Eine ehemalige Payroll-Managerin von Bybit wurde in Singapur zu fast zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie Kryptowährungen im Wert von 5,7 Millionen US-Dollar veruntreut hatte. Sie manipulierte Gehaltsabrechnungen, um Gelder auf ihre eigenen Konten zu überweisen und nutzte das Geld für einen luxuriösen Lebensstil. Der Fall setzt einen Präzedenzfall in Singapur, da Kryptowährungen explizit als Eigentum anerkannt wurden.
Eine ehemalige Payroll-Managerin der Kryptowährungsbörse Bybit wurde in Singapur zu knapp zehn Jahren Haft verurteilt, nachdem sie Kryptowährungen im Wert von umgerechnet 5,7 Millionen US-Dollar veruntreut hatte. Wie Cointelegraph berichtet, wurde die 32-jährige Ho Kai Xin wegen Betrugs, Geldwäsche und Missachtung des Gerichts schuldig gesprochen. Zwischen Mai und August 2022 führte sie in acht separaten Transaktionen Gelder von Bybit auf ihre eigenen Krypto-Wallets ab.
TRONWEEKLY beschreibt den Modus Operandi: Ho Kai Xin manipulierte Gehaltsabrechnungen, indem sie zusätzliche Zeilen einfügte und ihre eigenen Krypto-Adressen neben den Namen echter Mitarbeiter platzierte. Dadurch täuschte sie das Finanzteam und erweckte den Anschein legitimer Zahlungen. Ihr Vorgesetzter, der Ho vertraute, genehmigte die manipulierten Dokumente ohne genauere Prüfung.
Der Betrug flog im Februar 2023 auf, als ein Vertreter von WeChain, dem Unternehmen, das die Gehaltsabrechnung für Bybit abwickelte, Anzeige bei der Polizei erstattete. Ho wurde zwei Monate später verhaftet. Während der Verhöre versuchte sie, die Ermittlungen zu behindern, indem sie falsche Angaben machte und die Schuld einem erfundenen Cousin namens "Jason Teo" in die Schuhe schob.
Laut Gerichtsakten, die von TRONWEEKLY zitiert werden, verwendete Ho das gestohlene Geld für einen luxuriösen Lebensstil, darunter ein Penthouse im Wert von 3,7 Millionen Dollar, einen Mercedes-Benz und teure Artikel von Louis Vuitton. Die Behörden konnten Vermögenswerte im Wert von über 330.000 Dollar beschlagnahmen, darunter den Mercedes-Benz. Bybit konnte zudem über 1,1 Millionen USDT aus ihren Krypto-Wallets und 140.000 Dollar von einem ihrer Bankkonten zurückfordern.
Der Fall hat in Singapur eine besondere Bedeutung, da das Hohe Gericht Kryptowährungen explizit als Eigentum anerkannte, das treuhänderisch gehalten werden kann. Wie TRONWEEKLY berichtet, schafft dieses Urteil einen Präzedenzfall für andere Rechtsordnungen des Common Law und stärkt den Schutz von Krypto-Investoren. Bereits im Januar 2023 hatte ein englisches Gericht Bitcoin und andere Kryptowährungen als Eigentum anerkannt.
Die Verurteilung von Ho Kai Xin unterstreicht die Schwere von Finanzkriminalität im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten und soll als Abschreckung für zukünftige Vergehen im Krypto-Bereich dienen. Der Fall verdeutlicht außerdem die Notwendigkeit robuster interner Kontrollen und einer sorgfältigen Überwachung von Finanztransaktionen innerhalb von Kryptowährungsbörsen.
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