Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA plant bis 2026 ein umfassendes Regelwerk für Kryptowährungen, um der steigenden Nutzung und dem bestehenden Informationsdefizit im Markt entgegenzuwirken. Konsultationspapiere zu verschiedenen Aspekten wie Stablecoins, Handelsplattformen und Marktmissbrauch sind für 2024 und 2025 geplant, bevor die finalen Richtlinien 2026 in Kraft treten. Die FCA betont die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und der Branche für einen transparenten Regulierungsprozess.
Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA (Financial Conduct Authority) arbeitet an einem umfassenden Regelwerk für Kryptowährungen, das bis 2026 in Kraft treten soll. Wie news.bitcoin.com berichtet, sind erste Konsultationspapiere zu Themen wie der Ausgabe und Verwahrung von Stablecoins, Zulassungsverfahren, Offenlegungspflichten und Maßnahmen gegen Marktmissbrauch für das vierte Quartal 2024 geplant. Im ersten Halbjahr 2025 sollen weitere Papiere folgen, die sich mit Handelsplattformen, Intermediationsdiensten, Kreditvergabe, aufsichtsrechtlichen Risiken im Zusammenhang mit Krypto-Exposures und Staking-Rewards befassen. Die endgültigen Richtlinien und damit das vollständige Regelwerk werden voraussichtlich 2026 eingeführt.
Die FCA beobachtet eine zunehmende Verbreitung von Kryptowährungen in Großbritannien. Eine von der Behörde durchgeführte und auf ihrer Webseite (fca.org.uk) veröffentlichte Studie zeigt, dass der durchschnittliche Wert der von Briten gehaltenen Kryptowährungen von 1.595 Pfund im Vorjahr auf 1.842 Pfund im August dieses Jahres gestiegen ist. Gleichzeitig besteht laut der Studie weiterhin ein Informationsdefizit hinsichtlich der Regulierung des Kryptomarktes. So ging ein Drittel der Befragten fälschlicherweise davon aus, bei Problemen und im Schadensfall bei der FCA Beschwerde einreichen und Rechtsschutz bzw. finanzielle Entschädigung erhalten zu können. Auch CNBC berichtet über die steigende Krypto-Akzeptanz und die Regulierungspläne der FCA.
Die Regulierungsbestrebungen der FCA erfolgen im Kontext globaler Entwicklungen. Wie Tokenpost berichtet, haben Finanzzentren wie Hongkong, Singapur und die VAE bereits Krypto-Regulierungen eingeführt. Die EU wird ihre MiCA-Verordnung (Markets in Crypto Assets) voraussichtlich bis Ende 2024 vollständig umsetzen. Der zunehmende internationale Wettbewerb und Entwicklungen in anderen Ländern, wie beispielsweise die von Tokenpost erwähnten Pläne des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für eine Bitcoin-Reserve, beeinflussen die Dringlichkeit der britischen Regulierungsbemühungen.
Die Regulierung des Kryptomarktes stellt die FCA vor Herausforderungen. Ledger Insights berichtet, dass die Konsultationen in vier Bereiche unterteilt sind: Zulassung und Offenlegung, Marktmissbrauch, Handelsplattformen, Kreditvergabe, Staking und aufsichtsrechtliche Risiken sowie Stablecoins, Verwahrung und aufsichtsrechtliche Anforderungen (Kapital, Liquidität, Risikomanagement). Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, die Offenlegungspflichten für dezentrale Emittenten zu definieren. Es ist wahrscheinlich, dass Krypto-Börsen ihren Kunden Informationen auf Basis öffentlich zugänglicher Daten bereitstellen müssen.
Matthew Long, Direktor für Zahlungen und digitale Vermögenswerte bei der FCA, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Regierung, internationalen Partnern, der Branche und den Verbrauchern, um ein geeignetes Regelwerk zu schaffen. Wie crypto.news berichtet, hat die FCA Feedback von über 100 Organisationen aus der Kryptoindustrie und dem traditionellen Finanzsektor, einschließlich der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC, eingeholt. Die FCA strebt einen transparenten Prozess der Richtlinienentwicklung an, um die Beteiligung der Öffentlichkeit zu gewährleisten.
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