13.1.2025
Politik

Metas Anspruch auf Meinungsfreiheit im Widerspruch zur Kontrolle über soziale Medien

Meta verkündet zwar verstärkte Meinungsfreiheit im Internet, blockiert aber gleichzeitig den dezentralen Konkurrenten Bluesky, was Zweifel an Metas Glaubwürdigkeit aufwirft. Dieses Vorgehen, in Kombination mit der Lockerung der Content-Moderation, wird als Versuch gewertet, die eigene Marktmacht zu sichern und aufkommende Konkurrenz zu unterdrücken, anstatt ein offenes Internet zu fördern. Kritiker sehen darin ein weiteres Beispiel für Metas Doppelmoral im Umgang mit Nutzerdaten und Wettbewerb.

Metas Doppelmoral: Freie Meinungsäußerung oder Machterhalt?

Nur eine Woche nachdem Meta eine umfassende Überarbeitung seiner Content-Moderationsrichtlinien und ein vermeintliches Bekenntnis zur freien Meinungsäußerung angekündigt hat, blockiert das Unternehmen einen dezentralisierten Konkurrenten, Bluesky. Dieser Schritt, von dem Cointelegraph berichtet, wirft ernsthafte Zweifel an Metas tatsächlichem Engagement für ein offenes Internet auf und zieht Kritik von Befürwortern dezentraler Technologien nach sich.

Die neuen Richtlinien, vorgestellt von Joel Kaplan, Chief Global Affairs Officer, versprechen "mehr Rede zuzulassen und weniger Fehler zu machen". Konkret sollen Einschränkungen für Themen wie Einwanderung und Geschlechtsidentität gelockert und der Fokus auf illegale und schwerwiegende Verstöße gelegt werden. Das bisherige System der Drittanbieter-Faktenprüfung wird durch ein Community-Notes-Modell ersetzt, das an X (ehemals Twitter) angelehnt ist.

Einige Beobachter interpretieren diese Änderungen als Reaktion auf politischen Druck der neuen Trump-Administration. Parallel dazu, wie BetaKit berichtet, schließen sich kanadische Tech-Experten einer Bewegung an, die soziale Medien von der Kontrolle durch Milliardäre befreien will. Philippe Beaudoin, Mitbegründer von Numeno.ai, äußerte seine Bedenken hinsichtlich der enormen Macht, die Einzelpersonen wie Mark Zuckerberg und Elon Musk über Milliarden von Nutzern ausüben.

Die Blockierung von Bluesky durch Meta verdeutlicht den Konflikt zwischen dem Anspruch auf freie Meinungsäußerung und der Kontrolle über Online-Plattformen. Bluesky, basierend auf einem dezentralen Protokoll, gilt als potenzielle Alternative zu den von Milliardären kontrollierten Mainstream-Plattformen. Wie ein Artikel auf CircleID hervorhebt, könnte Metas Entscheidung als Versuch gewertet werden, aufkommende Konkurrenz zu unterdrücken und die eigene Dominanz im Social-Media-Bereich zu sichern.

Die Kontroverse um Metas Content-Moderation ist nicht neu. Bereits 2019 enthüllten durchgesickerte Dokumente, wie Mark Zuckerberg Facebook-Nutzerdaten nutzte, um Rivalen zu bekämpfen und Freunden zu helfen, wie Slashdot berichtete. Diese Enthüllungen führten zu weitreichender Kritik und verstärkten die Bedenken hinsichtlich des Umgangs des Unternehmens mit Nutzerdaten.

Metas jüngstes Vorgehen wirft erneut Fragen zur Zukunft der Online-Meinungsfreiheit auf. Während das Unternehmen sich öffentlich zur freien Meinungsäußerung bekennt, scheinen seine Handlungen diesem Bekenntnis zu widersprechen. Die Blockierung von Bluesky legt nahe, dass Meta möglicherweise stärker an der Erhaltung seiner Marktmacht interessiert ist als an der Förderung eines wirklich offenen und freien Internets.

Quellen:

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