Die Zinserhöhung der US-Notenbank Fed und die vorsichtigen Äußerungen von Jerome Powell dämpften die Erwartungen auf weitere Zinssenkungen und führten zu Kursverlusten an den Aktien- und insbesondere Kryptomärkten. Powells Kommentar zur Bitcoin-Haltung der Fed verstärkte den Abwärtstrend bei Bitcoin, obwohl Experten langfristig optimistisch bleiben und auf institutionelles Interesse verweisen.
Die jüngste Zinserhöhung der US-Notenbank Fed um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,25 % bis 4,5 % und die darauffolgenden Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell haben zu deutlichen Reaktionen an den Finanzmärkten, insbesondere im Krypto-Bereich, geführt. Powell signalisierte eine zurückhaltende Haltung bezüglich weiterer Zinssenkungen und betonte die Abhängigkeit zukünftiger Entscheidungen von der Wirtschaftsentwicklung, dem Konjunkturausblick sowie den Risiken für Wirtschaft und Inflation. Diese vorsichtige, als "hawkish" interpretierte Einschätzung dämpfte die Markterwartungen auf weitere Zinssenkungen.
Wie Cryptopolitan berichtet, fiel der Bitcoin-Kurs nach Powells Rede unter die Marke von 100.000 US-Dollar. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum, BNB, Solana und Dogecoin verzeichneten erhebliche Kursverluste. Cryptoslate meldet einen Bitcoin-Kurssturz auf bis zu 100.300 US-Dollar und Ethereum auf 3.697 US-Dollar. Laut Fxstreet beliefen sich die Liquidationen in den letzten 24 Stunden auf 675 Millionen US-Dollar, wobei Bitcoin und Ethereum Long-Positionen von jeweils über 100 Millionen US-Dollar betroffen waren. Die Verluste am Kryptomarkt summierten sich auf rund 200 Millionen US-Dollar an Marktkapitalisierung.
Auch die Aktienmärkte reagierten negativ. Der S&P 500 verzeichnete einen Rückgang von 1,55 %, während der Nasdaq 100 um 2 % fiel. Yahoo Finance berichtet von einem starken Anstieg des Volatilitätsindex VIX um 58 % auf 25 Punkte, was die gestiegene Unsicherheit der Anleger verdeutlicht.
Zusätzlich zu den Auswirkungen der Zinsentscheidung sorgten Powells Aussagen zum Besitz von Bitcoin durch die Fed für Aufsehen. Auf die Frage eines Reporters nach einer möglichen strategischen Bitcoin-Reserve der USA antwortete Powell, dies sei eine Angelegenheit für den Kongress und die Fed strebe keine Gesetzesänderung an. Crypto News Australia berichtet, dass diese Aussage zu weiteren Kursverlusten bei Bitcoin führte. Experten wie Zach Pandl von Grayscale Research gehen zwar davon aus, dass weitere Staaten Bitcoin einführen werden, sehen den nächsten Schritt jedoch eher bei Staatsfonds in Asien oder im Nahen Osten.
Trotz der kurzfristigen Kursrückgänge bleiben Marktexperten, zitiert von Coingape, optimistisch für die zukünftige Entwicklung von Bitcoin. Sie verweisen auf den anhaltenden institutionellen Zufluss in Bitcoin-ETFs und die Diskussion über strategische Bitcoin-Reserven durch Regierungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus der zurückhaltenden Haltung der Fed hinsichtlich weiterer Zinssenkungen und Powells Äußerungen zum Bitcoin-Besitz durch die Fed erhebliche Marktbewegungen ausgelöst hat. Die Reaktion der Märkte zeigt deutlich, dass die Geldpolitik und regulatorische Entwicklungen weiterhin einen starken Einfluss auf den Kryptomarkt haben, auch wenn Experten langfristig optimistisch bleiben.
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