Trotz der Erholung des Bitcoin-Kurses warnen Analysten von CryptoQuant vor anhaltend hohem Risiko im Kryptomarkt, da On-Chain-Daten wie die niedrigen unrealisierten Verluste eher auf eine Korrektur als auf einen nachhaltigen Aufwärtstrend hindeuten. Obwohl positive Signale wie die verbesserte Nachfrage und sinkender Verkaufsdruck von Kurzzeit-Investoren erkennbar sind, raten Experten zu Geduld und weiterer Marktbeobachtung, bevor Anlageentscheidungen getroffen werden.
Analysten von CryptoQuant betonen, dass trotz der jüngsten Bitcoin-Kurserholung das Risiko im Kryptomarkt weiterhin hoch ist. Sie verweisen auf On-Chain-Daten, die zeigen, dass nur 24% des zirkulierenden Bitcoin-Angebots unrealisierte Verluste aufweisen. Dieser Wert deute laut Analysten eher auf eine frühzeitige Korrektur als auf einen anhaltenden Abwärtstrend hin. Da es an weitverbreiteten Verlustrealisierungen mangele, sei der Markt noch nicht in eine Re-Akkumulationsphase eingetreten.
Der CryptoQuant-Analyst Crazzyblockk unterstreicht die historisch niedrigen unrealisierten Verluste. Dies signalisiere, dass vor allem Langzeit-Investoren die Kursverluste absorbieren. Dieses Verhalten spreche eher für eine längere Konsolidierungsphase oder anhaltende Volatilität als für eine unmittelbare Erholung. Das Fehlen von umfangreichen Verlustrealisierungen deute darauf hin, dass der Markt noch keine überzeugte Re-Akkumulationsphase erreicht habe. In einem solchen Umfeld könne reaktives Handeln zu suboptimalen Ergebnissen führen.
Angesichts der aktuellen Angebotsdynamik und der geringen unrealisierten Verluste raten die Analysten Anlegern zu Geduld und zur Beobachtung der Marktentwicklung. Entscheidungen sollten erst nach sorgfältiger Analyse der Preisentwicklung und des Anlegerverhaltens getroffen werden, um die Marktrichtung zu bestätigen.
Ein weiterer CryptoQuant-Analyst, Kripto Mevsimi, weist darauf hin, dass On-Chain-Daten eine mögliche Korrelation zwischen der aktuellen Bitcoin-Erholung und einer Verbesserung der Nachfrageindikatoren suggerieren. Die allgemeine Marktstruktur müsse jedoch erst noch bestätigen, ob es sich um eine nachhaltige Rallye oder nur um eine vorübergehende Pause innerhalb der anhaltenden Korrektur handelt. Mevsimi hebt die Metrik "BTC’s Apparent Demand" hervor, insbesondere die 30-Tage-Summe, die sich aus dem negativen Bereich zu erholen beginnt. Dies könnte auf eine Veränderung der Marktdynamik hindeuten.
Mevsimi warnt jedoch davor, dies als Beginn eines neuen Bullenmarktes zu interpretieren, und verweist auf ähnliche Entwicklungen in der zweiten Hälfte des Bitcoin-Zyklus von 2021. Damals blieb die Nachfrage trotz steigender Preise über einen längeren Zeitraum gedämpft. Eine tatsächliche strukturelle Veränderung trat erst nach einer langen Konsolidierungsphase ein.
Der CryptoQuant-Analyst Darkfost berichtet von einem stetigen Rückgang der Bitcoin-Zuflüsse von kurzfristigen Haltern (STHs) zu Binance. Dies deute auf einen nachlassenden Verkaufsdruck hin. Darkfost erklärt, dass On-Chain-Daten den durchschnittlichen realisierten Preis für STHs derzeit bei etwa 92.800 US-Dollar beziffern, was bedeutet, dass viele der jüngsten Verkäufe mit Verlust getätigt wurden. Die Zuflüsse von STHs seien von rund 17.000 BTC im November auf aktuell etwa 9.000 BTC gesunken. Dieser rückläufige Verkaufstrend könnte dem aktuellen Bitcoin-Preis eine gewisse Unterstützung bieten.
Rekt Capital, ein bekannter Krypto-Kommentator, vergleicht in einer Marktanalyse den jüngsten Bitcoin-Rückgang mit Mustern früherer Bullenzyklen, in denen es auf dem Weg zu parabolischen Höchstständen mehrere Korrekturen gab. Er betont die zyklische Tendenz von Bitcoin, nach dem Erreichen neuer Allzeithochs zwei oder mehr Korrekturphasen zu durchlaufen. Als Beispiel nennt er die Rallye von 2017 mit Rückgängen von "34% bis 38% bis 40%", insgesamt mindestens vier, bevor der endgültige Höchststand erreicht wurde (Quelle: Mitrade).