10.1.2025
Bitcoin

Bitcoin auf dem Weg zur globalen Reservewährung: Die Rolle der USA im digitalen Wandel

Matthew Sigel von VanEck sieht Bitcoin als potenziellen Nachfolger von Gold als globalem Währungsstandard, wobei die USA durch den Aufbau strategischer Reserven eine Vorreiterrolle einnehmen könnten. Ähnlich wie im 19. Jahrhundert mit Gold, könnten Länder im 21. Jahrhundert um Bitcoin konkurrieren, wobei El Salvador und andere Staaten bereits Interesse an Bitcoin als Reservewährung zeigen. Trotz Unsicherheiten am Markt und Kritik deutet das Interesse institutioneller Anleger auf ein anhaltendes Potenzial von Bitcoin hin.

Bitcoin als neuer globaler Standard? Die USA könnten Vorreiterrolle einnehmen

Die Debatte um Bitcoin als potenziellen Nachfolger von Gold als globalem Währungsstandard gewinnt an Dynamik, besonders im Zusammenhang mit der Diskussion über staatliche strategische Bitcoin-Reserven. Matthew Sigel, Leiter der Abteilung Digital Assets Research bei VanEck, argumentiert, dass Bitcoin das Potenzial besitzt, Gold als globalen Standard abzulösen, und die USA könnten dabei eine führende Position einnehmen. Wie The Crypto Basic berichtet, sieht Sigel in Bitcoin die Basis für ein neues monetäres System, das die historische Bedeutung von Gold in den Hintergrund drängen könnte.

Sigels Aussagen fallen mit dem steigenden Interesse an der vorgeschlagenen strategischen Bitcoin-Reserve der USA zusammen. Senatorin Cynthia Lummis' Vorschlag, eine Million Bitcoin zu erwerben – entsprechend 4,76% des Gesamtangebots – wird von Sigel als richtungsweisend bewertet. Dieser Anteil entspricht in etwa dem Anteil der US-Regierung an den globalen Goldreserven von circa 4%. Sigel interpretiert dies als Anzeichen dafür, dass Bitcoin eine ähnliche Funktion wie Gold in der Vergangenheit übernehmen könnte, nämlich als globale Reservewährung zu fungieren.

Historisch gesehen, so Sigel, spielten Goldreserven eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung wirtschaftlicher Macht. Nationen wie die USA, Deutschland und China halten weiterhin erhebliche Goldmengen als Fundament ihrer Finanzsysteme. Sigel spekuliert, dass die USA, sollten sie unter einer zukünftigen Präsidentschaft von Donald Trump tatsächlich eine Bitcoin-Reserve aufbauen, eine Vorreiterrolle in einer neuen Ära einnehmen könnten, in der digitale Vermögenswerte das Grundgerüst des globalen Finanzsystems bilden. Diese Möglichkeit wurde kürzlich auch von Senatorin Lummis betont.

Sigel zieht Parallelen zwischen der Einführung von Goldstandards im 19. Jahrhundert und dem möglichen Aufstieg eines Bitcoin-Standards im 21. Jahrhundert. Er verweist auf die historische Entwicklung, wie Länder wie Großbritannien (1821), Deutschland (1871) und die USA (1873) Gold als Basis ihrer Währungssysteme etablierten. Analog dazu sieht er in Bitcoin das Potenzial, einen "digitalen Standard" für Währungen zu schaffen. Der Schritt hin zu einer Bitcoin-Reserve könnte die USA zum Vorreiter dieser Entwicklung machen und einen internationalen Wettbewerb um die Adaption digitaler Vermögenswerte auslösen. Ähnlich wie Nationen während des Industriezeitalters Gold akkumulierten, könnten sie nun im Wettstreit um Bitcoin stehen.

Die Idee, Bitcoin als Reservewährung zu halten, beschränkt sich nicht nur auf die USA. El Salvador hat Bitcoin bereits als legales Zahlungsmittel eingeführt und in sein Finanzsystem integriert. Das Land kaufte täglich einen Bitcoin, um seine Reserven zu stärken, erhöhte diesen Betrag am 8. Januar jedoch auf 11 Bitcoin. Wie Cryptonews.net berichtet, erwägen auch Gesetzgeber in anderen Ländern wie Russland, der Schweiz und Brasilien ähnliche Initiativen, insbesondere nach dem Wahlsieg von Donald Trump.

Auch innerhalb der USA prüfen mehrere Bundesstaaten die Einrichtung von Bitcoin-Reserven. Gesetzgeber in Pennsylvania und Texas haben bereits Schritte unternommen, um Investitionen in Kryptowährungen zu evaluieren. Trotz des zunehmenden Interesses sind die Reaktionen unterschiedlich. Befürworter wie Sigel sehen darin eine Chance zur Modernisierung der Währungssysteme. Kritiker hingegen warnen vor der Volatilität von Bitcoin. BlackRock beispielsweise hat den Vorschlag bisher nicht unterstützt.

Die aktuelle Lage am Bitcoin-Markt, wie von en.cryptonomist.ch beschrieben, ist von Unsicherheit geprägt. Nach dem Allzeithoch von über 108.000 US-Dollar am 17. Dezember fiel der Bitcoin-Kurs am 20. Dezember unter 93.000 US-Dollar und bewegt sich seitdem seitwärts. Es gibt Spekulationen über einen möglichen weiteren Preisrückgang, aber auch die These einer Akkumulationsphase wird diskutiert. Der geringe Verkaufsdruck und das anhaltende Interesse institutioneller Anleger in den USA, wie von Ki Young Ju auf Twitter hervorgehoben, deuten auf ein anhaltendes Interesse am Bitcoin-Markt hin.

Quellen:

  • https://cryptonews.net/news/bitcoin/30349095/
  • https://thecryptobasic.com/
  • https://www.vaneck.com/us/en/blogs/digital-assets/matthew-sigel-vaneck-mid-december-bitcoin-chaincheck/
  • https://en.cryptonomist.ch/
  • https://bitscreener.com/crypto-news
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