Gläubiger der insolventen Kryptobörse FTX erhalten seit November 2022 Rückzahlungen, beginnend mit Forderungen unter 50.000 US-Dollar, was etwa 98% der Gläubiger betrifft. Die Entschädigung basiert auf dem Krypto-Wert zum Zeitpunkt der Insolvenz, was zu Verlusten für einige Anleger führt, da der Marktwert seither gestiegen ist. Der Fall FTX unterstreicht die Notwendigkeit strengerer Regulierungen und Sicherheitsmaßnahmen im Kryptomarkt.
Mit dem Beginn der Auszahlungen an die Gläubiger der zusammengebrochenen Kryptobörse FTX im November 2022 wurde ein wichtiger Meilenstein im langwierigen Insolvenzverfahren erreicht. Wie Cointelegraph berichtet, erhalten zunächst Gläubiger der sogenannten "Convenience Class" mit Forderungen unter 50.000 US-Dollar ihre Zahlungen. Diese Gruppe stellt laut Berichten etwa 98% der berechtigten Gläubiger. Die Rückzahlungen beinhalten 9% Zinsen pro Jahr, berechnet ab November 2022. Für die Abwicklung der Zahlungen kooperiert FTX mit BitGo und Kraken. Erste Transaktionen wurden bereits am 17. Februar 2025 beobachtet, bei denen eine FTX-Wallet geringe Bitcoin-Mengen bewegte, möglicherweise als Testläufe für die größeren Auszahlungen, wie Crypto Briefing berichtet.
Der FTX-Rückzahlungsplan sieht eine Entschädigung der Gläubiger basierend auf dem Krypto-Wert zum Zeitpunkt der Insolvenzerklärung im November 2022 vor. Konkret bedeutet das, dass Bitcoin-Inhaber beispielsweise auf Basis eines Kurses von etwa 20.000 US-Dollar entschädigt werden, obwohl der Bitcoin-Kurs seitdem deutlich gestiegen ist. Dies führt zu Unzufriedenheit bei einigen Gläubigern, da sie nicht den aktuellen Marktwert ihrer Vermögenswerte erstattet bekommen. Coinpedia berichtet, dass Bitcoin-Inhaber trotz der geschätzten Gesamtrückzahlungssumme von 14,7 bis 16,5 Milliarden US-Dollar, die laut Marktanalysten über 118% des ursprünglichen Kontowerts vom November 2022 entsprechen könnte, Verluste in Bezug auf die tatsächliche Anzahl an Bitcoin hinnehmen müssen. Ethereum-Inhaber erhalten hingegen etwa 2.500 US-Dollar pro ETH, was näher am aktuellen Marktwert liegt.
Die Auszahlungen sind ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Kryptobranche nach dem FTX-Debakel. Der Fall hat die Notwendigkeit einer strengeren Regulierung und Überwachung von Kryptobörsen deutlich gemacht. OneSafe betont in einem Blogbeitrag die Wichtigkeit der Wahl der richtigen Verwahrungslösung für Krypto-Vermögen. Hardware-Wallets bieten die höchste Sicherheit, während bei der Nutzung von Börsen etablierte Plattformen mit nachweislicher Sicherheit und Transparenz bevorzugt werden sollten. Die FTX-Krise unterstreicht die Bedeutung des Prinzips "Not your keys, not your crypto" und mahnt zur Vorsicht bei der Aufbewahrung größerer Krypto-Bestände auf Börsen.
Die Rückzahlung an die Gläubiger ist nur der erste Schritt in einem komplexen Verfahren. FTX arbeitet weiterhin an der Rückgewinnung weiterer Vermögenswerte, und es ist möglich, dass zukünftig zusätzliche Gelder zur Verteilung bereitstehen. Gläubiger mit Forderungen über 50.000 US-Dollar werden voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2025 Zahlungen erhalten. Finance Magnates berichtet, dass FTX insgesamt etwa 17 Milliarden US-Dollar auszahlen will, wovon 7 Milliarden US-Dollar für die erste Phase vorgesehen sind. Der Fall FTX dient als Lehrbeispiel für die Herausforderungen und Risiken im Krypto-Sektor und unterstreicht die Notwendigkeit robuster Regulierungen und Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Anleger.
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