Russland und Äthiopien verstärken ihren Handel in Landeswährungen, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren und Transaktionskosten zu senken. Dieser Schritt folgt dem globalen Dedolarisierungstrend und wird durch Äthiopiens neuen BRICS-Mitgliedsstatus unterstützt, der die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten fördert. Die Vereinbarung befindet sich noch in der Anfangsphase, zeigt aber das wachsende Interesse an alternativen Handelsmodellen.
Russland und Äthiopien setzen verstärkt auf den Handel in ihren jeweiligen Landeswährungen und folgen damit dem globalen Trend der Dedolarisierung. Wie Bitcoin.com berichtet, bestätigte der äthiopische Botschafter in Moskau, Genet Teshome Jirru, in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Tass die Absicht beider Länder, den Handel ohne den US-Dollar zu intensivieren. Der Botschafter hob die finanziellen Vorteile des Handels in Landeswährungen hervor, die unabhängig von externen Einflüssen wie internationalen Sanktionen bestünden. "Auch ohne Sanktionen wäre der Handel in Lokalwährungen immer sehr profitabel", so Jirru. Er erklärte, dass dadurch Transaktionskosten entfallen und Unternehmen vor Wechselkursschwankungen geschützt werden.
Bitcoin.com zufolge befindet sich dieser Prozess zwischen Russland und Äthiopien noch in der Anfangsphase. Daher liegen noch keine detaillierten Statistiken vor. Das Interesse beider Seiten am Handel in Landeswährungen sei jedoch deutlich erkennbar, und die Zusammenarbeit werde sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln.
Die Entscheidung, auf eine dominante globale Währung zu verzichten, spiegelt den breiteren Trend zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Risikominimierung wider. Russlands Ausbau von Handelspartnerschaften auf Basis nationaler Währungen stärkt die Wirtschaftsbeziehungen zu Äthiopien und reduziert die Abhängigkeit von Drittwährungen. Der Botschafter betonte, die Abhängigkeit von Fremdwährungen bringe Unsicherheiten mit sich und könne die Warenkosten aufgrund von Spekulationen in die Höhe treiben. Die Reduzierung dieser Abhängigkeit führe zu mehr Stabilität im wirtschaftlichen Austausch: "Der Handel in Landeswährungen macht die Wirtschaftsbeziehungen vorhersehbarer", so Jirru.
Äthiopiens Wirtschaftsbeziehungen zu Russland haben sich nach dem Beitritt zu den BRICS im Januar 2024 intensiviert. Als Mitglied des Blocks, zu dem auch Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Ägypten, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Indonesien gehören, strebt Äthiopien die Förderung von Handel und Investitionen an, um die wirtschaftliche Diversifizierung zu unterstützen. Die BRICS-Erweiterung spiegelt das allgemeine Bestreben von Entwicklungsländern wider, alternative Wirtschaftsallianzen zu schmieden und die Abhängigkeit von westlichen Finanzsystemen zu verringern. Äthiopiens Beteiligung könnte auch den Handel in Landeswährungen zwischen den Mitgliedsstaaten fördern.
Wie infobrics.org berichtet, haben auch andere Länder wie China, Indien und Brasilien Schritte unternommen, um sich vom US-Dollar zu lösen. China hat beispielsweise ähnliche Währungsabkommen mit Russland, der Türkei, Pakistan und mehreren anderen Ländern abgeschlossen. Im März 2023 führte China sein erstes in Yuan abgewickeltes Energieabkommen durch – 65.000 Tonnen Flüssigerdgas (LNG) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Auch Indien verstärkt seine Bemühungen zur Internationalisierung seiner Währung, der Rupie, und trägt damit zur Dedolarisierung bei. Laut LinkedIn setzt Russland Bitcoin im Außenhandel ein.