Laut CNBC-Moderator Jim Cramer deuten Bewegungen an der Wall Street darauf hin, dass einige Investoren auf einen Sieg von Kamala Harris bei den US-Präsidentschaftswahlen 2024 setzen, insbesondere durch Investitionen in Wohnungsbauunternehmen und importlastige Firmen. Cramer warnt jedoch davor, Marktbewegungen als zuverlässige Wahlprognosen zu interpretieren und rät Anlegern zu einem langfristigen Anlagehorizont.
Die US-Präsidentschaftswahlen 2024 stehen vor der Tür und die Finanzmärkte scheinen bereits Signale zu senden, wer das Rennen machen könnte. Während die Umfragen weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris zeigen, deutet die Marktbewegung laut CNBC-Moderator Jim Cramer auf einen möglichen Sieg von Harris hin. Wie Cointelegraph berichtet, analysierte Cramer die Entwicklungen an der Wall Street am Montag vor dem Wahltag und stellte fest, dass einige Investoren offenbar auf einen Sieg der Vizepräsidentin setzen.
„Ich bin mir nicht sicher, ob der Markt Recht hat, was eine Harris-Präsidentschaft für die Wirtschaft bedeuten würde, aber zumindest haben wir jetzt eine Blaupause dafür, was die Wall Street denkt“, sagte Cramer laut CNBC. Er erklärte, dass Händler versuchen, den Wahlausgang vorwegzunehmen und nach Anzeichen dafür suchen, dass jemand etwas weiß, was andere nicht wissen. Ein überraschendes neues Meinungsforschungsergebnis, das Harris in Iowa in Führung sah, könnte diesen Eindruck verstärkt haben. Iowa, traditionell ein republikanischer Staat, den Trump in den letzten beiden Wahlen gewonnen hatte, zeigte Harris mit 47% zu 44% vor Trump. Diese Umfrage hat laut Cramer einige Investoren dazu veranlasst, sich zu fragen, ob weitere republikanisch geprägte Staaten „kippen“ könnten.
Cramer hob verschiedene Sektoren hervor, die am Montag vor der Wahl zulegten, darunter Wohnungsbauunternehmen wie DR Horton, Lennar und Toll Brothers. Dies könnte darauf hindeuten, dass Investoren die Auswirkungen von Harris' vorgeschlagenen Steuererleichterungen und Hilfen für Erstkäufer von Häusern vorwegnehmen. Auch Unternehmen, die stark von Importen abhängig sind, wie der Alkoholhersteller Constellation Brands oder das Kosmetikunternehmen E.l.f. Beauty, könnten aufgrund der moderateren Handelspolitik von Harris im Vergleich zu Trump zugelegt haben. Trump hatte angekündigt, drastische Zölle in verschiedenen Branchen einzuführen.
Gleichzeitig verzeichneten Tech-Giganten wie Amazon und Alphabet Kursverluste. Cramer spekulierte, dass die Wall Street vermutet, dass Harris das Erbe der Biden-Regierung in Bezug auf eine strenge Durchsetzung des Kartellrechts fortsetzen und möglicherweise Beamte wie die Vorsitzende der Federal Trade Commission, Lina Khan, im Amt behalten wird, die sich gegenüber großen Unternehmen kritisch gezeigt hat.
Obwohl Cramer die Marktbeobachtungen als interessant erachtet, warnt er davor, Händler als zuverlässige Prognostiker zu betrachten. Er rät Anlegern, ihren Kurs beizubehalten und nicht aufgrund kurzfristiger Marktschwankungen ihre Portfolios umzuschichten. Wie Zev Fima in einem CNBC-Artikel vom 5. November 2024 betont, ist es für Investoren in der unsicheren Phase vor den Wahlen wichtig, einen langfristigen Anlagehorizont zu behalten und nicht auf kurzfristige Spekulationen zu setzen.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Marktvorhersagen bewahrheiten. Die Präsidentschaftswahlen sind ein komplexes Ereignis mit vielen Einflussfaktoren, und die Finanzmärkte reagieren oft empfindlich auf politische Unsicherheiten. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die von Cramer beobachteten Trends tatsächlich auf einen Wahlsieg von Harris hindeuten oder ob es sich lediglich um kurzfristige Schwankungen handelt.
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