhalten. Mit der steigenden Akzeptanz von Bitcoin beschäftigen sich viele Kinder bereits damit – mit oder ohne elterliche Zustimmung. KOAT weist darauf hin, dass potenzielle Käufer Kryptowährungen wie jeden anderen Vermögenswert behandeln und ihr Portfolio diversifizieren sollten. David Yermack, Professor an der NYU, empfiehlt, maximal 2% des Vermögens in Kryptowährungen zu investieren.
Quellen: