Coinbase-CEO Brian Armstrong fordert nach Trumps Wahlsieg eine Reform der US-Börsenaufsicht SEC und eine Entschuldigung des nächsten Vorsitzenden für die aggressive Vorgehensweise gegen Krypto-Unternehmen. Er kritisiert die "leichtfertigen Verfahren" unter Gary Gensler und hofft auf ein kooperativeres regulatorisches Umfeld, möglicherweise unter Dan Gallagher oder Hester Pierce. Armstrongs Forderung unterstreicht die Spannungen zwischen der Kryptoindustrie und der SEC, die durch rechtliche Schritte gegen Coinbase und andere verdeutlicht werden.
Der CEO von Coinbase, Brian Armstrong, hat sich nach dem Wahlsieg von Donald Trump für eine Reform der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ausgesprochen. Wie Cointelegraph berichtet, fordert Armstrong den nächsten SEC-Vorsitzenden dazu auf, die seiner Ansicht nach „leichtfertigen Verfahren“ einzustellen und sich bei der amerikanischen Öffentlichkeit zu entschuldigen. Armstrong kritisiert die derzeitige SEC-Führung unter Gary Gensler für ihre aggressive Vorgehensweise gegenüber Krypto-Unternehmen und fordert Reformen im Hinblick auf mögliche Veränderungen nach den Wahlen.
Armstrongs Äußerungen erfolgten kurz vor den US-Wahlen, die das regulatorische Umfeld neu gestalten könnten. „Der nächste SEC-Vorsitzende sollte alle leichtfertigen Fälle zurückziehen und sich bei der amerikanischen Öffentlichkeit entschuldigen. Es würde den Schaden, der dem Land zugefügt wurde, nicht ungeschehen machen, aber es würde den Prozess der Wiederherstellung des Vertrauens in die SEC als Institution einleiten“, schrieb Armstrong auf X (ehemals Twitter). Seine Aussage spiegelt die wachsende Unzufriedenheit innerhalb der Kryptoindustrie wider, die die regulatorische Kontrolle unter Gensler als übertrieben empfindet. Die SEC wurde auch wegen ihrer uneindeutigen Durchsetzungsmaßnahmen kritisiert.
Die Forderung nach einer Entschuldigung und die Rücknahme der „leichtfertigen“ Fälle unterstreichen die wachsende Kluft zwischen der SEC und der Kryptoindustrie. Coinbase selbst war, wie auch andere große US-Kryptofirmen wie Binance, mit rechtlichen Herausforderungen durch die SEC konfrontiert, was die Debatte über regulatorische Übergriffe anheizt. Brian Armstrong hat sich immer wieder für klarere Richtlinien eingesetzt, die Innovationen fördern, ohne das Wachstum zu behindern.
Genslers Position als SEC-Vorsitzender könnte durch den Wahlsieg Trumps gefährdet sein. Trump hatte Genslers Politik zuvor kritisiert und angedeutet, ihn unmittelbar nach seinem Amtsantritt zu ersetzen. Wie BeInCrypto berichtet, gilt Dan Gallagher, ein bekannter Befürworter klarer regulatorischer Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte, als ein starker Kandidat für die Nachfolge Genslers. Gallaghers Ernennung würde wahrscheinlich eine freundlichere Haltung gegenüber Kryptowährungen signalisieren und könnte ein kooperativeres regulatorisches Umfeld fördern. Alternativ wird auch Hester Pierce, bekannt als „Crypto Mom“, als mögliche Nachfolgerin Genslers gehandelt, sollte eine republikanische Regierung ins Amt kommen. Ihr Name wurde bereits im Vorfeld der Genehmigung des Spot-Bitcoin-ETF mehrfach genannt.
Die möglichen Veränderungen an der Spitze der SEC könnten erhebliche Auswirkungen auf die regulatorischen Aussichten für Kryptowährungen haben. Unabhängig davon, ob Armstrongs Vision einer reformierten SEC Wirklichkeit wird oder nicht, könnte das Wahlergebnis die Zukunft der Krypto-Regulierung in den USA neu definieren. Wie im Fall von Coinbase, der im März 2023 eine Wells Notice von der SEC erhalten hat (berichtet von Brownstein Hyatt Farber Schreck), zeigt sich, dass die Regulierungsbehörden die Branche weiterhin genau beobachten. Die Wells Notice, eine formelle Mitteilung der SEC über eine mögliche Klageerhebung, bezog sich auf die Staking-Praktiken von Coinbase und den Austausch von Kryptowährungen. Dieser Fall verdeutlicht die anhaltenden Spannungen zwischen der Kryptoindustrie und den Regulierungsbehörden und unterstreicht die Notwendigkeit einer klaren Regulierung.
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