Nach einem Hackerangriff, bei dem Kryptowährungen im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar gestohlen wurden, hat die Kryptobörse Bybit die Auszahlungen wieder aufgenommen. CEO Ben Zhou bestätigte die Wiederherstellung des Auszahlungssystems, warnte jedoch vor möglichen Verzögerungen aufgrund hoher Netzwerklast und versprach einen vollständigen Bericht über den Vorfall. Der Angriff gilt als größter Diebstahl in der Geschichte der Kryptowährungen und Bybit sicherte sich Unterstützung von anderen Börsen, um die Liquidität zu gewährleisten.
Nach dem massiven Hackerangriff auf die Kryptowährungsbörse Bybit, bei dem Kryptowährungen im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar gestohlen wurden, gab Bybit-CEO Ben Zhou bekannt, dass die Auszahlungen wieder mit "normaler Geschwindigkeit" bearbeitet werden, wie Cointelegraph berichtet. In einem Livestream bestätigte Zhou, dass alle Auszahlungsanträge bearbeitet würden, es aufgrund der hohen Netzwerklast jedoch zu Verzögerungen kommen könne. Auch TradingView berichtete über Bybits Warnung vor möglichen Verzögerungen bei den Auszahlungen.
Der Angriff, der als der größte Diebstahl in der Geschichte der Kryptowährungen gilt (The Wall Street Journal, via ChainCatcher), zielte auf die Ethereum-Cold-Wallet der Börse ab. ChainCatcher zitiert Zhou, der die Solvenz von Bybit und die Deckung aller Kundeneinlagen betonte. Um den Betrieb während der vollständigen Problemlösung aufrechtzuerhalten, habe die Börse bereits einen Überbrückungskredit erhalten. Laut Cryptopolitan sicherte sich Bybit Unterstützung von Binance, KuCoin und anderen großen Akteuren, um ETH für alle Antragsteller bereitzustellen.
Wie PANews berichtet, versprach Zhou die Veröffentlichung eines vollständigen Berichts über den Vorfall und die Sicherheitsmaßnahmen in den kommenden Tagen. Er wolle die Nutzer persönlich über alle neuen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. In einem Post auf X (ehemals Twitter) bekräftigte Zhou die Bearbeitung aller Auszahlungen und die Wiederherstellung der normalen Geschwindigkeit des Auszahlungssystems. Er betonte, dass die eigentliche Arbeit jetzt erst beginne und dankte allen Kunden, Freunden und Partnern für ihre Unterstützung.
Die Krypto-Research-Firma Nansen teilte Cointelegraph mit, dass viele Token zum Zeitpunkt des Hacks Kursverluste verzeichneten, sich aber teilweise erholt haben. Die Preise seien jedoch nach dem Hack immer noch niedriger. Ether verzeichnete den größten Rückgang von 4% innerhalb von etwa 45 Minuten.
Zhou erklärte, die böswillige Transaktion sei als scheinbar legitim getarnt und anschließend vom Bybit-Team unterzeichnet worden. Es bestehe die Möglichkeit, dass die PCs aller Unterzeichner gehackt und die Benutzeroberfläche manipuliert wurde. Shunyet Jan, Head of Derivatives and Institutions bei Bybit, entschuldigte sich bei den Kunden für etwaige Preisunterschiede zwischen Bybit und anderen Börsen nach dem Hack. Er erklärte, der Überbrückungskredit sei trotz ausreichender Mittel zur Deckung der Verluste aufgrund des Mangels an Ether zur Bearbeitung von Auszahlungsanträgen in Form von Sachleistungen erforderlich gewesen.
Der Sicherheitsvorfall bei Bybit folgt auf einen Anstieg der Cybersicherheitsvorfälle im Februar 2025, nachdem die Hacking-Aktivitäten im Januar zurückgegangen waren. Analysten machen die Deregulierung für den Hack verantwortlich, wie Cryptopolitan berichtet. Mit dem Rückzug der SEC seien Börsen weniger Compliance-Prüfungen ausgesetzt, was sie zu leichteren Zielen für Hacker mache.
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