Craig Wright wurde wegen Missachtung des Gerichts zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt, nachdem er trotz eines Verbots weiterhin Klagen eingereicht hatte, in denen er behauptete, Satoshi Nakamoto zu sein. Er hatte unter anderem Bitcoin-Entwickler und Block verklagt, wurde jedoch zur Zahlung von Gerichtskosten verurteilt und muss seine Klagen fallen lassen. Wright bestreitet das Urteil und hat Berufung angekündigt.
Der australische Informatiker Craig Wright wurde wegen Missachtung des Gerichts zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er hatte trotz eines gerichtlichen Verbots weiterhin Klagen eingereicht, in denen er behauptete, Satoshi Nakamoto, der Erfinder von Bitcoin, zu sein, wie Cointelegraph und andere Medien berichten.
Im Oktober reichte Wright eine Klage in Höhe von 1,2 Billionen Dollar gegen Bitcoin-Entwickler und das Zahlungsunternehmen Block (ehemals Square) ein. Seine Argumentation: Die Unternehmen hätten BTC, die größte Kryptowährung der Welt, fälschlicherweise als das ursprüngliche Bitcoin dargestellt. WIRED zufolge behauptete Wright, die Beklagten hätten das ursprüngliche Bitcoin-Protokoll ohne Autorisierung verändert und damit fundamental von dem System abgewichen, das Satoshi Nakamoto im Bitcoin-Whitepaper definiert habe.
Diese Klage verstieß gegen eine frühere Gerichtsentscheidung, die Wright untersagte, öffentlich zu behaupten, Satoshi Nakamoto zu sein und darauf basierend rechtliche Schritte einzuleiten. Die Crypto Open Patent Alliance (COPA), ein gemeinnütziger Verband von Krypto-Firmen, hatte Wright im Februar verklagt, um eine formelle Erklärung zu erhalten, dass er nicht Satoshi Nakamoto ist. Wie die BBC berichtet, wollte die COPA Wright daran hindern, weitere Klagen gegen Bitcoin-Entwickler und andere Parteien einzureichen, mit denen er versuchte, geistige Eigentumsrechte an Bitcoin geltend zu machen.
Im März entschied das Gericht, dass Wright "ausführlich und wiederholt" gelogen habe, um seine Behauptung zu untermauern. Richter James Edward Mellor erklärte damals, die Beweise seien überwältigend und Wright sei nicht die Person hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Wie im Urteil des Richters festgehalten und von WIRED zitiert, habe Wright gefälschte Dokumente erstellt, um falsche Behauptungen zu stützen und die Gerichte für betrügerische Zwecke zu missbrauchen.
Die COPA argumentierte, Wrights Klage gegen Block und die Bitcoin-Entwickler verstoße gegen die gerichtliche Verfügung. Laut BBC bezeichnete der Anwalt der Organisation, Jonathan Hough, Wrights Vorgehen als "legalen Terrorismus", der Menschen "durch die persönliche Hölle" gebracht habe. Der Richter ordnete an, dass Wright die Klage fallen lässt und verurteilte ihn wegen Missachtung des Gerichts. Die Strafe von einem Jahr Gefängnis wurde für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Zusätzlich muss Wright 145.000 Pfund (ca. 165.000 Euro) an Gerichtskosten zahlen, wie Coingape berichtet.
Wright nahm per Videolink an der Anhörung teil und weigerte sich, seinen Aufenthaltsort preiszugeben. Er gab lediglich an, sich in Asien zu befinden. WIRED berichtet, dass die COPA vermutet, er halte sich in Singapur oder Indonesien auf. Dies könnte die Vollstreckung der Haftstrafe erschweren, sollte Wright erneut gegen die gerichtliche Verfügung verstoßen.
Wright hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
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