Die Frankfurter Blockchain-Börse 21X hat als erstes deutsches Unternehmen eine BaFin-Lizenz zum Betrieb eines DLT-Handelssystems erhalten und plant den Start ihrer Plattform für tokenisierte Wertpapiere im ersten Quartal 2025. Die Lizenz ermöglicht den Handel von tokenisierten Finanzinstrumenten und Real-World-Assets über die Polygon-Blockchain und unterstreicht die wachsende Bedeutung der Tokenisierung im Finanzsektor.
Die Frankfurter 21X, eine Blockchain-basierte Börse, hat eine bedeutende Zulassung von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten. Damit ist 21X das erste deutsche Unternehmen mit einer Lizenz zum Betrieb eines DLT-Handelssystems gemäß den EU-Regularien. Dieser Erfolg markiert den Abschluss eines 18-monatigen Verfahrens, an dem neben der BaFin auch die Deutsche Bundesbank, die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) und die Europäische Zentralbank (EZB) beteiligt waren. Die Lizenz wurde im Rahmen des EU-DLT-Pilotregimes vergeben.
Das 2022 gegründete Fintech-Unternehmen plant den Start seiner Handelsplattform für das erste Quartal 2025. Auf dieser Plattform sollen tokenisierte Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen und Fonds, aber auch sogenannte Real-World-Assets (RWAs) wie Immobilien oder Kunstwerke gehandelt werden. Die Abwicklung der Transaktionen erfolgt über die Polygon-Blockchain, was laut 21X zu geringeren Transaktionskosten führt. 21X strebt an, die zentrale Handelsschnittstelle zu werden und plant die Anbindung von Neobrokern sowie etablierten Finanzdienstleistern.
Die Tokenisierungstechnologie ermöglicht es institutionellen Anlegern, beispielsweise ETFs, Geldmarktfonds oder Fremdkapitalfinanzierungen in tokenisierter Form anzubieten. Sogar Blackrock, der weltweit größte Vermögensverwalter, experimentiert bereits mit der Tokenisierung von Fonds. 21X erwartet eine steigende Nachfrage nach tokenisierten Vermögenswerten in der Zukunft.
Um die Datenqualität und die Interoperabilität zwischen verschiedenen Blockchains sicherzustellen, arbeitet 21X mit dem Oracle-Dienst Chainlink zusammen. Chainlink soll die tokenisierten Vermögenswerte mit relevanten Daten anreichern und den Zugang zu Assets und Stablecoins blockchain-übergreifend ermöglichen.
Die BaFin-Lizenz für 21X ist ein wichtiger Schritt für den deutschen Kryptomarkt und unterstreicht die zunehmende Relevanz der Tokenisierung im Finanzsektor. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Plattform im realen Marktbetrieb ab dem ersten Quartal 2025 bewähren wird. Die Entwicklungen rund um 21X könnten auch Auswirkungen auf andere Fintech-Startups im Blockchain-Bereich haben. Ein Beispiel dafür ist die Veranstaltung "BaFin Pop-up Embassy" des TechQuartiers im November 2024, bei der 21X gemeinsam mit Bitpanda, der BaFin und der Deutschen Börse die Auswirkungen der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) diskutierte.
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