Schwedische Parlamentarier drängen die Regierung, Bitcoin in die nationalen Währungsreserven aufzunehmen, unter anderem durch die Verwendung beschlagnahmter Vermögenswerte, wie es die USA bereits tun. Diese Forderungen spiegeln eine wachsende Debatte über die Rolle von Bitcoin als strategisches Reserve-Asset wider, die auch in anderen Ländern wie Tschechien und Italien geführt wird.
In Schweden wächst der parlamentarische Druck, Bitcoin in die staatlichen Währungsreserven aufzunehmen. Dennis Dioukarev, Abgeordneter der Schwedendemokraten, richtete am Montag eine formelle Anfrage an Finanzministerin Elisabeth Svantesson, wie decrypt.co berichtet. Er schlägt die Entwicklung einer nationalen Strategie zum Aufbau von Bitcoin-Reserven durch die Verwendung beschlagnahmter Vermögenswerte vor. Dioukarev verweist auf das Beispiel der USA, die bereits beschlagnahmte Gelder nutzen, um einen strategischen Bitcoin-Reservefonds aufzubauen, und fragt, ob die schwedische Regierung eine ähnliche Strategie in Betracht zieht.
Diesem Vorstoß ging eine ähnliche Anfrage des Abgeordneten Rickard Nordin vom 8. April voraus. Nordin hatte die Finanzministerin aufgefordert, Schwedens konservative Haltung zu seinen Reserven angesichts der zunehmenden globalen Bedeutung von Bitcoin zu überdenken. Decrypt.co zitiert Nordin, der Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel, Inflationsschutz und wichtiges Zahlungsmittel für Freiheitskämpfer in autoritären Staaten hervorhob.
Die beiden Vorschläge spiegeln eine breitere europäische Auseinandersetzung mit der geopolitischen Bedeutung von Bitcoin wider. Cryptonews berichtet, dass US-Präsident Donald Trump im März eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer nationalen Bitcoin-Reserve unterzeichnete. Diese soll nicht durch Käufe, sondern durch die Einziehung beschlagnahmter Krypto-Vermögenswerte finanziert werden. Das Finanz- und das Handelsministerium wurden beauftragt, budgetneutrale Wege zur Erweiterung dieser Reserven zu prüfen. Cryptonews erwähnt auch David Sacks, den KI- und Krypto-Zaren des Weißen Hauses, der erklärte, die Verordnung schaffe einen separaten Bestand an digitalen Vermögenswerten aus nicht-Bitcoin-Vermögenswerten, die in Gerichtsverfahren beschlagnahmt wurden.
Die Rolle von Bitcoin in den nationalen Reserven wird auch in anderen Ländern diskutiert. Binance News berichtet, dass der Gouverneur der Tschechischen Nationalbank, Aleš Michl, erwägt, Bitcoin zu den 7 Milliarden Dollar an Devisenreserven des Landes hinzuzufügen und bezeichnet es als starkes "Diversifizierungsinstrument". Auch in Italien gibt es politische Unterstützung für öffentliche und private Bitcoin-Investitionen. Intesa Sanpaolo, Italiens größte Bankengruppe, kaufte im Januar 11 Bitcoins für rund 1 Million Dollar und war damit die erste italienische Bank, die direkt in Kryptowährungen investierte (decrypt.co).
Diese Entwicklungen stehen im Kontrast zur allgemeinen Haltung Europas. Im Januar lehnte EZB-Präsidentin Christine Lagarde Bitcoin als "unsicher" ab und sagte: "Ich bin zuversichtlich, dass Bitcoins nicht in die Reserven einer Zentralbank gelangen werden" (Binance News).
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