21.11.2024
Politik

Krypto-Regulierung in Großbritannien: Ein Blick auf den geplanten Rahmen bis 2025

Großbritannien plant bis Anfang 2025 ein umfassendes Regelwerk für Kryptowährungen und Stablecoins, angelehnt an die EU-MiCA-Verordnung und Entwicklungen in den USA. Ziel ist ein einheitliches System, das neben Stablecoins auch Krypto-Staking-Dienste reguliert und Transparenz im Markt erhöht. Der ursprüngliche Zeitplan verzögerte sich aufgrund des Regierungswechsels, die endgültigen Regulierungen sollen 2025 verabschiedet werden und Anfang 2026 in Kraft treten.

Großbritannien plant umfassendes Krypto-Regulierungsrahmenwerk bis Anfang 2025

Die britische Regierung plant, bis Anfang 2025 einen umfassenden Regulierungsrahmen für Kryptowährungen und Stablecoins vorzulegen. Wie crypto.news berichtet, zielt die Regierung von Premierminister Keir Starmer darauf ab, die Kryptoindustrie stärker zu regulieren und sich dabei an Entwicklungen in der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten zu orientieren. Dies bestätigte Tulip Siddiq, Staatssekretärin im Finanzministerium, bei einem Treffen in London. Ursprünglich sollte der Entwurf bereits im Dezember 2024 vorgestellt werden, um dem potenziellen Einfluss einer kryptofreundlichen Haltung der neuen US-Regierung unter Donald Trump entgegenzuwirken. Das geplante Rahmenwerk soll Stablecoins und Krypto-Staking-Dienste unter einem einheitlichen Regelwerk für Krypto-Assets zusammenfassen. Wie crypto.news weiter ausführt, orientieren sich die britischen Regulierungsbehörden auch am breiteren EU-Markt, dessen "Markets in Crypto-Assets" (MiCA)-Regeln Ende des Jahres in Kraft treten. Die Bank of England hatte bereits im November des Vorjahres ihren eigenen Regulierungsplan für Stablecoins vorgestellt. Laut Bloomberg verzögert sich die erwartete Gesetzgebung in Großbritannien aufgrund des Regierungswechsels. Anstatt zweier separater Entwürfe für Stablecoins und Krypto-Staking wird nun ein "einheitliches, übergreifendes Regime" angestrebt. Die Entwicklungen in den USA verlaufen seit Trumps Wahlsieg am 5. November in rasantem Tempo in eine kryptofreundliche Richtung. Hinweise darauf sind unter anderem die geplante Einrichtung eines "Krypto-Zaren" im Weißen Haus und die Ankündigung des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, im Januar zurückzutreten. Wie cointelegraph.com berichtet, sollen die neuen Regulierungen unter anderem Meldepflichten und Due-Diligence-Anforderungen für Krypto-Dienstleister beinhalten. Auch die Anforderungen an die Selbstauskunft von Krypto-Nutzern sowie Strafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften sind Teil des geplanten Rahmenwerks. Die britische Regierung hat bereits im Oktober 2024 einen Entwurf der "Cryptoasset Service Providers (Due Diligence and Reporting Requirements) Regulations 2025" veröffentlicht und eine Konsultation dazu gestartet, die bis zum 10. Januar 2025 läuft. Wie auf gov.uk zu lesen ist, zielen die Regulierungen darauf ab, die Transparenz im Krypto-Markt zu erhöhen und Steuerhinterziehung zu bekämpfen. Die endgültigen Regulierungen sollen 2025 verabschiedet werden und am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Im Rahmen einer Konsultation im Frühjahr 2024 hatte die Regierung bereits Stellungnahmen zur Implementierung des "Cryptoasset Reporting Framework" (CARF) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und zu Änderungen des "Common Reporting Standard" (CRS) eingeholt. Wie gov.uk weiter berichtet, unterstützten die meisten Befragten die Einführung eines umfassenden Regulierungsrahmens für Krypto-Assets. Es gab jedoch auch Bedenken hinsichtlich der gleichzeitigen Umsetzung internationaler und nationaler Meldepflichten. Die Regierung plant, das CARF um nationale Meldepflichten zu erweitern, um die Effizienz der Steuerbehörden zu verbessern und den Verwaltungsaufwand für Steuerzahler zu reduzieren. Die Ansichten zur Einführung eines nationalen CRS waren jedoch geteilter. Die Regierung räumt ein, dass die aufgeworfenen Fragen weitere Prüfung erfordern. Die Regulierung von Krypto-Assets ist ein komplexes Unterfangen, das einen Balanceakt zwischen der Förderung von Innovation und dem Schutz der Verbraucher erfordert. Wie Simmons & Simmons in einem Artikel vom 15. Oktober 2024 hervorhebt, ist es wichtig, dass die Regulierungsbehörden eng mit der Industrie zusammenarbeiten, um ein effektives und verhältnismäßiges Regelwerk zu schaffen. Der Artikel betont auch die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit, um regulatorische Arbitrage zu vermeiden. Laut Pinsent Masons, zitiert in einem Artikel von OUT-LAW vom 31. Oktober 2023, könnte es für die Kryptoindustrie schwierig sein, mit den Erwartungen der britischen Regulierungsbehörden Schritt zu halten. Es bestehe die Gefahr, dass Großbritannien im internationalen Wettbewerb zurückfällt, wenn es nicht gelingt, Krypto-Unternehmen anzuziehen. Quellen: - crypto.news: https://crypto.news/u-k-to-unveil-crypto-stablecoin-rules-early-next-year/ - cointelegraph.com: https://cryptonews.net/news/legal/30115416/ - gov.uk: https://www.gov.uk/government/consultations/cryptoasset-reporting-framework-and-common-reporting-standard/outcome/cryptoasset-reporting-framework-common-reporting-standard-amendments-and-seeking-views-on-extension-to-domestic-reporting-summary-of-responses - gov.uk: https://www.gov.uk/government/consultations/draft-regulations-the-cryptoasset-service-providers-due-diligence-and-reporting-requirements-regulations-2025 - Simmons & Simmons: https://www.fca.org.uk/publications/corporate-documents/regulatory-initiatives-grid/interim-update - Pinsent Masons (OUT-LAW): https://www.pinsentmasons.com/out-law/news/uk-legislate-cryptoasset-regulatory-regime - Wolters Kluwer: https://www.wolterskluwer.com/de-de/expert-insights/stablecoin-regulation-in-the-uk
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