Die US-Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Do Kwon, den Mitgründer von Terraform Labs, wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Terra-Luna-Ökosystems und hat einen Durchsuchungsbefehl für seinen Twitter-Account erhalten. Kwon, der im Dezember 2024 an die USA ausgeliefert wurde, plädiert auf nicht schuldig, obwohl ihm bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von über 100 Jahren droht. Die Ermittler erhoffen sich von der Auswertung seines Twitter-Accounts weitere Erkenntnisse über Kwons Kommunikation mit Investoren und seine Rolle beim mutmaßlichen Betrug.
Die US-amerikanische Staatsanwaltschaft hat einen Durchsuchungsbefehl für den Twitter-Account von Do Kwon, dem Mitgründer von Terraform Labs, erhalten, wie Cointelegraph berichtet. Diese Maßnahme ist Teil der laufenden Ermittlungen gegen Kwon, der im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Kryptowährungen TerraUSD und Luna im Jahr 2022 wegen mehrfachen Betrugs angeklagt ist. Der Kollaps führte zu geschätzten Verlusten von 40 Milliarden US-Dollar für Anleger weltweit.
Do Kwon wurde im März 2024 in Montenegro wegen des Besitzes gefälschter Reisedokumente verhaftet und im Dezember 2024 an die USA ausgeliefert. Wie das US-Justizministerium bekannt gab, erschien Kwon am 2. Januar 2025 vor einem Gericht in Manhattan, um sich den Betrugsvorwürfen zu stellen. Die Anklagepunkte umfassen Wertpapierbetrug, Überweisungsbetrug, Rohstoffbetrug und Verschwörung zur Marktmanipulation. Laut Anklageschrift soll Kwon falsche und irreführende Angaben zur Stabilität und Funktionsweise des Terra-Protokolls gemacht und Gelder veruntreut haben.
Die Durchsuchung von Kwons Twitter-Account soll den Ermittlern weitere Einblicke in Kwons Kommunikation mit Investoren und anderen Beteiligten ermöglichen. AML Intelligence berichtet, dass Kwon auf nicht schuldig plädierte. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, Kwon habe durch seine Äußerungen in sozialen Medien und Fernsehinterviews Investoren getäuscht und den Wert der Kryptowährungen künstlich in die Höhe getrieben. Die Korea Times berichtet, dass Kwon im Falle einer Verurteilung in den USA eine Haftstrafe von über 100 Jahren drohen könnte, da die Strafen für die einzelnen Delikte addiert werden.
Die US-Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Anzahl der Opfer des Terra-Luna-Zusammenbruchs in die Millionen gehen könnte, wie The Crypto Basic berichtet. Aufgrund der hohen Opferzahl sei es unrealistisch, alle Betroffenen in den Prozess einzubeziehen. Die Staatsanwaltschaft plant jedoch die Einrichtung einer Website, um die Betroffenen über den Prozessverlauf zu informieren. Interessierte können sich zudem melden und gegen Kwon aussagen.
Der Fall Do Kwon steht im Zusammenhang mit einer Reihe von Ermittlungen und Anklagen gegen Führungskräfte der Kryptobranche im Zuge des Marktabschwungs im Jahr 2022. Die Behörden gehen verstärkt gegen Betrug und Marktmanipulation im Kryptomarkt vor. Der Ausgang des Verfahrens gegen Kwon wird voraussichtlich weitreichende Auswirkungen auf die Regulierung der Kryptoindustrie haben.
Quellen: