China verschärft die Zensur von KI-generierten Parodien klassischer Literatur, da diese als Bedrohung für die nationale Kultur und Ideologie gesehen werden. Die Regierung betrachtet die humorvollen oder sarkastischen Videoclips als "irreführend" und fordert deren Entfernung von Online-Plattformen, um die "Verzerrung" der kulturellen Werte zu verhindern. Diese Maßnahmen verdeutlichen Chinas wachsende Bemühungen, KI-Inhalte zu regulieren und den Einfluss auf die öffentliche Meinung zu kontrollieren.
China geht verstärkt gegen die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Verfremdung klassischer literarischer Werke vor. Die Regierung in Peking betrachtet KI-generierte Parodien, die auf bekannten Werken der chinesischen Literatur basieren, als Bedrohung für die nationale Kultur und Ideologie. Cryptopolitan berichtet, dass diese "eigenwilligen Adaptionen", häufig in Form humorvoller oder sarkastischer Videoclips, als "höchst irreführend" eingestuft werden. Die Videos, die primär der Unterhaltung und Verbreitung in sozialen Medien dienen, verdeutlichen die Herausforderungen Pekings bei der Regulierung von KI.
Wie die South China Morning Post (SCMP) berichtet, hat die National Radio and Television Administration (NRTA), die zuständige Behörde für den staatlichen Rundfunk, eine Anweisung herausgegeben, die Aufsichtsbehörden zur Entfernung von Videos auffordert, in denen KI zur Erstellung von Witzen auf Kosten chinesischer kultureller Grundpfeiler eingesetzt wird. Besonders betroffen sind Videoclips aus Fernsehserien, die auf berühmten Romanen wie "Der Traum der Roten Kammer" und "Die Reise nach Westen" basieren. Die NRTA kritisiert, dass diese KI-generierten Parodien “versuchen, grenzenlos Aufmerksamkeit zu erregen und klassisches geistiges Eigentum nicht respektieren”. Darüber hinaus würden sie “traditionelle kulturelle Wahrnehmungen in Frage stellen, dem Kerngeist der Originalwerke widersprechen und eine Urheberrechtsverletzung darstellen können”.
Die Global Times berichtet, dass die NRTA eine Anordnung zur Säuberung von KI-generierten Parodien traditioneller Fernsehserien erlassen und eine verstärkte Überwachung angeordnet hat. Die Behörde argumentiert, dass diese Videos die Grenzen zwischen Realität und Fälschung verwischen und klassische Werke verzerren. Als Beispiele werden unter anderem Videos genannt, in denen der Machtkampf in der Serie "Empresses in the Palace" in eine Schießerei umgewandelt oder die Protagonistin Lin Daiyu aus "Der Traum der Roten Kammer" beim Boxen dargestellt wird. Die NRTA fordert die Plattformen auf, KI-modifizierte Videos zu überprüfen und zu entfernen, strenge Kontrollen bei der Zulassung und Überwachung von KI-Produkten einzuführen und KI-generierte Inhalte eindeutig zu kennzeichnen.
Auch AASTOCKS Financial News berichtet über die Anordnung der NRTA. Die Behörde sieht in den auf Klickzahlen ausgerichteten Videos eine exzessive Schändung klassischer Werke, die das traditionelle kulturelle Verständnis in Frage stellt, dem ursprünglichen Geist widerspricht und möglicherweise eine Urheberrechtsverletzung darstellt. Die NRTA fordert die Provinzbüros auf, die Plattformen zur Überprüfung und Entfernung von KI-veränderten Film- und Fernsehkurzvideos anzuhalten und über ihre Fortschritte innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu berichten.
Die Debatte über KI-generierte Inhalte beschränkt sich nicht nur auf China. Wie der Artikel "The AI Detection Arms Race Is On" in WIRED beschreibt, hat die Entwicklung von KI-Detektoren und Tools zur Umgehung dieser Detektoren ein regelrechtes Wettrüsten ausgelöst. Die Frage, ob und wie KI-generierte Texte von menschlichen Texten unterschieden werden können, gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Die chinesische Zensur spielt in dieser Debatte eine besondere Rolle. Wie Stephen S. Roach in seinem Essay "The AI Moment of Truth for Chinese Censorship" auf Facts and Arts argumentiert, beeinträchtigt die strenge Zensur in China die Entwicklung von KI, da sie den Umfang der Informationen einschränkt, mit denen große Sprachmodelle trainiert werden können. Die Zensur wichtiger historischer Ereignisse und gesellschaftlicher Debatten verzerrt das Informationsangebot und begrenzt die Fähigkeit der KI, "intelligente" Inhalte zu generieren.
Quellen: - www.cryptopolitan.com/china-cleans-ai-content-alterings-literature/ - www.scmp.com/news/china/politics/article/3290820/ai-crackdown-china-stamps-out-tech-misuse-preserve-national-literature-and-ideology?utm_source=rss_feed - www.globaltimes.cn/page/202412/1324594.shtml - www.aastocks.com/en/stocks/news/aafn-con/NOW.1402932/recommend-news/AAFN - www.adghw.com/articles/in-the-news/2022/june/the-ai-detection-arms-race-is-on/?utm_source=ExhibitorLP&utm_medium=PersonalisedLP&utm_term=&utm_content=&utm_campaign=EMBED - factsandarts.eu/current-affairs/ai-moment-truth-chinese-censorship?page=5 - www.foreignaffairs.com/world/spirals-delusion-artificial-intelligence-decision-making