Afrikanische Staaten gehen unterschiedlich mit der Krypto-Regulierung um: Kenia plant ein neues Gesetz, während Nigeria einen Rechtsstreit mit der Kryptobörse Binance führt. Nigeria wirft Binance Steuerhinterziehung, Destabilisierung der Landeswährung und Unterstützung von Terrorismus vor und fordert hohe Schadenersatzzahlungen, was Binance bestreitet.
Afrikanische Länder befassen sich verstärkt mit der Regulierung von Kryptowährungen. Während Kenia an einem neuen Gesetz arbeitet, befindet sich Nigeria in einem andauernden Rechtsstreit mit der Kryptobörse Binance.
Kenia entwickelt derzeit einen Gesetzesentwurf zur Regulierung von Kryptowährungen. Konkrete Details zu diesem Vorhaben sind bisher nicht öffentlich bekannt.
In Nigeria hingegen zieht sich der Rechtsstreit mit Binance weiter hin. Wie "99bitcoins.com" berichtet, wurde der Prozess gegen Binance wegen Steuerhinterziehung auf Ende April vertagt. Ein Anwalt von Binance beantragte die Ungültigerklärung einer früheren gerichtlichen Anordnung zur Zustellung von Dokumenten per E-Mail, da Binance keinen Firmensitz in Nigeria habe. Die nigerianische Steuerbehörde (FIRS) fordert von Binance 2 Milliarden Dollar an Steuern und zusätzlich 79,5 Milliarden Dollar Schadenersatz, da die Aktivitäten der Börse angeblich die Landeswährung Naira destabilisiert hätten. Binance weist diese Vorwürfe zurück. "DL News" berichtet, der nigerianische Informationsminister habe erklärt, Terroristen und Entführer hätten Gelder über Krypto-Transaktionen auf der Plattform transferiert. Binance hat sich zu diesen Anschuldigungen bislang nicht geäußert. "Bitcoinke.io" berichtet außerdem, dass Binance den Zugang zu kostenlosen Token-Airdrops in Nigeria eingeschränkt hat.
Der Rechtsstreit zwischen Nigeria und Binance ist vielschichtig und umfasst mehrere Aspekte. "Mariblock" berichtet von Bestechungsvorwürfen gegen nigerianische Beamte, die von Binance erhoben wurden. Binance CEO Richard Teng behauptet, nigerianische Beamte hätten 150 Millionen Dollar Bestechungsgeld gefordert. Nigeria weist diese Vorwürfe zurück und behauptet stattdessen, Binance habe 5 Millionen Dollar Bestechungsgeld angeboten, um die Freilassung eines festgenommenen Mitarbeiters zu erwirken. "The Guardian" berichtet, Nigeria verklage Binance auf 79,5 Milliarden Dollar für wirtschaftliche Schäden und 2 Milliarden Dollar an Steuerrückständen. Die nigerianischen Behörden machen Binance für die Währungsprobleme des Landes verantwortlich. Binance bestreitet diese Vorwürfe und argumentiert, Nigeria sei nie ein bedeutender Markt für das Unternehmen gewesen.
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