Der Kryptomarkt verzeichnete Abflüsse von 795 Millionen US-Dollar, die dritte Woche in Folge mit Kapitalabzug, hauptsächlich aufgrund von Handelsstreitigkeiten und Marktunsicherheit. Bitcoin war am stärksten betroffen, während einige Altcoins wie XRP leichte Zuflüsse verzeichneten, und eine leichte Markterholung am Wochenende brachte das verwaltete Kryptovermögen wieder auf 130 Milliarden US-Dollar.
Der Kryptomarkt musste in der vergangenen Woche erneut signifikante Abflüsse verkraften. Bitcoin.com beziffert diese auf 795 Millionen US-Dollar. Damit verzeichnet der Markt die dritte Woche in Folge negative Kapitalflüsse. Laut CoinShares summieren sich die Abflüsse seit Anfang Februar auf insgesamt 7,2 Milliarden US-Dollar, wodurch fast alle Gewinne seit Jahresbeginn zunichtegemacht wurden. Der Nettozufluss seit Jahresbeginn beträgt nun nur noch 165 Millionen US-Dollar. Wie CoinMarketCap berichtet, führten die USA diese Abflüsse an, mit Abzügen amerikanischer Investoren aus Kryptofonds in Höhe von 763 Millionen US-Dollar. Kanada, Brasilien und Australien verzeichneten hingegen moderate Nettozuflüsse von 2,7 Millionen US-Dollar.
Bitcoin war am stärksten betroffen und verzeichnete laut Bitcoin.com Abflüsse von 751 Millionen US-Dollar. Trotzdem bleiben für das Jahr 2025 Nettozuflüsse von 545 Millionen US-Dollar in Bitcoin bestehen. Ethereum folgte mit Abflüssen von 37,6 Millionen US-Dollar. Auch Solana, Aave und Sui mussten Rückgänge hinnehmen. CoinStats.app bestätigt diese Entwicklung und berichtet, dass Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds) in der letzten Woche Abflüsse von 713 Millionen US-Dollar verzeichneten, ein Anstieg von 314 % gegenüber den 172,69 Millionen US-Dollar der Vorwoche.
Interessanterweise blieben, wie Bitcoin.com berichtet, auch Short-Bitcoin-Produkte von den Rücknahmen nicht verschont und verzeichneten Abflüsse von 4,6 Millionen US-Dollar. Dies deutet eher auf eine allgemeine Marktunsicherheit als auf eine klare Richtungserwartung hin. Nicht alle Token waren von den Abflüssen betroffen. XRP widersetzte sich dem Trend und verzeichnete Zuflüsse von 3,5 Millionen US-Dollar. Kleinere Zuwächse gab es auch bei Ondo (460.000 US-Dollar), Algorand (250.000 US-Dollar) und Avalanche (250.000 US-Dollar).
Trotz der gedrückten Stimmung, so Bitcoin.com, trieb eine Markterholung am Ende der Woche, ausgelöst durch die zwischenzeitliche Rücknahme von Zöllen, das gesamte verwaltete Kryptovermögen wieder auf 130 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 8 % gegenüber den jüngsten Tiefstständen. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Aufschwung eine nachhaltige Stimmungsänderung signalisiert.
Die anhaltenden Handelsstreitigkeiten, insbesondere zwischen den USA und China, wie im "Week in Review" von Bitcoin.com erwähnt, belasten weiterhin das Anlegervertrauen. Peter Schiff forderte China zu Vergeltungsmaßnahmen im Handelsstreit auf, indem es US-Dollar abstoße und Gold kaufe. Ray Dalio warnt vor einem bevorstehenden globalen Wirtschaftszusammenbruch, der durch kurzfristige Ablenkungen wie Zölle verschleiert werde. Diese Unsicherheit spiegelt sich in den Abflüssen aus Krypto-Investitionsprodukten wider. CoinMarketCap zitiert den BRN-Analysten Valentin Fournier, der anmerkt, dass das aktuelle Wirtschaftsklima, geprägt von einer abkühlenden Inflation und der Erwartung von Zinssenkungen, ein günstigeres Umfeld für Risikoanlagen schaffen könnte, wobei Bitcoin möglicherweise in naher Zukunft die 90.000-Dollar-Marke erneut testen könnte.
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