Das Verhältnis von Ethereum zu Bitcoin (ETH/BTC) ist auf ein Achtjahrestief gefallen, was laut Analyst Joe Consorti einen "langsamen und schmerzhaften Tod" von Ethereum bedeuten könnte. Consorti führt die Underperformance von Ethereum im Vergleich zu Bitcoin auf verschiedene Faktoren zurück, darunter die unterschiedlichen Narrative, die Geldpolitik und die zunehmende Finanzialisierung von Bitcoin. Während Bitcoin von seiner Knappheit und Integration in traditionelle Finanzmärkte profitiert, leidet Ethereum unter einem schwächeren Narrativ und einem weniger vorhersehbaren Angebot.
Der Kursverlauf von Ethereum gegenüber Bitcoin gibt Anlass zur Sorge. Wie Cointelegraph berichtet, ist das Verhältnis von ETH zu BTC kürzlich unter die Marke von 0,05 gefallen, ein Wert, der seit acht Jahren nicht mehr unterschritten wurde. Joe Consorti, Analyst bei The Bitcoin Layer und Berater der Self-Custody-App Theya, analysiert diese Entwicklung in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) und spricht von einem "langsamen und schmerzhaften Tod" von Ethereum. Er vergleicht die beiden führenden Kryptowährungen und betont die deutliche Unterperformance von Ethereum sowie das sinkende Marktinteresse.
Consorti hebt den starken Kontrast in der Wertentwicklung von Ethereum und Bitcoin im vergangenen Jahr hervor. Während Bitcoin seit Januar einen Wertzuwachs von 42% verzeichnete, musste Ethereum einen Rückgang von 10,6% hinnehmen. Das ETH/BTC-Verhältnis, so Consorti, sei mehr als nur eine Zahl; es repräsentiere die Machtverschiebung im Kryptomarkt. Der Fall unter die 0,05-Marke sei ein kritischer Punkt im Handelsverhalten der beiden Vermögenswerte.
Als einen der Gründe für diese Entwicklung sieht Consorti die unterschiedlichen Narrative, die das Investoreninteresse an den beiden Kryptowährungen angetrieben haben. Ethereum habe lange Zeit von seinen technologischen Fortschritten und Anwendungsmöglichkeiten, von Smart Contracts bis hin zu dezentralisierten Finanzanwendungen (DeFi), profitiert. Diese Narrative, so Consorti, verfange bei den Investoren jedoch nicht mehr so stark wie früher, was zu einem Rückgang des Hypes führe.
Bitcoin hingegen zieht weiterhin Investoren mit seinem klaren Wertversprechen als dezentrales, digitales Asset mit begrenzter Anzahl an. Consorti bezeichnet dies als "absolute Knappheit". Er verweist auf die Wertentwicklung von US-amerikanischen Spot Exchange Traded Funds (ETFs). Ethereum-ETFs verzeichneten in den USA anhaltende Nettoabflüsse von über 110 Millionen US-Dollar innerhalb von acht Tagen, was auf ein nachlassendes Investorenvertrauen hindeutet. Bitcoin-ETFs hingegen seien nicht nur erfolgreich gestartet, sondern ziehen weiterhin erhebliches Kapital an, mit Nettozuströmungen von rund 750 Millionen US-Dollar.
Ein weiterer zentraler Aspekt von Consortis Argumentation dreht sich um die Geldpolitik von Ethereum und Bitcoin. Die Umstellung von Ethereum auf einen Proof-of-Stake (PoS)-Konsensmechanismus im Jahr 2022 führte zunächst zu einem deflationären Angebotsmechanismus. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer, da ein nachfolgendes Upgrade das Angebot von Ethereum um 200.000 ETH innerhalb von fünf Monaten erhöhte. Consorti kritisiert die häufigen Änderungen der Geldpolitik von Ethereum und stellt sie der festen Obergrenze von 21 Millionen Bitcoin gegenüber, die Anlegern einen zuverlässigen Schutz gegen Inflation und Geldentwertung biete.
Die zunehmende Finanzialisierung von Bitcoin ist ebenfalls ein wichtiges Thema in Consortis Analyse. Er erwähnt die jüngsten Entwicklungen wie den Antrag von Nasdaq, den Handel mit Bitcoin-Optionen zu ermöglichen, was die wachsende Integration von Bitcoin in die etablierten Finanzmärkte widerspiegelt. Dies, so Consorti, stärke nicht nur die Legitimität von Bitcoin, sondern auch seine Attraktivität als Anlageinstrument im Vergleich zu Ethereum, dessen Ökosystem parallel zum Preisverfall seines nativen Tokens gelitten habe.
Auch CryptoSlate berichtet über die schwache Performance von Ethereum gegenüber Bitcoin. Das ETH/BTC-Verhältnis sei seit seinem Höchststand im Jahr 2021 um 58% gefallen. Als Gründe werden unter anderem die wiedergewonnene Dominanz von Bitcoin, das weniger vorhersehbare Angebot von Ethereum, das Wachstum von Layer-2-Lösungen, die Konkurrenz durch alternative Layer-1-Blockchains und der Erfolg von Bitcoin-ETFs genannt.
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