Chinas Exporte stiegen im März unerwartet um 12,4%, getrieben von Befürchtungen chinesischer Unternehmen vor den angekündigten US-Zöllen und dem Wunsch, Lieferungen vorzuziehen. Trotz der anhaltenden Handelsstreitigkeiten und Vergeltungsmaßnahmen bleiben die USA Chinas wichtigstes Exportziel, während die Importe nach China leicht zurückgingen.
Chinas Exporte verzeichneten im März einen unerwartet starken Anstieg. Wie Cryptopolitan berichtet, wuchsen die Ausfuhren um 12,4% und übertrafen damit die Erwartungen deutlich. Hintergrund dieser Entwicklung sind Befürchtungen chinesischer Unternehmen, die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle könnten ihre Geschäfte negativ beeinflussen. Daher beschleunigten sie ihre Lieferungen, um den neuen US-Zöllen zuvorzukommen. Business Today bestätigt diesen Trend und meldet ebenfalls ein Exportwachstum von 12,4% im März, das die Prognosen von 4,6% weit übertraf.
Die wachsenden Handelsspannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt haben zu einer Eskalation der gegenseitigen Zölle geführt. Die USA haben Zölle von bis zu 145% auf chinesische Waren erhoben, während China mit Vergeltungszöllen von bis zu 125% auf US-Importe reagierte. Experten sehen den sprunghaften Anstieg der chinesischen Exporte im März als Resultat vorgezogener Lieferungen, um den von Trump angekündigten Zöllen zu entgehen. Zhiwei Zhang, Präsident und Chefökonom bei Pinpoint Asset Management, wird von Business Today zitiert, die starken Exportdaten spiegelten vorgezogene Handelsaktivitäten wider, die vor der Ankündigung der US-Zölle stattfanden.
Trotz der anhaltenden Handelsstreitigkeiten stiegen Chinas Exporte in die USA im März im Vergleich zum Vorjahr immer noch um etwa 9%, selbst als eine zweite Runde von Zöllen in Kraft trat. Von Januar bis März blieben die USA laut Daten der Allgemeinen Zollverwaltung Chinas größtes einzelnes Exportziel mit einem Gesamtlieferumfang von 115,6 Milliarden US-Dollar. Die Taipei Times berichtet, dass Chinas Exporte in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 einen Rekordwert erreichten, da höhere US-Zölle und die Androhung weiterer Erhöhungen zu vorgezogenen Lieferungen führten.
Die Importe nach China gingen im März um 4,3% zurück, ein geringerer Rückgang als zu Beginn des Jahres, was auf eine beginnende Erholung des Binnenkonsums hindeutet. Peking steuert inmitten eines schwachen Konsums und einer anhaltenden Schuldenkrise im Immobiliensektor auf eine fragile Erholung zu. Obwohl die Behörden im vergangenen Jahr umfassende Maßnahmen angekündigt haben – darunter Zinssenkungen, gelockerte Beschränkungen für den Wohnungskauf und verstärkte Unterstützung für die Märkte – hat der Optimismus der Anleger aufgrund fehlender konkreter Konjunkturdetails nachgelassen.
Die USA kündigten am Freitag vorübergehende Ausnahmen für Elektronikgüter wie Smartphones, Laptops und Halbleiter an – wichtige Exportgüter für China –, die der Halbleiterindustrie eine kurze Atempause verschaffen. China hat sich ein Wachstumsziel von 5 % für das Jahr gesetzt, und die Führung hat versprochen, die Binnennachfrage zum Motor der Wirtschaft zu machen. Analysten warnen jedoch, dass die „Unsicherheit der Handelspolitik extrem hoch“ sei, was die noch fragile Erholung zusätzlich belastet. Devdiscourse berichtet, dass der sich verschärfende Handelskrieg, der durch Trumps Anschuldigungen gegen Peking wegen Fentanyl-Importen angeheizt wird, eine Bedrohung für das Wachstum der chinesischen Wirtschaft darstellt.
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