Der US-Abgeordnete Patrick McHenry fordert eine grundlegende Reform der Finanzaufsicht und kritisiert die bestehenden Behörden als veraltet und ineffektiv im Umgang mit digitalen Vermögenswerten. Er sieht den "Financial Innovation and Technology for the 21st Century Act" (FIT21) als Lösung und drängt auf eine Modernisierung der Regulierung, insbesondere angesichts der zunehmenden Fragmentierung globaler Krypto-Regulierungen und Problemen wie dem Synapse-Fall. McHenry fordert zudem den Rücktritt des FDIC-Vorsitzenden Gruenberg.
Der Vorsitzende des Finanzdienstleistungsausschusses des US-Repräsentantenhauses, Patrick McHenry, fordert eine umfassende Überarbeitung der Finanzaufsicht. Wie Bitcoin.com berichtet, erklärte McHenry: "Die Ära der Regulierung nach der Finanzkrise ist vorbei." Er kritisiert die aktuellen Regulierungsbehörden scharf und sieht dringenden Handlungsbedarf bei der Aufsicht über digitale Vermögenswerte, der regulatorischen Transparenz und der Rechenschaftspflicht der Behörden.
McHenry richtete seine Kritik insbesondere an den Vorsitzenden der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), Martin Gruenberg, und forderte dessen Rücktritt. Er warf Gruenberg Führungsversagen und mangelnde Transparenz vor, die zu den jüngsten Bankenkollapsen beigetragen hätten. Laut McHenry sei Gruenbergs geplanter Rücktritt im Januar "zu wenig, zu spät". Die Republikaner hätten deshalb eine Resolution für seine sofortige Absetzung eingebracht. Wie American Banker berichtet, fand die Anhörung im Kontext der Aufsicht über die Bankenregulierungsbehörden von Präsident Biden statt.
McHenry betonte die Notwendigkeit einer Modernisierung des regulatorischen Ansatzes für digitale Vermögenswerte. Er sieht den parteiübergreifenden "Financial Innovation and Technology for the 21st Century Act" (FIT21) als Wegweiser für die Regulierung digitaler Vermögenswerte. Dieses Gesetz, so McHenry, sei die umfassendste Neufassung der Finanzregulierung seit Dodd-Frank. Der Fokus müsse auf technologiebasierten Lösungen liegen, die das Finanzsystem stärken, Verbrauchern helfen und die Effizienz der Regulierungsbehörden erhöhen, so McHenry laut Bitcoin.com.
Die Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) veröffentlichte eine Studie, die die Fragmentierung der Krypto-Regulierung weltweit aufzeigt. Besonders Schwellenländer hinken bei der Entwicklung von Regeln hinterher, so die CCAF. Einige dieser Länder greifen sogar zu teilweisen oder vollständigen Verboten von Krypto-Aktivitäten. Die Studie unterstreicht die unterschiedlichen Ansätze zur Klassifizierung und Regulierung von Krypto-Vermögenswerten und die Herausforderungen, die sich daraus für die Regulierungsbehörden ergeben.
Ein Beispiel für die regulatorischen Herausforderungen im Fintech-Bereich ist der Fall Synapse, wie Slashdot berichtet. Der Zusammenbruch des Tech-Unternehmens führte dazu, dass Tausende von Amerikanern keinen Zugriff mehr auf ihre Konten hatten. Die FDIC reagierte darauf mit einem Vorschlag für eine neue Regel, die Banken dazu zwingt, detaillierte Aufzeichnungen über Kunden von Fintech-Apps zu führen. Dies verdeutlicht den Bedarf an klaren Regeln für die Zusammenarbeit von Banken und Fintech-Unternehmen.
Die Debatte um die Regulierung digitaler Vermögenswerte ist somit in vollem Gange. McHenrys Forderung nach einer grundlegenden Reform der Finanzaufsicht unterstreicht die Dringlichkeit des Themas. Es bleibt abzuwarten, wie die Regulierungsbehörden und der Kongress auf diese Forderung reagieren und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden.