Institutionelle Investitionen in Bitcoin, insbesondere über ETFs, scheinen den Bitcoin-Kurs zu stabilisieren, indem sie die Volatilität reduzieren und als Käufer bei Verkäufen von Kleinanlegern auftreten. Diese Stabilität hängt jedoch von der anhaltenden Nachfrage dieser großen Akteure ab und birgt das Risiko einer erhöhten Anfälligkeit für makroökonomische Trends. Experten sehen in der relativ stabilen Bitcoin-Performance trotz Marktunsicherheiten einen Beweis für den stabilisierenden Einfluss der ETFs.
Die zunehmende institutionelle Beteiligung am Bitcoin-Markt, insbesondere durch ETFs, scheint einen stabilisierenden Effekt auf den Bitcoin-Kurs zu haben. Der Bitcoin-ETF von BlackRock beispielsweise zählt laut beincrypto.com trotz der durch die Handelspolitik der Trump-Administration ausgelösten globalen Marktturbulenzen zu den Top 1% der Performer in dieser Anlageklasse. Analysten gehen davon aus, dass die ETF-Emittenten die Volatilität von Bitcoin reduzieren und den BTC-Markt durch ETFs langfristig sicherer gestalten.
Diese Emittenten agieren wie große Marktteilnehmer ("Wale"), die Token-Verkäufe von Kleinanlegern absorbieren. Diese neu gewonnene Stabilität hängt jedoch maßgeblich von diesen einflussreichen Unternehmen ab, die wiederum den allgemeinen makroökonomischen Bedingungen unterliegen.
Die von der Trump-Administration angedrohten Zölle führten zu Unsicherheit an den globalen Märkten, der Bitcoin-Kurs blieb jedoch vergleichsweise stabil. Obwohl er von seinem Allzeithoch im Januar zurückgegangen ist, liegt er immer noch deutlich über dem Niveau vor den Wahlen im November.
Analyst Eric Balchunas sieht in den ETFs einen möglichen Grund für diese zusätzliche Stabilität: „Bitcoin-ETFs haben im vergangenen Monat und seit Jahresbeginn positive Zuflüsse verzeichnet, und IBIT liegt bei +2,4 Milliarden seit Jahresbeginn (Top 1%). Beeindruckend, und meiner Meinung nach erklärt dies, warum der BTC-Preis relativ stabil geblieben ist: seine Besitzer sind stabiler. ETF-Investoren sind viel stärkere Hände als die meisten denken. Dies sollte die Stabilität langfristig erhöhen und die Volatilität und Korrelation senken.“
Der Markteintritt von Bitcoin-ETFs hat die Kryptoindustrie grundlegend verändert, die Quantifizierung dieser Transformation gestaltete sich jedoch schwierig. Die drohende Wirtschaftskrise bietet Analysten nun die Möglichkeit, aussagekräftige Daten aus einem Stresstest zu gewinnen. Balchunas betont die starke Nachfrage nach BTC seitens der ETF-Emittenten, die einige Veränderungen bewirkt hat.
In den letzten Monaten haben US-amerikanische ETF-Emittenten enorme Mengen an Bitcoin erworben. Im Dezember übertrafen ihre Bestände zusammengenommen die von Satoshi Nakamoto zugeschriebenen Bestände, und im Januar kauften sie 20-mal so viel BTC wie die globale Mining-Produktion. Wer hat diese scheinbare Angebotsknappheit gedeckt? Kleinanleger.
Bitcoin ist stärker denn je in das traditionelle Finanzsystem integriert, was Chancen bietet. Aus verschiedenen Gründen sahen sich Kleinanleger gezwungen, ihre Token zu verkaufen. Normalerweise könnten solche Aktionen die Märkte verunsichern, aber ETF-Emittenten (und Strategien wie die von Michael Saylor) waren bereit, große Mengen an Bitcoin zu kaufen.
Diese "Wale" haben somit wesentlich dazu beigetragen, das Vertrauen in den gesamten Markt aufrechtzuerhalten. Im Idealfall werden ETF-Emittenten einen überwiegend positiven Einfluss auf den Sektor haben und möglicherweise die berüchtigte Volatilität von Bitcoin reduzieren.
Diese substanzielle Veränderung bringt jedoch auch Nachteile mit sich, selbst abgesehen von Bedenken hinsichtlich der Dezentralisierung. Seit ETFs den Markt so stark beeinflussen, ist Bitcoin stärker mit den allgemeinen makroökonomischen Trends verknüpft.
Diese Trends könnten die großen Marktteilnehmer zum Verkauf zwingen. Ist es ratsam, das Schicksal von Bitcoin an diese Akteure zu binden?
Das Vertrauen der ETF-Emittenten in Bitcoin hat seinen Preis während der Zoll-Turbulenzen stabilisiert. Sollten sie dieses Vertrauen verlieren, könnte dies eine starke Nachfragekrise auslösen.
Dieser Investmenttrend war für die Kryptoindustrie von großem Vorteil, die damit verbundenen potenziellen Risiken müssen jedoch im Auge behalten werden.
Wie The Market Periodical am 16. April 2025 berichtete, zeigen Daten von CryptoQuant zwar eine Erholung der Bitcoin-Nachfrage, jedoch deuten anhaltende ETF-Abflüsse und eine fragile Stimmung darauf hin, dass die allgemeine Markterholung zumindest kurzfristig begrenzt sein könnte. Auch LinkedIn veröffentlichte am 9. Januar 2025 einen Artikel von WonderFi, der die zunehmende Bedeutung von Bitcoin-ETFs für die institutionelle Liquidität hervorhebt. MarketPulse berichtete am 13. November 2024 über den Einfluss institutioneller Investitionen und ETFs auf die Bitcoin-Volatilität und analysierte On-Chain-Daten, die auf eine neue Nachfragewelle hindeuten. Kaiko untersuchte am 14. Dezember 2023 den Zustand der Bitcoin-Liquidität im Vorfeld einer möglichen ETF-Zulassung und stellte fest, dass die Markttiefe seit dem FTX-Zusammenbruch halbiert wurde.
Quellen: