Wegen zunehmender regulatorischer Hürden stellt die Kryptobörse ByBit ihre Dienste in Frankreich ab Januar 2025 ein. Französische Nutzer müssen ihre Krypto-Vermögenswerte bis dahin abheben, wobei ByBit eine mögliche Rückkehr nach Erhalt der notwendigen Lizenzen in Aussicht stellt. Dieser Schritt verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Kryptobörsen durch die strengeren Regulierungen, insbesondere die kommende MiCA-Verordnung, stehen.
Die Kryptobörse ByBit wird ihre Dienstleistungen in Frankreich einstellen. Ab dem 8. Januar 2025 können französische Nutzer die Plattform nicht mehr nutzen, wie Cryptopolitan berichtet. ByBit begründet diesen Schritt mit den zunehmenden regulatorischen Herausforderungen im französischen Markt. Nutzer in Frankreich wurden aufgefordert, ihre Krypto-Vermögenswerte bis zu diesem Datum abzuheben. Für Konten mit einem Guthaben von weniger als 10 USDC fällt eine Gebühr von 10 USDC an. Guthaben über diesem Betrag werden nach einer Verifizierung an die regulierte Plattform Coinhouse transferiert.
Dieser Rückzug verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen Kryptobörsen weltweit aufgrund der sich verschärfenden Regulierungen konfrontiert sind. ByBit, die nach Handelsvolumen zweitgrößte Kryptobörse weltweit, ist in 120 Ländern aktiv und hat eine starke Präsenz in Deutschland und den Niederlanden. Auch in anderen Ländern steht das Unternehmen unter regulatorischem Druck. So wurde ByBit beispielsweise von der japanischen Finanzdienstleistungsbehörde (FSA) wegen Nichteinhaltung von Vorschriften gerügt.
Der Schritt von ByBit dürfte französische Nutzer zu regulierten Plattformen wie Coinhouse lenken. Experten gehen davon aus, dass weitere Börsen ihre Strategien an die sich verändernde regulatorische Landschaft anpassen müssen. Die vollständige Umsetzung der MiCA-Verordnung in der EU bis Januar 2026 wird Unternehmen dazu verpflichten, Lizenzen zu erwerben und strenge Anti-Geldwäsche- (AML) und Know-Your-Customer- (KYC) Vorschriften einzuhalten. Dies stärkt zwar den Verbraucherschutz, stellt die Unternehmen aber vor große Herausforderungen.
Wie DL News berichtet, bereiten sich die EU-Länder auf die neuen MiCA-Vorschriften vor, die Ende des Jahres in Kraft treten. ByBit selbst erklärt, nach Erhalt der notwendigen Lizenzen wieder in den französischen Markt eintreten zu wollen. Bis dahin bleibt französischen Nutzern der Handel auf der Plattform verwehrt. Die Situation unterstreicht die Bedeutung regulatorischer Klarheit für die Entwicklung der Kryptoindustrie.
Auch Cointribune berichtet über den Rückzug von ByBit aus Frankreich und hebt die Schwierigkeiten internationaler Krypto-Plattformen im Umgang mit den sich ändernden europäischen Vorschriften hervor. ByBits Entscheidung wird als strategischer Rückzug interpretiert, um kostspielige Compliance-Maßnahmen zu vermeiden. Cointribune verweist zudem auf andere große Akteure wie Binance und Crypto.com, die ihre Strategien in Europa aufgrund ähnlichen Drucks anpassen mussten.
Cryptobriefing fasst die Entwicklungen zusammen und betont, dass ByBit die Entscheidung aufgrund des verstärkten regulatorischen Drucks der französischen Behörden getroffen hat. Die Aufforderung an die Nutzer, ihre Vermögenswerte abzuheben, unterstreicht die Dringlichkeit der Situation.
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