Künstliche Intelligenz und Finanzstabilität: Herausforderungen und Chancen für Japan
Bank of Japan-Gouverneur Kazuo Ueda betonte die Bedeutung von KI für die Finanzstabilität und wies auf Chancen und Risiken hin, während er gleichzeitig signalisierte, dass die Yen-Entwicklung und die Preisentwicklung bei der nächsten Zinssitzung im Dezember "ernsthaft" berücksichtigt werden. Der Markt interpretierte Uedas Äußerungen als Hinweis auf eine mögliche Zinserhöhung, was zu einem Anstieg des Yen und der Renditen japanischer Staatsanleihen führte. Ueda bekräftigte, dass die Bank of Japan datenbasierte Entscheidungen trifft und schrittweise weitere Zinserhöhungen vorbereitet.
Der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, hat die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Finanzstabilität hervorgehoben und dabei sowohl auf die Chancen als auch auf die Risiken hingewiesen. Wie Cryptopolitan berichtet, betonte Ueda die Notwendigkeit, die Entwicklungen im KI-Bereich genau zu beobachten. Er äußerte sich im Rahmen eines Europlace Financial Forums in Tokio.
Ueda betonte, dass die Bank of Japan verschiedene Daten im Hinblick auf ihre nächste Zinssitzung im Dezember prüfen werde. Dabei werde man die Auswirkungen der Yen-Bewegungen auf die Wirtschafts- und Preisaussichten "ernsthaft" berücksichtigen, so Reuters. Der Yen reagierte auf Uedas Äußerungen mit einem Kursanstieg, ebenso stiegen die Renditen japanischer Staatsanleihen. Der Markt interpretierte die Aussagen als Signal für eine mögliche Zinserhöhung im Dezember.
Die Bank of Japan beendete im März die Negativzinspolitik und erhöhte im Juli den kurzfristigen Leitzins auf 0,25%, da Japan kurz davor stand, sein Inflationsziel von 2% dauerhaft zu erreichen. Ueda signalisierte die Bereitschaft der Bank, die Zinsen erneut zu erhöhen, sollten sich Wirtschaft und Preise wie prognostiziert entwickeln. Wie Investing.com berichtet, fiel der Dollar nach Uedas Äußerungen um 0,47% auf 154,65 Yen, und die Rendite der fünfjährigen japanischen Staatsanleihen stieg um 4 Basispunkte auf 0,75%, den höchsten Stand seit Juni 2009.
Die anhaltende Schwäche des Yen, die zum Teil auf die Zinsdifferenz zwischen Japan und den USA zurückzuführen ist, hat die Importkosten in die Höhe getrieben und die japanischen Haushalte finanziell belastet. Analysten sehen die Yen-Bewegungen als wichtigen Auslöser für weitere Zinserhöhungen.
Wie Kyodo News berichtet, hob Ueda im Oktober die geringeren Risiken für Japan durch die US-amerikanische und andere ausländische Volkswirtschaften hervor. Dies signalisierte, dass die Zentralbank einer weiteren Zinserhöhung näher rückt, möglicherweise in den kommenden Monaten. Die BOJ beließ ihren Leitzins unverändert bei 0,25%, was am Ende einer zweitägigen Sitzung erwartet wurde. Ueda betonte jedoch, dass die BOJ schrittweise weitere Zinserhöhungen vorbereite. Er sei weniger besorgt über die US-Wirtschaft, da die Beschäftigungszahlen und andere Wirtschaftsindikatoren robust seien.
Ueda erklärte, dass die Bank keinen festen Zeitplan für Zinserhöhungen habe und Entscheidungen auf der Grundlage der bei den jeweiligen Sitzungen verfügbaren Daten treffen werde. Die BOJ aktualisierte auch ihre Wachstums- und Preisprognose und erwartet für das laufende Geschäftsjahr bis März eine Kerninflation von 2,5% ohne frische Lebensmittel, unverändert gegenüber der vorherigen Prognose.
Quellen:
- www.cryptopolitan.com/bank-japan-governor-ueda-ai-threat-financial/
- www.reuters.com/technology/artificial-intelligence/bojs-ueda-warns-ai-could-bring-new-financial-stability-risks-2024-11-21/
- www.investing.com/news/economy-news/bojs-ueda-warns-ai-could-bring-new-financial-stability-risks-3733864
- english.kyodonews.net/news/2024/10/f8700566d460-urgent-bank-of-japan-keeps-policy-interest-rate-on-hold-at-around-025.html
- www.yahoo.com/tech/bojs-ueda-warns-ai-could-052259972.html