Institutionelle Anleger ziehen im April Gelder aus Bitcoin-ETFs ab und investieren stattdessen lieber in US-Staatsanleihen, insbesondere dreimonatige Schatzwechsel (T-Bills), aufgrund der volatilen Handelspolitik und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheit. Sie suchen sichere Häfen und kurzfristige Anlagen, während die Bitcoin-Spot-ETFs im April Abflüsse von über 800 Millionen US-Dollar verzeichneten.
Entgegen dem in sozialen Medien propagierten Bitcoin-Kauf zeigen massive Abflüsse aus US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs, dass institutionelle Anleger diesem Trend nicht folgen. Wie CoinDesk berichtet, waren die elf in den USA gelisteten Bitcoin-Spot-ETFs, die als Indikator für institutionelle Aktivitäten gelten, am Montag auf dem Weg, den zweithöchsten kumulierten monatlichen Abfluss von über 800 Millionen US-Dollar zu verzeichnen. Nach Angaben von SoSoValue verzeichneten die Fonds im Februar einen Rekordabfluss von 3,56 Milliarden US-Dollar und im März 767 Millionen US-Dollar.
Gleichzeitig war die Nachfrage institutioneller Anleger nach dreimonatigen US-Treasury-Bills am Montag hoch. Laut CME verkaufte das US-Finanzministerium 80 Milliarden US-Dollar an dreimonatigen Schatzwechseln zu einem Zinssatz von 4,225 %, gegenüber 4,175 % zuvor. Es wurden auch 68 Milliarden US-Dollar an sechsmonatigen Schatzwechseln zu einem leicht höheren Zinssatz als zuvor von 4,06 % verkauft.
Die starke Nachfrage signalisiert, dass institutionelle Anleger weiterhin US-Staatsanleihen als sicheren Hafen betrachten. T-Bills sind hochliquide und gelten als risikoarm, was sie zur bevorzugten Sicherheitenwahl im Repo-Markt macht. Bei einer Repo-Transaktion verkauft eine Partei T-Bills oder andere Wertpapiere an eine andere Partei und vereinbart, sie später zurückzukaufen, wodurch der Verkäufer Zugang zu kurzfristiger Finanzierung erhält.
Institutionelle Anleger parken in der Regel Gelder in T-Bills, wenn die wirtschaftlichen Aussichten unsicher sind und Flexibilität bei Anlagen wichtiger ist als langfristige Positionen. Präsident Donald Trumps umfassender Handelskrieg mit China und anderen wichtigen Handelspartnern hat die Unsicherheit so weit erhöht, dass die Möglichkeit eines plötzlichen Einbruchs der Gewinnprognosen von Unternehmen an der Wall Street besteht. Laut Inc. ist die dreimonatige Guidance Ratio der BofA – die die Anzahl der Unternehmen über bzw. unter der Konsens-Guidance verfolgt – auf das 0,4-fache gefallen, den niedrigsten Stand seit April 2020 und unter dem historischen Durchschnitt von 0,8.
Die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession ist auf Wettplattformen inzwischen auf über 50 % gestiegen, wobei die gestiegenen Renditen japanischer Anleihen die Lage für Risikoanlagen zusätzlich erschweren. Wie Yahoo Finance berichtet, spiegeln die Abflüsse aus Bitcoin-ETFs die anhaltende Präferenz institutioneller Anleger für traditionelle Anlageklassen wie Anleihen wider, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Die durch die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China ausgelöste Volatilität hat die Attraktivität von als sicher geltenden Anlagen wie US-Staatsanleihen erhöht.
Auch auf X (ehemals Twitter) wurde das Thema diskutiert. CoinDesk und BecauseBitcoin.com teilten die Nachricht über die Abflüsse aus Bitcoin-ETFs und die anhaltende Bevorzugung von Anleihen durch institutionelle Anleger.
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