Japans Exporte stiegen im März um 3,9%, blieben aber hinter den Prognosen zurück und signalisieren Sorgen über die US-Zölle. Während die Exporte in den Nahen Osten stark zunahmen, verlangsamte sich das Wachstum insgesamt, was mit den laufenden Handelsgesprächen zwischen den USA und Japan zusammenfällt. Der schwächere Yen und die Furcht vor Zöllen könnten kurzfristig positive Effekte haben, jedoch wird Japans Exportkraft langfristig durch Konkurrenz, beispielsweise aus China, beeinträchtigt.
Japans Exporte stiegen im März im Vergleich zum Vorjahr um 3,9%, blieben jedoch hinter den Erwartungen von 4,5% zurück, die von Ökonomen in einer Reuters-Umfrage prognostiziert wurden. Dies berichtet Cryptopolitan und betont den Rückgang im Vergleich zum Wachstum von 11,4% im Februar.
Regional betrachtet verzeichneten die Exporte in den Nahen Osten mit einem Plus von 17,1% den stärksten Anstieg. Die Exporte in die USA, Japans zweitgrößten Handelspartner, stiegen um 3,1%. Diese März-Daten spiegeln jedoch noch nicht die vollen Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle wider. Die USA führten ab dem 3. April Zölle von 25% auf Autoimporte ein, und die 25%igen Abgaben auf Stahl und Aluminium traten bereits am 12. März in Kraft. Trump setzte jedoch seine "reziproken" Zölle von 24% auf japanische Waren für 90 Tage aus, sodass ein Basistarif von 10% verblieb.
Die Handelsdaten fallen mit den laufenden Handelsverhandlungen zwischen Japan und den USA zusammen. Trump verkündete am Donnerstag auf Truth Social "große Fortschritte" in den Gesprächen, nachdem er zuvor seine Teilnahme an dem Treffen angekündigt hatte. Die Verhandlungen umfassen laut Trump "Zölle, die Kosten der militärischen Unterstützung und 'HANDELSFAIRNESS'". Japan war 2024 Berichten zufolge der sechstgrößte Stahlexporteur in die USA, und japanische Automarken stellen vier der acht meistverkauften Marken in den USA, angeführt von Toyota. Automobile sind Japans wichtigstes Exportgut in die USA und machten 2024 28,3% aller Lieferungen aus, wie Zolldaten zeigen.
Die Importe der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt stiegen um 2%, verglichen mit den Erwartungen eines Anstiegs von 3,1% aus der Reuters-Umfrage. Japans Handelsdefizit verringerte sich auf 544,1 Milliarden Yen, lag aber über den von Reuters befragten Ökonomen erwarteten 485,3 Milliarden Yen. Im Februar betrug das Defizit 590,5 Milliarden Yen. "Japan ist nicht mehr das Exportkraftwerk, das es einmal war", so Jesper Koll, Experte bei der Finanzdienstleistungsfirma Monex Group, gegenüber CNBC. Koll erklärte, dass zwar der schwache Yen und die Angst vor Zöllen die Exporte durch Vorzieheffekte ankurbeln könnten, Waren aus China jedoch japanische Exporte verdrängten.
Fxstreet berichtet, dass der japanische Yen nach den schwächer als erwarteten Exportzahlen für März nachgab. Der AUD/JPY erholte sich von seinen jüngsten Verlusten und notierte während der europäischen Sitzung am Donnerstag bei 90,70. Die Erholung ist hauptsächlich auf die Schwäche des japanischen Yen (JPY) nach den enttäuschenden Exportdaten zurückzuführen. Das Exportwachstum stieg im Jahresvergleich nur um 3,9% auf 9.847,8 Milliarden JPY und verfehlte damit den erwarteten Anstieg von 4,5%. Dies stellt eine deutliche Verlangsamung gegenüber dem Anstieg von 11,4% im Februar dar, der durch die US-Zölle auf Stahl und Aluminium begünstigt worden war. Ein Wiederanstieg der Importe deutet jedoch darauf hin, dass die Binnennachfrage relativ robust bleibt.
Action Forex berichtet, dass die Devisenmärkte während der asiatischen Sitzung in engen Spannen verharrten, da die Anleger vor dem langen Osterwochenende vorsichtig agierten. Die Marktstimmung wurde durch Anzeichen von Fortschritten in den US-amerikanisch-japanischen Handelsverhandlungen leicht angehoben. Die überraschende Teilnahme von US-Präsident Donald Trump an den Vorgesprächen und seine spätere Erklärung "Große Fortschritte!" über soziale Medien brachten etwas Optimismus in eine ansonsten ruhige Sitzung.
Quellen: