Der ehemalige Chef der Kryptobörse WEX, Dmitri V., wurde in Polen auf Ersuchen der USA verhaftet und soll wegen Betrugs und Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2018 ausgeliefert werden. WEX, der Nachfolger der skandalumwitterten BTC-e, soll in ähnliche illegale Machenschaften verwickelt gewesen sein und Dmitri V. droht im Falle einer Auslieferung eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren. Die Festnahme unterstreicht die internationalen Bemühungen, Finanzkriminalität im Kryptobereich zu bekämpfen.
Dmitri V., der ehemalige Leiter der russischen Kryptowährungsbörse WEX, ist in Polen verhaftet worden. Diverse Medien, darunter 99bitcoins.com und Cointelegraph, berichten darüber. Die Festnahme erfolgte auf Ersuchen des US-Justizministeriums, das Dmitri V. die Auslieferung in die USA ermöglichen möchte. Dort wird er wegen Betrugs und Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der WEX-Börse im Jahr 2018 angeklagt.
WEX war der Nachfolger der berüchtigten Kryptobörse BTC-e, die ebenfalls im Verdacht stand, in umfangreiche illegale Machenschaften verwickelt gewesen zu sein. Cointelegraph berichtet, dass BTC-e im Jahr 2017 von den US-Behörden beschuldigt wurde, erhebliche Geldwäscheaktivitäten, einschließlich der Verarbeitung von Geldern aus dem Mt. Gox-Hack, ermöglicht zu haben. Nach dem Zusammenbruch von BTC-e trat WEX an dessen Stelle, übernahm aber gleichzeitig auch die juristischen Probleme des Vorgängers. Trotz Umstrukturierungsversuchen sah sich WEX weiterhin mit Untersuchungen seiner Finanzpraktiken konfrontiert, die schließlich zum aktuellen Auslieferungsantrag der USA führten.
Die Festnahme von Dmitri V. erfolgte in Warschau. Ein Sprecher der polnischen Polizei bestätigte gegenüber Reuters, dass sich der Verdächtige in Gewahrsam befindet und die Entscheidung über das Auslieferungsverfahren abwartet. Binance News berichtet, dass Dmitri V. im Falle einer Auslieferung an die USA eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren drohen könnte. Es ist nicht das erste Mal, dass Dmitri V. festgenommen wurde. Binance News erwähnt frühere Festnahmen in Polen (2021), Kroatien (2022) und Italien (2019). Die Verhaftung in Italien scheiterte jedoch an einem fehlerhaften Auslieferungsantrag.
Der Fall WEX steht im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Kundengeldern in Höhe von etwa 450 Millionen US-Dollar. CryptoDnes.bg berichtet, dass WEX ursprünglich gegründet wurde, um BTC-e zu ersetzen. Wie Bitcoinist ausführt, wurde WEX angeblich „aus dem Schatten“ von Alexey Bilyuchenko geführt, dem Partner von Alexander Vinnik, dem Gründer von BTC-e. Bilyuchenko wurde Berichten zufolge 2022 von russischen Behörden verhaftet und 2023 von US-Behörden wegen seiner Rolle bei BTC-e und dem Mt. Gox-Hack angeklagt.
Die Verhaftung von Dmitri V. unterstreicht die verstärkten Bemühungen internationaler Strafverfolgungsbehörden, gegen Finanzkriminalität im Bereich der digitalen Währungen vorzugehen. Cointelegraph betont, dass der Fall die wachsende Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden gegenüber Kryptowährungsbörsen verdeutlicht, um Betrug, Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten zu unterbinden. Die Verhaftung könnte auch Auswirkungen auf die zukünftige Regulierung von Kryptowährungsbörsen haben und zu strengeren Compliance-Vorschriften führen.