Um die Staatskasse angesichts hoher Inflation und eines schwachen Naira zu stärken, plant Nigeria die Besteuerung von Kryptowährungstransaktionen. Der Gesetzesentwurf sieht die Integration lizenzierter Krypto-Börsen in das Steuersystem vor und soll noch in diesem Quartal verabschiedet werden. Zusätzlich zur Steuererhebung soll ein Lizenzierungssystem für den Handel mit digitalen Vermögenswerten eingeführt werden.
Um die Staatseinnahmen zu erhöhen, plant die nigerianische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) die Besteuerung von Kryptowährungstransaktionen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll laut Bloomberg noch in diesem Quartal vom Parlament verabschiedet werden. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund einer hohen Inflation und eines schwachen Naira, der viele Nigerianer dazu bewegt hat, in Kryptowährungen zu investieren, um ihr Vermögen zu schützen. Präsident Bola Tinubu hat seit seinem Amtsantritt 2023 fiskalische Reformen eingeleitet, um die Einnahmen zu steigern und das Staatsdefizit zu reduzieren. Wie news.bitcoin.com berichtet, zielt die Gesetzesänderung darauf ab, lizenzierte Krypto-Börsen in das reguläre Steuersystem zu integrieren.
Die SEC beabsichtigt, Transaktionen auf regulierten Krypto-Handelsplattformen in das formelle Steuersystem einzubeziehen. Sie ist zuversichtlich, dadurch erhebliche Steuereinnahmen generieren zu können, wie crypto.news berichtet. Konkrete Zahlen wurden bisher jedoch nicht genannt. Dieser Schritt bestätigt frühere Vorschläge der nigerianischen Steuerbehörde (FIRS), die eine entsprechende Gesetzesänderung gefordert hatte. Denn obwohl Nigeria einer der größten Kryptomärkte weltweit ist, profitiert das Land bisher nicht von den damit verbundenen Aktivitäten. Coingape.com berichtet, dass der Vorschlag der FIRS die Unterstützung einiger nigerianischer Zivilgesellschaftgruppen gefunden hat, was den Gesetzgeber dazu veranlasst hat, an der Anpassung der Steuergesetze zu arbeiten, um Krypto-Transaktionen zu berücksichtigen.
Neben der Steigerung der Staatseinnahmen soll der Gesetzesentwurf laut SEC auch ein Lizenzierungssystem für Bürger einführen, die mit digitalen Vermögenswerten handeln möchten. „Wir erwarten eine allmähliche Verlagerung hin zu zentralisierten Börsen, da diese den Anlegern mehr Schutz und Komfort bieten“, so die nigerianische Regulierungsbehörde laut cryptoslate.com. Coinpedia.org berichtet, dass die SEC bereits im August 2024 die erste Lizenz für eine Krypto-Börse vergeben hat und seit September 2024 gegen unregulierte Plattformen vorgeht. Dies unterstreicht die Bemühungen Nigerias, den Kryptomarkt stärker zu regulieren und zu kontrollieren.
Die Reaktionen auf die geplante Kryptosteuer in Nigeria sind unterschiedlich. Manche sehen darin einen positiven Schritt zur Regulierung des Krypto-Bereichs, der der Branche Klarheit und Legitimität verleihen könnte. Andere befürchten jedoch, dass dies das Wachstum hemmen und Investitionen in den Sektor abschrecken könnte. Crypto.news berichtet, dass der nigerianische Haushalt 2025 Ausgaben in Höhe von 54,99 Billionen Naira (36,4 Milliarden US-Dollar) vorsieht, wobei Kryptosteuern als potenzielle zusätzliche Einnahmequelle zur Erreichung dieser Ziele betrachtet werden.